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MELDUNG/246: Aktionstag in Kölner Innenstadt (No Border Camp)


No Border Camp Köln/Düsseldorf 2012 - Pressemitteilung vom 19. Juli 2012



+++ "Geld ist nur ein Fetisch? - Kein Mensch ist illegal lädt ab 16 Uhr auf den Roncalliplatz zu solidarischem Miteinander mit Musik und Vorträgen +++ Spontandemo an englischen Botschaft gegen Dublin II Abschiebung von Tariq +++ Gestrige Aktion am Düsseldorfer Flughafen als kleiner Vorgeschmack für Samstag +++ No Border Camp unterstützt Düsseldorfer Protestcamp in Hungerstreik +++

Am Donnerstag, den 19.07. ruft das Kölner Netzwerk kein mensch ist illegal zu einem Aktionstag am Roncalliplatz auf. Zwischen 16.00 und 21.00 Uhr wird es Umsonstsachen, Musik, Infostände, Austausch, Vorträge und ein open-mike geben, um ein Beispiel dafür aufzuzeigen, dass eine andere Welt in solidarischem Miteinander möglich ist. Gerda (42) dazu:

"Mit der Aktion wollen wir gleiche soziale Rechte und das Recht auf globale Bewegungsfreiheit einfordern und ein Zeichen gegen die Ausbeutung durch den Finanzkapitalismus hier in Köln und überall setzen."

Fokus der Veranstaltung "Geld ist nur ein Fetisch" liegt auf den Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise auf Migration und der damit verbundenen immer weiter ansteigenden rassistischen und diskriminierenden Tendenzen in Deutschland und Europa.

Während den laufenden Protesten nicht nur in Köln, sonder deutschland- und europaweit, werden weiterhin menschenunwürdige Abschiebungen vollzogen. Die Spontandemo heute morgen vor der englischen Botschaft in Düsseldorf protestiert aktuell gegen die Dublin II Abschiebung von Tariq aus dem Sudan, der nach 56 Tagen Hungersteik heute morgen um 6:45 (GMT) von London nach Italien abgeschoben wurde. Er ist ärztlich nicht im Stande zu fliegen.

Mit der gestrigen Aktion am Düsseldorfer Flughafen erklärt sich Anna vom Aktionsbündnis zufrieden: "Mit 200 Menschen haben wir das Schweigen über die rassistische Abschiebepolitik am Düsseldorfer Flughafen durchbrochen." In Bilder durch die Ausstellung von alle bleiben! wurden Konsequenzen von (Sammel-)abschiebungen deutlich und mit einem Auszug aus "Asylmonologe" und weiteren kleine Theatersequenzen konnten Abschiebepraxis und Möglichkeiten des Widerstandes dagegen aufgezeigt werden. Neben kurzen Redebeiträgen und Sprechchören sorgte eine Sambagruppe für Aufmerksamkeit und machte laut und kreativ Widerstand sichtbar. Die Volksküche des No Border Camps versorgte die Teilnehmer_innen im Anschluss am Flughafen mit Essen. Die Aktion sollte ein kleiner Vorgeschmack auf den Aktionstag am Samstag, den 21.07. geben.

Nach der Aktion fuhren nicht alle Campteilnehmer_innen wieder nach Köln zurück, sondern unterstützen das Protestcamp in Düsseldorf. Dort sind derzeit 6 Personen in Hungersteik, um ihr Recht auf Protest gegen die restriktive Politik zu erkämpfen. Das No Border Camp unterstützt die Forderungen der Streikenden, die von Abschiebung bedroht sind und sich gegen die diskriminierenden Gesetze wie Lagerunterbringung, Residenzpflicht und Duldung wehren.

Mehr Informationen zum Camp finden Sie unter:
http://noborder.antira.info/de/
Hintergrundartikel und ein Pressespiegel sind hinterlegt unter:
http://noborder.antira.info/de/press/

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Quelle:
Pressemitteilung vom 19. Juli 2012
Pressegruppe des No Border Camps Köln/Düsseldorf 2012
E-Mail: media-nbc@riseup.net
Internet: http://noborder.antira.info/de/


veröffentlicht im Schattenblick zum 20. Juli 2012