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AKTION/247: Göttingen - Internationaler Aktionstag für Kobani am 1. November 2014


Presseerklärung vom 30. Oktober 2014

Internationaler Aktionstag für Kobani (01.11.)

Save Kobani! Don't forget Sinjar and Ninive plain!



Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) unterstützt den Aufruf der Exil-Kurden und ihrer Freunde in Europa, Amerika, Asien, Afrika und Australien zu einem internationalen Aktionstag für Solidarität mit den Bürgerinnen und Bürgern der nordsyrischen kurdischen Stadt Kobani am 1. November. Am diesem Tag sollen weltweit in vielen Hauptstädten wie Berlin, Paris, London, Rom, Stockholm, Washington, Toronto, Mexico City, Moskau, Erbil, Istanbul, Johannesburg, Kairo, aber auch in zahlreichen anderen Städten große und kleinere Mahnwachen und Demonstrationen stattfinden.

Die in Göttingen ansässige GfbV organisiert eine Mahnwache in der südniedersächsischen Universitätsstadt:

am Samstag, den 01. November 2014, von 11 bis 13 Uhr
vor dem alten Rathaus (Gänseliesel), Markt 9, 37073 Göttingen


Mit den Aktionen sollen Solidarität mit und Beistand für die Menschen in Kobani bekundet werden. Die Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) versucht seit Ende 2013, die nordsyrische Stadt einzunehmen, scheiterte aber immer wieder am Widerstand der kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG). Mitte September 2014 traten die islamistischen Milizen zu einer Großoffensive an, ab dem 28. September 2014 begann der Angriff auf das Stadtgebiet.

In Deutschland fordern Exil-Kurden und ihre Freunde die deutsche Bundesregierung dazu auf, mehr Druck auf die türkische Regierung in Ankara auszuüben, damit diese ihre Politik gegenüber der Terrormiliz IS umgehend ändert. Denn die türkische Regierung schaut nicht nur zu, wie gegen die Zivilbevölkerung von Kobani ein Vernichtungskrieg geführt wird. Es spricht auch vieles dafür, dass Ankara seit mindestens zwei Jahren auf islamistische Extremisten setzt und sie logistisch unterstützt. Verwundete Verteidiger der nordsyrischen Kurdenstädte dürfen jedoch nur sehr sporadisch in der Türkei behandelt werden. So durften schwer verwundete Kurden, die an die Grenze gebracht wurden, nicht passieren, wurden sich selbst überlassen und verbluteten. Insgesamt 200.000 Kurden sind aus Kobani vertrieben worden.

Nach Auffassung der GfbV ist es Ziel der türkischen Regierung, die drei nordsyrischen kurdischen Kantone Kobani, Afrin und Jazeera zu zerschlagen. Diese Politik dürfen weder Deutschland noch Europa länger hinnehmen, fordert die GfbV. Es muss mehr humanitäre Hilfe für Flüchtlinge aus Kobani geben. Außerdem muss es einen Versorgungskorridor für die eingekesselten mutigen Kurden in Kobani geben. Die türkische Regierung hat in den vergangenen Tagen zwar 152 kurdische Peschmerga aus Irakisch-Kurdistan durchgelassen, weigert sich jedoch nach wie vor, einen dauerhaften Korridor auch für die anderen beiden syrisch-kurdischen Enklaven einzurichten.

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Quelle:
Presseerklärung Göttingen, den 30. Oktober 2014
Herausgeber: Gesellschaft für bedrohte Völker e. V.
Postfach 20 24, D-37010 Göttingen
Telefon: 0551/499 06-25, Fax: 0551/58028
E-Mail: presse@gfbv.de
Internet: www.gfbv.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 31. Oktober 2014


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