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UNIVERSITÄT/052: Die Universität der Künste Berlin bereitet sich auf Ai Weiweis Ankunft vor (UdK Berlin)


Universität der Künste Berlin - 31. Mai 2012

Die Universität der Künste Berlin bereitet sich auf Ai Weiweis Ankunft in Berlin vor



Im Blick auf den bevorstehenden Ablauf des Hausarrests des chinesischen Künstlers Ai Weiwei bereitet sich die UdK Berlin auf die Ankunft des Künstlers und den Beginn seiner Lehrtätigkeit vor. In einem persönlichen Brief bat der Präsident der UdK Berlin, Prof. Martin Rennert, den im April 2011 berufenen Gastprofessor Ai Weiwei, Vorstellungen, Wünsche und Pläne hinsichtlich seiner Lehre an der UdK Berlin zu konkretisieren, sodass die Hochschule weitere Vorbereitungen treffen kann. Innerhalb der Universität wurden bereits entsprechende Räumlichkeiten ausgewählt, die Ai Weiwei nach seiner Ankunft zur Verfügung gestellt werden.

"Ai Weiwei zählt zu den international anerkannten, wichtigsten Vertretern der aktuellen Bildenden Kunst. Er ist aber auch ein Künstler, dessen Werk sich künstlerischen, politischen und wissenschaftlichen Fragestellungen widmet. So spiegelt sein Oeuvre - wenn auch in seiner eigenen künstlerischen Sprache - vielfach grundlegende Gedanken und Konzepte der durch die Einstein Stiftung Berlin geförderten 'Graduiertenschule für die Künste und die Wissenschaften' an der UdK Berlin. Ihn in diese zu integrieren wird ihr, aber auch der Universität der Künste Berlin insgesamt, weitere, entscheidende Impulse geben," kommentierte Prof. Martin Rennert die Berufung Ai Weiweis bei der Pressekonferenz im April vergangenen Jahres. "Nun, da der Ablauf des Hausarrests hoffentlich bevorsteht, bereiten wir uns in Ermangelung genauer Informationen auf die Ankunft Ai Weiweis vor. Wir wissen, dass Ai Weiwei, sobald es ihm ermöglicht wird, seine Arbeit an der UdK Berlin antreten will. Hierfür werden wir die bestmöglichen Voraussetzungen schaffen." Zu diesen gehört, laut Rennert, eine neue, öffentliche Reihe von Veranstaltungen, die voraussichtlich ab Herbst 2012 für zwei Jahre etwa vier Mal jährlich eine intensive Auseinandersetzung mit chinesischer Gegenwartskunst ermöglichen soll. In einer Ringvorlesung, in Seminaren und Workshops werden u. a. Fragen hinsichtlich deren Geschichte, ihrer Positionierung in der Welt und ihrem Bezug zur chinesischen Gesellschaft erörtert. In diese sollen auch die umfangreichen Erfahrungen der UdK Berlin einfließen, die sie durch ihren erfolgreichen Masterstudiengang an der China Academy of Art Hangzhou seit 2006 gewonnen hat.

Bereits im Dezember 2010 begann das Verfahren zur Berufung von Ai Weiwei an die UdK Berlin. Im April 2011 wurde er von der chinesischen Regierung inhaftiert und sein Atelier zerstört. Im selben Monat verkündete die UdK Berlin auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der Einstein Stiftung Berlin die Berufung Ai Weiweis in dessen Abwesenheit. Die auf drei Jahre angelegte Einstein-Gastprofessur wird aus Mitteln der Einstein Stiftung Berlin finanziert. Sie wird an der ebenfalls von der Einstein Stiftung Berlin geförderte Graduiertenschule der UdK Berlin angesiedelt sein.


Die Universität der Künste Berlin ist weltweit eine der größten künstlerischen Hochschulen und die einzige, die alle Disziplinen der Kunst und der auf sie bezogenen Wissenschaften in sich vereint. An den vier Fakultäten Bildende Kunst, Gestaltung, Musik und Darstellende Kunst sowie dem Zentralinstitut für Weiterbildung werden über 40 künstlerische, künstlerisch-wissenschaftliche und künstlerisch-pädagogische Studiengänge angeboten. Von rund 4000 Studierenden stammt etwa ein Fünftel aus dem Ausland. Die Geschichte der UdK Berlin reicht zurück bis zur Gründung der brandenburgisch-preußischen Akademie der Künste im Jahr 1696. Ihre heutige Form erhielt sie 1975 durch den Zusammenschluss der Hochschule für bildende Künste und der Hochschule für Musik und darstellende Kunst zur Hochschule der Künste (HdK). Seit 2001 trägt die Universität der Künste Berlin ihren heutigen Namen. Präsident ist seit Januar 2006 Prof. Martin Rennert. Mit mehr als 500 Veranstaltungen im Jahr trägt die UdK Berlin maßgeblich zum kulturellen Leben der Stadt bei.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 31. Mai 2011
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veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Juni 2012