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AKTION/236: Berlin - Koptenverfolgung beenden, Kundgebung am 30. Januar 2013


Presseerklärung vom 29. Januar 2013

MENSCHENRECHTSAKTION Ägypten: Koptenverfolgung beenden - Täter bestrafen!



Ägypten: Koptenverfolgung beenden - Täter bestrafen!
Kundgebung in der Nähe des Bundeskanzleramts
Ecke Konrad-Adenauer-Straße/Otto-von-Bismarck-Allee
Mittwoch, den 30.01.2013, 12 Uhr

Unter dem Motto "Ägypten: Koptenverfolgung beenden - Täter bestrafen!" rufen die in Deutschland lebenden Kopten anlässlich des Deutschlandbesuchs des ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi zu einer Kundgebung am morgigen Mittwoch, den 30. Januar, in Berlin auf.

Als größte christliche Religionsgemeinschaft im Nahen Osten stellen die Kopten bis zu 12,5 Prozent der mehr als 79 Millionen Staatsbürger Ägyptens. Politisch waren sie bereits im Parlament des alten Regimes unter Hosni Mubarak unterrepräsentiert. Vor allem in Oberägypten, aber auch in Kairo und in Alexandria werden sie - oftmals mit Wissen und Billigung der lokalen Behörden - Ziel von Terror und Schutzgelderpressungen radikaler Muslime. Zudem sind Kirchen immer wieder Angriffsziele von Extremisten.

Unter der neuen, islamistisch geprägten Regierung hat sich die Lage der Kopten bisher nicht verbessert: Nach Übergriffen werden Täter nicht bestraft und die Anwälte der Opfer werden in ihrer Arbeit aktiv behindert. Auch ein Erlass aus dem Jahr 1934, der den Aufbau und die Modernisierung von Kirchen erschwert, wurde noch immer nicht zurückgenommen. Regierungsangaben zufolge gibt es in Ägypten mehr als 2.000 christliche Kirchen und 93.000 Moscheen. Die systematische Diskriminierung der Kopten durch ägyptische Behörden schürt die Gewalt gegen die religiöse Minderheit.

Während sich Präsident Mursi in Deutschland aufhält, gehen ägyptische Sicherheitskräfte auch gegen die laizistische Demokratiebewegung brutal vor. Auf protestierende Menschen wird wieder scharf geschossen und Ausgangssperren werden verhängt.

Die "Initiative der Freien Kopten in Deutschland" appelliert an Menschenrechtsorganisationen, Politiker, Medienvertreter und "all diejenigen, die für ein friedliches Zusammenleben und die freie Religionsausübung der Menschen stehen", sie bei ihrer Kundgebung zu unterstützen. Gastredner ist Dr. Kamal Sido, Nahostreferent der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV). Die GfbV unterstützt diese Initiative der koptischen Christen und ihrer muslimischen Freunde in Deutschland und ruft ihrerseits Menschen auf, sich an dieser Menschenrechtsaktion zu beteiligen.

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Quelle:
Presseerklärung Berlin/Göttingen, den 29. Januar 2013
Herausgeber: Gesellschaft für bedrohte Völker e. V.
Postfach 20 24, D-37010 Göttingen
Telefon: 0551/49906-25, Fax: 0551/58028
E-Mail: presse@gfbv.de
Internet: www.gfbv.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 30. Januar 2013