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BIBLIOTHEK/539: Die verborgenen Schriften der Bibliotheken (idw)


Friedrich-Schiller-Universität Jena - 21.03.2013

Die verborgenen Schriften der Bibliotheken

Prof. Dr. Tilman Seidensticker von der Universität Jena leitet Katalogisierungsprojekt



Man stelle sich vor, in deutschen Bibliotheken befänden sich heute tausende Schriftstücke, von denen niemand weiß. Undenkbar? Keineswegs: Denn genau das ist Realität in vielen Bücherbeständen. Diese "verborgenen" Schätze zu heben, daran arbeiten Wissenschaftler u. a. im Rahmen des Langzeitprojekts "Katalogisierung der Orientalischen Handschriften in Deutschland", das schon seit 1958 existiert und seit 1990 an der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen angesiedelt ist. "Ziel ist es, die große Zahl bisher nicht katalogisierter orientalischer Handschriften zu identifizieren und sie der Forschung zugänglich zu machen", sagt Prof. Dr. Tilman Seidensticker von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Die Zahl der "begrabenen" Handschriften allein in arabischer, persischer und türkischer Sprache beträgt annähernd 7.000, so der Professor für Islamwissenschaft.

Prof. Seidensticker leitet eine der derzeit sieben Arbeitsstellen des Langzeitprojekts, die an der Jenaer Universität angesiedelt ist. Jetzt ist Prof. Seidensticker zudem zum Vorsitzenden der Leitungskommission des Gesamtprojekts gewählt worden. Am 1. April tritt der Jenaer Islamwissenschaftler dieses Amt an.

Seidensticker freut sich über die neue Aufgabe: "Sie ist mir insbesondere im Rahmen meiner Kooperation mit dem Sonderforschungsbereich 950 'Manuskriptkulturen in Asien, Afrika und Europa' wichtig", betont er. "Beide Seiten gehen mit unterschiedlichem Blickwinkel an das gleiche Material heran und ein Austausch wird den Horizont auf beiden Seiten wesentlich erweitern." Eine größere Aufgabe sieht er noch darin, eine Verlängerung der Projektlaufzeit zu erwirken, "damit in einem letzten Kraftakt die Katalogisierung in den Jahren von 2016 bis 2022 abgeschlossen werden kann".

Weitere Informationen unter:
http://www.uni-jena.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution23

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Friedrich-Schiller-Universität Jena, Karoline Stridde, 21.03.2013
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. März 2013