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MELDUNG/083: Appell an Innenminister - 50.000 Syrer aufnehmen, Familienzusammenführung erleichtern


Presseerklärung vom 11. Juni 2014

Innenministerkonferenz in Bonn (11.-13.06.2014)

Appell an Innenminister: 50.000 Syrer aufnehmen

- Familienzusammenführung erleichtern!
- Langjährig in Deutschland lebenden Roma-Familien Bleiberecht gewähren!



Zum Auftakt der Innenministerkonferenz in Bonn hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am Mittwoch dringend an die Politiker appelliert, die katastrophale Lage der Menschen in Syrien wenigstens etwas zu mildern und das Aufnahmekontingent Deutschlands auf mindestens 50.000 Flüchtlinge aus dem Bürgerkriegsland zu erweitern. "Bitte helfen Sie auch den bereits in Deutschland lebenden Syrern und erleichtern Sie die Familienzusammenführung!" heißt es in dem Schreiben der Menschenrechtsorganisation an die Innenpolitiker. Die Nachbarländer Syriens, die bereits mehr als 2,8 Millionen Flüchtlinge aufgenommen haben, seien am Rande ihrer Kapazitäten. Die acht Millionen Flüchtlinge in Syrien selbst bräuchten dringend Hilfe.

"Nahezu täglich sterben Flüchtlinge auf ihrem gefährlichen Weg über Nordafrika oder die Türkei ins sichere Europa", schrieb die GfbV. "Ihnen die Hand zu reichen und Leben zu retten, ist jetzt vordringlichste Aufgabe. Deshalb müssen die Behörden in Deutschland sowie deutsche diplomatische Vertretungen noch großzügiger arbeiten, damit möglichst viele Kinder, Frauen und ältere Menschen schnell das Kriegsgebiet verlassen können und zu ihren Verwanden nach Deutschland kommen können."

Nach Angaben des UN-Flüchtlingswerks fanden im Libanon 1.095,557, in der Türkei 774.635, in Jordanien 597.326 und im Irak - überwiegend in Irakisch-Kurdistan - 225.409 syrische Flüchtlinge Zuflucht.

Für die in Deutschland seit vielen Jahren lebenden rund 7.500 Roma aus dem Kosovo forderte die GfbV eine Kontingentlösung als "Zeichen des guten Willens". Diese Familien dürften nicht länger unter Druck gesetzt werden, jederzeit mit einer Abschiebung ins Elend rechnen zu müssen: "Bitte geben Sie den hier aufgewachsenen Kindern und Jugendlichen endlich eine Zukunft!"

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Quelle:
Presseerklärung Göttingen/Bonn, den 11. Juni 2014
Herausgeber: Gesellschaft für bedrohte Völker e. V.
Postfach 20 24, D-37010 Göttingen
Telefon: 0551/499 06-25, Fax: 0551/58028
E-Mail: presse@gfbv.de
Internet: www.gfbv.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Juni 2014