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MELDUNG/023: Kölner Kulturindex 2011 - Gute Stimmung bei den Akteuren (NEXXTWERK Christian Bügel)


Kölner Kulturindex - Pressemitteilung vom 24. Juni 2011

Kölner Kulturindex 2011: Gute Stimmung bei den Akteuren

Diskussion um Schauspiel, Oper und Tanz prägt die aktuelle Experten-Befragung


24.06.2011 - Die Stimmung in der Kölner Kultur hat sich deutlich verbessert. Erstmals seit Beginn der Befragungen zum Kölner Kulturindex stiegen die Werte für die kulturpolitische Stimmung und die wirtschaftliche Lage deutlich an. Die gute Stimmung spiegelt sich auch bei der Bewertung des Kölner Kulturangebots im Vergleich zu anderen Städten wider: Hier wird Köln sowohl von den Experten als auch von der Bevölkerung, die nahezu zeitgleich befragt wurde, deutlich besser bewertet als noch 2010.

Bereits zum vierten Mal wurde im Juni die Umfrage zum Kölner Kulturindex durchgeführt. Von 364 ausgewählten Kulturexperten nahmen 152 Personen an der Online-Erhebung teil. Die Befragung erfolgte im Auftrag des Kölner Kulturrats, dem Zusammenschluss nahezu aller Vereine und Förderinstitutionen des Kölner Kulturbereichs. Gefördert und ermöglicht wird die Befragung zum Kulturindex durch die Generali Deutschland AG. Durchgeführt wurde die Umfrage vom Forschungsinstitut für Soziologie der Universität zu Köln.

Zentrale Themen der Befragung waren die Diskussion zur Sanierung des Schauspielhauses, die sich darausergebenden Folgen sowie der Wechsel von Intendantin Karin Beier nach Hamburg. Aber auch die Entwicklung der Oper unter der Intendanz von Uwe Eric Laufenberg und die Situation der Museen waren Bestandteile des umfangreichen Fragenkatalogs. Darüber hinaus bewerteten die befragten Akteure auch, welche Personen in den vergangenen Monaten eine wichtige Rolle in der Kölner Kultur eingenommen haben. Wie bei den vorangegangenen Befragungen wurde Karin Beier, die Intendantin des Schauspielhauses, auf den Spitzenplatz gewählt, vor dem Macher der Art Cologne, Daniel Hug, und dem Chef der Philharmonie, Louwrens Langevoort. Die Akteure aus Politik und Verwaltung erhielten wieder die schlechtesten Werte, lediglich die kulturpolitische Sprecherin der Grünen, Brigitta von Bülow legte bei Bekanntheit und bei positiver Bewertung deutlich zu.

Nach wie vor wünschen sich die befragten Experten von Oberbürgermeister Jürgen Roters, dass er zukünftig eine wichtigere Rolle in der Kölner Kultur einnehmen solle. Die Aufgaben wurden in der Befragung gleich mit formuliert: Die Infrastruktur der Einrichtungen, die freie Szene und die Erfüllung des Kulturentwicklungsplans wurden als die Themen genannt, die zukünftig mehr Beachtung finden sollten. Dazu der Sprecher des Kölner Kulturrats, Dr. Peter Bach: "Die Agenda für Politik und Verwaltung ist eindeutig: Nach der Verabschiedung des Kulturentwicklungsplans warten nun alle darauf, dass er umgesetzt und kontinuierlich weiter entwickelt wird. Dazu zählt auch die bauliche und inhaltliche Ertüchtigung des kulturellen Angebots. Einen Substanzverfall wie beim Schauspielhaus darf sich unsere Stadt nicht ein zweites Mal leisten. Den Worten müssen nun endlich Taten folgen."

Dass es Zeit zum Handeln ist, bekräftigte auch Generali Deutschland Vorstandssprecher Dietmar Meister: "Wir wollen die Kölner Kultur sichtbar machen, wobei uns die freieSzene sehr am Herzen liegt." Bereits seit Gründung 1825 beweist die Generali Deutschland gesellschaftliches Engagement durch einen gemeinnützigen Fonds. 2008 wurde dieses Engagement im Generali Zukunftsfonds gebündelt. Die kulturelle Standortförderung ist dabei ein wesentlicher Baustein.

Trotz der klaren Wünsche für die Zukunft sind die Kulturakteure besserer Stimmung als in den letzten Jahren. Diese Entwicklung belegt der Kulturindex deutlich: Nach 2,48 in der ersten Befragung im Frühjahr 2009 sank der Wert im letzten Jahr auf den schlechtesten Stand mit 2,15. In der aktuellen Umfrage sprang der Index auf den bisherigen Spitzenwert von 2,65. Bach: "Diese positive Tendenz steht sehr wahrscheinlich in Zusammenhang mit den herausragenden künstlerischen Leistungen, die wir in den letzten zwölf Monaten erleben durften: Die städtischen Bühnen sind 2010 als bestes deutschsprachiges Schauspiel ausgezeichnet worden und haben Köln auch 2011 wieder beim Berliner Theatertreffen vertreten, das Gürzenich-Orchester spielt auf internationalem Niveau, die Kölner Oper feiert Erfolge im In- und Ausland, mit dem neuen Museumsquartier am Neumarkt hat sich Qualität und Bandbreite des Kölner Museumsangebots weiter deutlich erhöht, die "Art Cologne" hat eine anerkannte Stellung im Konzert der Kunstmessen zurückerobert, mit der "lit.COLOGNE" wird in Köln das größte europäische Literaturfestival veranstaltet - und schließlich genießt die Kölner freie Szene mit all ihrer Vielfalt seit Jahren breite Anerkennung."

Diese positive Einschätzung schlägt sich im Vergleich des Kölner Kulturangebots mit anderen deutschen Städten nieder. Lediglich das Berliner Kulturangebot bewerten die Kölner Experten besser als das eigene, im Vergleich zu Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg oder München sehen sie Köln im Vorteil. Auch die Bevölkerung ist mit dem Kölner Angebot zufrieden: 42,1 Prozent der 1.000 vom Meinungsforschungsinstitut Omniquest befragten Kölner über 18 Jahre finden die Kölner Kulturangebote genau so gut wie die Angebote anderer deutscher Städte, 13 Prozent bewerten die eigenen Angebote sogar als besser oder sehr viel besser. Bei der Frage, was Köln als Kulturstadt ganz besonders auszeichnet, herrscht zwischen Experten und Konsumenten ebenfalls Einigkeit: Die historischen Bauwerke wie Dom oder romanische Kirchen werden von beiden Gruppen als herausragend bewertet.

Weitere Ergebnisse der Befragung können ab dem 27. Juni online eingesehen werden.
Unter www.koelnerkulturrat.de und www.koelner-kulturindex.de veröffentlicht der Kölner Kulturrat weitere Details der Umfrage.


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Quelle:
Kölner Kulturindex - Pressemitteilung vom 24. Juni 2011
Weitere Informationen und Pressekontakt:
NEXXTWERK Christian Bügel, Kaiser-Wilhelm-Ring 27-29, 50627 Köln
Telefon: 0221.84687115, Fax: 0221.84687118
E-Mail: presse@koelner-kulturindex.de
Internet: www.koelner-kulturindex.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Juni 2011