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ARTIKEL/347: Aktionspräsenz 2019 in Büchel - 20 Wochen gegen 20 Atombomben (ZivilCourage)


ZivilCourage - Nr. 4 / 2019
Magazin der DFG-VK

20 Wochen gegen 20 Atombomben
Auswertung der Aktionspräsenz 2019 in Büchel

Von Marion Küpker


Am 26. März startete die vierte "20-wöchige Aktionspräsenz" am Symbolort Büchel, an der während der 20 Wochen insgesamt 2500 Menschen, darunter einige mehrfach, ihren Protest gegen die dort stationierten Atomwaffen zum Ausdruck brachten.

In der Jugendherberge Cochem diskutierten die Trägerkreis-ReferentInnen Regina Hagen und Reiner Braun in der Auftaktveranstaltung über die aktuelle politische Situation zu Atomwaffen nach Aufkündigung des INF-Vertrages.

Die Veranstaltung setzte sich in Büchel fort, an der viele aus der neuen 18-köpfigen Jugenddelegation teilnahmen, die im Mai zur UN PrepCom der Atomwaffensperrvertrags-Konferenz nach New York reisten. Bei den Vereinten Nationen trugen sie gemeinsam eine Rede für die Abschaffung aller Atomwaffen vor (organisiert von der DFG-VK durch Kathi Müller und der Friedens- und Begegnungsstätte Mutlangen durch Arailym Kubayeva; siehe Bericht in der ZivilCourage 3/2019, Seiten 4 ff.).

Anmeldungen zu Camp und Mahnwachen.
Bereits im Vorfeld wurde sichtbar, dass die Kreisverwaltung Cochem-Zell nicht wie in den Vorjahren unsere 20 Wochen durchgehenden Anmeldungen für das Camp und die Mahnwachen akzeptieren wollte: Mindestens drei Personen sollten immer auf dem Camp anwesend sein, auch für den Material-Wohnwagen. Die Konsequenz daraus: Das Material musste bis zum offiziellen Campbeginn am 1. Juli mühsam für die Gruppen angefahren werden.

Probleme mit dem Grundstück vor Ort.
Schon im Dezember 2018 wurde von den Ordnungsbehörden gerichtlich versucht, den vor Ort am Haupttor lebenden Veranstaltungstechniker kurzfristig zu vertreiben. Der Veranstaltungstechniker ist der Pächter des Mahnwachen- und Ostermarsch-Kundgebungs-Grundstücks sowie unserer Friedens-Ausstellungswiese. Unsere Kampagne finanzierte einen Anwalt, der dieses Vorgehen mit einem Widerspruchsschreiben erst einmal beendete.

Daraufhin bekam der schon sehr alte Grundstückseigentümer Anfang Mai eine Aufforderung von der Kreisverwaltung Cochem-Zell. Er sollte einen Bauantrag für die Glocke und den Bildstock auf unserer Friedenswiese innerhalb eines Monats stellen, da diese angeblich gegen die Landesbauordnung Rheinland-Pfalz verstoße. Ein vor Ort ansässiger Aktivist half dem Eigentümer, ein Schreiben aufzusetzen, das die gesetzliche Baugenehmigungsfreiheit für die Kreisverwaltung bestätigte. Danach war auch an dieser Stelle Ruhe.

Neuer Zaun und zusätzlicher Sicherheitsdienst.
Für 12 bis 18 Millionen Euro lässt die Bundeswehr aktuell einen Hochsicherheitszaun um den Fliegerhorst Büchel bauen, der im Jahr 2021 fertig sein soll. Im letzten Herbst wurde mit einem zweiten Bauzaun um den alten Zaun und dahinterliegendem Nato-Draht begonnen.

Dieser zusätzliche Bauzaun steht seit Anfang der diesjährigen Aktionspräsenz und ist mit zusätzlichen Überwachungskameras und einem Kabel, welches bei Durchtrennung Alarm schlägt, ausgestattet. Zwischen den Zäunen befindet sich ein ein Meter breites sogenanntes Niemandsland.

Aufgrund der Go-In-Aktionen der letzten Jahre heuerte die Bundeswehr jetzt einen privaten Sicherheitsdienst an, der alle 50 Meter mit weißen Fahrzeugen hinterm Zaun steht und alle zwei Minuten innerhalb der Militärbasis am Zaun langsam beobachtend entlangfährt. Darüber hinaus fahren Feldjäger-Jeeps außen am Zaun entlang und auch die diversen landwirtschaftlichen Wege ab.

