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SPRACHE/957: Kompetenzzentrum für Niederdeutschdidaktik nimmt Arbeit auf (idw)


Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald - 05.07.2017

Kompetenzzentrum für Niederdeutschdidaktik nimmt Arbeit auf


Die Universität Greifswald ist zukünftig Ansprechpartner im Bereich Niederdeutsch. Von A wie "Antwurten" bis Z wie "Zislaweng" bietet das Kompetenzzentrum für Niederdeutschdidaktik zukünftig alles rund um die Vermittlung der niederdeutschen Sprache. Damit ist eine wichtige Komponente des Landesprogramms des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mecklenburg-Vorpommern "Meine Heimat - Mein modernes Mecklenburg-Vorpommern" Realität geworden.

Das Landesprogramm verfolgt das Ziel, das regionale Selbstbewusstsein zu stärken und ein positives Heimatgefühl der Bevölkerung zu schaffen. Dieses Heimatgefühl gilt als Quelle für Weltoffenheit, Toleranz und gesellschaftliches Engagement. Neben dem faktischen Wissen über das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern spielt dafür auch der Erhalt und die Förderung der niederdeutschen Sprache eine bedeutende Rolle.

Zukünftig koordiniert und realisiert das Kompetenzzentrum drei wichtige Aufgaben im Bereich Niederdeutsch: die Ausbildung, die Fortbildung sowie die Weiterbildung von Lehrerinnen und Lehrern sowie Fachkräften in Kindertageseinrichtungen. Darüber hinaus treibt es die vorhandenen Strukturen in Zusammenarbeit mit dem Institut für Qualitätsentwicklung Mecklenburg-Vorpommern weiter. Das Team, bestehend aus Dr. Birte Arendt als Leiterin und Ulrike Stern als wissenschaftlicher Mitarbeiterin, hat sein Büro am Institut für Deutsche Philologie der Universität Greifswald. Von dort aus werden die Lehrveranstaltungen rund um die niederdeutsche Sprache konzipiert und umgesetzt. In Zukunft werden auf der Webseite Informationen sowie Materialien zur Verfügung gestellt. Zum Aufgabenbereich des Kompetenzzentrums gehört ebenfalls die Unterstützung des Plattdüütsch-Wettbewerbs des Landes Mecklenburg-Vorpommern, der Anfang 2018 erneut stattfinden wird.

"Die Vermittlung der niederdeutschen Sprache bildet nicht nur einen konstitutiven Bestandteil der durch Deutschland eingegangenen Verpflichtungen zum Schutz von Regional- und Minderheitensprachen. Sie trägt auch zu einer generellen Förderung von Mehrsprachigkeit bei. Dass das Kompetenzzentrum für Niederdeutschdidaktik an der Universität Greifswald angesiedelt wird, verdankt sich dabei sowohl einer jahrzehntelangen Forschungstradition zum Niederdeutschen - von 1992 bis 2002 gab es unter anderem eine Professur für die niederdeutsche Sprache -, als auch der seit 1993 kontinuierlich bestehenden Möglichkeiten zu einem Niederdeutschstudium, das dezidiert auf Spracherwerb und -vermittlung ausgerichtet ist und zunehmend stärker von den Lehramtsstudierenden frequentiert wird", sagt Dr. Arendt.

Die Einrichtung des Kompetenzzentrums für Niederdeutschdidaktik ist ein bedeutender Beitrag zur Erfüllung der Verpflichtungen, die die Bundesrepublik Deutschland mit der Ratifizierung der "Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen" 1999 eingegangen ist. Neben der Regionalsprache Niederdeutsch stellt die Charta auch Nordfriesisch, Saterfriesisch, Sorbisch, Dänisch und Romanes unter besonderen Schutz und unterstützt deren Erhalt und Pflege.



Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution65

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Jan Meßerschmidt, 05.07.2017
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Juli 2017

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