Universität Leipzig - 05.12.2016
Experten der Universität Leipzig suchen nach Spuren globaler Einflüsse japanischer Videospielkultur
Welche Videospiele werden wo auf der Welt gespielt? Wie werden sie wahrgenommen? Wie unterscheiden sich verschiedene Regionen? Lassen sich zeitliche Veränderungen erkennen? - Die Universität Leipzig hat für die kommenden drei Jahre Projektgelder der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) in Höhe von 805.000 Euro erhalten, um Antworten auf diese Fragen zu finden. Experten der Universitätsbibliothek und Japanologie untersuchen im Rahmen des Projekts "Datenbasierte Spurensuche globaler Einflüsse japanischer Videospielkultur" regionale und globale Wanderungsprozesse japanischer Videospiele. Diese gehören in vielen Ländern zur Kultur, besonders in Japan.
Das Forscherteam unter der gemeinsamen Leitung des Japanologen Dr. Martin
Roth und des Leiters der IT-Abteilung der Universitätsbibliothek, Leander
Seige, soll eine Dateninfrastruktur und -verarbeitungsplattform
entwickeln, die den interaktiven Umgang mit unterschiedlichen Daten und
deren semantische Verknüpfung und Auswertung im Hinblick auf spezifische
wissenschaftliche Problemstellungen zur regionalen und globalen Bedeutung
japanischer Videospiele ermöglicht. Im Sinne von Best-Practice-Lösungen
sollen in Teilprojekten effektive Nutzungsweisen der aufgenommenen Daten
bei der Beantwortung konkreter Forschungsfragen zur Verbreitung, Wanderung
und Rezeption japanischer Videospiele erarbeitet werden. Ziel des Projekts
ist es auch, geeignete Oberflächen bereitzustellen, die die verwendeten
Technologien intuitiv zugänglich machen und die intensive Befragung der
verknüpften Daten auch über das Projekt hinaus ermöglichen. Geeignet sind
Oberflächen nach Angaben Roths dann, wenn sie von Spieleforschern ohne
umfassende Kenntnisse über Datenbanktechnik für spezifische
Fragestellungen gewinnbringend genutzt werden können.
"Die Zusammenführung und Verknüpfung verschiedener Datensammlungen zu japanischen Spielen ermöglicht es uns, die vorhandene Quellenvielfalt zu japanischen Videospielen für die Forschung auf neue, interaktive Weise an einem Ort sicht- und nutzbar zu machen. Dadurch können wir besser verstehen, wie bestimmte Spiele und ihre Welten oder Elemente an verschiedenen Orten und zu verschiedenen Zeiten wahrgenommen und diskutiert wurden", erklärt Juniorprofessor Roth. Zugleich erhalten die Experten einen Überblick über die Export- bzw. Lokalisierungsprozesse japanischer Videospiele im historischen Verlauf. Neben den Möglichkeiten, die das Projekt für die Erforschung von Videospielen allgemein eröffnet, verspricht sich Roth auch nuanciertere Zugänge zu einem bedeutenden Teil der Videospielkultur, der bislang häufig nur unter dem vagen Begriff "japanische Videospiele" verhandelt wird.
Mit einem Bestand von 4.500 japanischen Videospielen bietet die Universität Leipzig europaweit einzigartige Möglichkeiten, japanische Videospiele im Überblick zu erforschen. Sie stehen für Forschung und Lehre im Forschungslabor [j]Games Lab in der Campus-Bibliothek zur Verfügung. Betreut wird der Bestand von Martin Roth und der Universitätsbibliothek.
Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution232
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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Universität Leipzig, Susann Huster, 05.12.2016
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Dezember 2016
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