Proteste der Aktionspräsenz

• Die Friedensfreund*innen aus der Region hielten fast regelmäßig ihre Dienstags-Mahnwachen ab, manchmal verunmöglichten das die diesjährigen Hitzerekorde von bis zu 39 Grad Celsius.

• Zum zweiten Mal kamen wieder rund 400 Menschen zum diesjährigen Ostermarsch am 22. April, der von der Musikband Oyez Blues Band beendet wurde; in Rheinland Pfalz war dies damit der größte Ostermarsch. Wieder berichtete ein SWR-TV-Team und viele weitere Interviews fanden statt (gute Berichterstattung).

• Pfarrer Rainer Schmid mahnte im Anschluss an den Ostermarsch für fünf Tage mit seinem Holzkreuz und der Aufschrift "Atomwaffen abschaffen" auf der Verkehrsinsel am Haupttor.

• Ende April ging ein von der Gewaltfreien Aktion Atomwaffen Abschaffen gemeinsam mit Vulkaneifel e.V. entstandener Brief an 20.000 Haushalte. Dieser Brief enthielt die Unterschriften-Liste zum Verbotsvertrag und einen Aufkleber für die Abschaffung der Atomwaffen in Büchel.

• Am 30. April fand eine Go-In-Aktion mit 17 Aktiven aus verschiedenen gewaltfreien Gruppen statt (Büchel-17). Während einige im sog. Niemandsland zwischen den Zäunen frühstückten, schnitten sich die meisten auch durch den zweiten Zaun, wo sie von den Soldaten und den Sicherheitskräften erwartet wurden.

• Am 7. und 8. Mai gab es Mobilisierungs-Veranstaltungen in Bonn und Köln.

• In der darauffolgenden Woche fanden TV- und Radio-Aufnahmen statt zur Bekanntgabe des Aachener Friedenspreises 2019, der an den regionalen Initiativkreis gegen Atomwaffen und unsere Kampagne Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt, und darin namentlich an Elke Koller und mich (Marion Küpker) ging.

• Am 18. Mai blockierte Bonn goes Büchel parallel zum Kampagnenratstreffen in Koblenz.

• Vom 21. bis 23. Mai mahnten Mitglieder des Pazifik Netzwerkes e.V. ohne Versammlungsanmeldung am Bücheler Haupttor und blockierten in den Tagen dreimal das Haupttor.

• Am 24. Mai fand in Luxemburg für die Pacemakers und die Luxemburger Friedensinitiative etc. vor rund 100 Menschen eine Veranstaltung zu den Atomwaffen in Büchel und unserem dortigen Widerstand statt.

• 25. Mai wurden die Pacemakers mit ca. 70 FahrradfahrerInnen am Bücheler Haupttor empfangen, u.a. von der Lebenslaute-Gruppe ce:bra:trio, dem Anti-Atom Bündnis Niederrhein und dem Friedensforum Duisburg, die das ganze Wochenende blieben.

• Am 1. Juni machte die SPD Ostalb gemeinsam mit der Friedens- und Begegnungsstätte Mutlangen eine kleine Kundgebung am Haupttor. Abends fand ein Dia- und Redevortrag in Ulmen über die UN-Jugenddelegation bei der UN PrepCom mit zwei jungen Frauen, jeweils eine aus der Mutlanger und eine aus der DFG-VK-Delegation, statt.

• Am 2. Juni (bundesweiter INF-Aktionstag) gab es eine Friedenstafel mit rund 50 Menschen für eine atomwaffenfreie Welt mit den Gruppen vom Vortag und zusätzlich der AGDF zu "Kirchen und Atomwaffen". Weitere Gruppen/Teilnehmende kamen von der Kampagne Krieg beginnt hier, QuatttroPax, der Luxemburger-Ini sowie viele regionale Menschen. Dieser Abrüstungsbrunch fand direkt vor dem Haupttor statt. Es kam erstmalig die neue aufblasbare B61-12-Atombomben-Attrappe zum Einsatz. Auch die Naturfreunde kamen an diesem Tag und machten einen Spaziergang entlang der Militärbasis.

• Am 8. Juni kam ein Reisebus mit rund 50 Menschen von Die Linke Frankfurt und mit einer Bundestagsabgeordneten zum Mahnen und für Redebeiträge nach Büchel. Diesmal war das Wetter sehr kalt und viele froren.

• Am 18. Juni gab es in Mainz eine größere Atomwaffen-abschaffen-Kundgebung am "Mahnmahl für den Frieden" der Christophskirche. Dort wurde für einen Bus nach Büchel für den 7. Juli mobilisiert.

• Ab dem 26. Juni wurde das Camp für den 1. Juli bis zum 9. August aufgebaut, woran 10 Menschen mitgeholfen haben (überwiegend aus der Region und auch von der DKP Mainz).

• Am 26. Juni wollte das Frauen-Friedensnetzwerk Bonn zum Mahnen kommen, hat es aber wegen der enormen Hitze auf Juli verschoben.

• Am 27. Juni mahnte (und blockierte) das Friedensbündnis Esslingen.

• Am 28. Juni kam ein Bus mit ca. 50 Menschen vom Stopp-Ramstein-Camp mit Redebeiträgen zum Mahnen. Danach blockierte die Gruppe die drei einzigen Zufahrtstore mit vielen musikalischen Beiträgen. Das Tor mit den wenigsten BlockiererInnen (Tor 1) wurde geräumt.

• Am 30. Juni hielt die regionale Kirchengemeinde Maifeld mit 30 Menschen ihren Gottesdienst auf der Mahnwachen-Wiese vormittags am Haupttor ab. Darauffolgend sollte die ehemalige Bundesjustizministerin Hertha Däubler-Gmelin (SPD) eine Rede gegen Atomwaffen halten. Sie musste aber aufgrund eines Wanderunfalls wieder absagen. Sie hat später allerdings bei unserer Aachener Friedenspreisverleihung die Ehrenrede gehalten.

• Die IPPNW-Woche vom 1. bis zum 8. Juli eröffnete das ca. sechswöchige Camp mit vielen Workshops. Die IPPNW-Vorstandssitzung fand regional in der Brückenmühle statt, wo auch die DFG-VK ihren Bundesausschuss extra wegen Büchel abhielt. Die Vorbereitungen für die Aktion zivilen Ungehorsams für den 8. Juli fand in einem weiteren Tagungshaus statt. Auch ICAN Germany mobilisierte dafür und kam nach Büchel. Am Samstag, dem 6. Juli, fand das erste Konzert von Open-Air Büchel mit José Reyes statt, wofür auch in der Region mobilisiert wurde.

• Am 7. Juli, dem zweiten Jahrestag der Erstellung des Atomwaffen-Verbotsvertrages, kamen laut Polizeizählung ca. 1100 Menschen (letztes Jahr waren es ca. 600 Menschen) zum ökumenischen Kirchentag, der von der Friedensinitiative Hunsrück und der Projektgruppe Kirchen gegen Atomwaffen organisiert wurde. Es gab von 11 bis 16 Uhr wieder ein tolles Programm mit vielen auch internationalen Rede- und Musikbeiträgen. Als Höhepunkt gab es eine großartige Andacht der Bischöfin Margot Käßmann. Die 20 aufblasbaren "Bomben", die vor der Bühne abgerüstet wurden, werden sicher allen in Erinnerung bleiben.

Heiße Aktionsphase

• Großer Aktionstag am 8. Juli: Rund 45 Menschen blockierten mit zusätzlichen 25 UnterstützerInnen am frühen Morgen alle drei Zufahrtstore. Erst wurde das Tor 1 geräumt, später das Lutzerather Tor, während das Haupttor unangetastet blieb. Die Haupttor-Blockade endete selbstbestimmt um 11 Uhr. Es gab ein riesiges Polizeiaufgebot, d.h. rund um die Militärbasis stand alle 20 Meter ein Polizei-Mannschaftswagen direkt am Zaun. Bis in den Spätnachmittag wurde eine Fahrzeugkontrollstelle mitten auf dem Forstwirtschaftsweg eingerichtet, die durch die Polizei zum einzigen Zugang zum Camp erklärt wurde. Viele Auto-InsassInnen mussten eine einstündige Autodurchsuchung über sich ergehen lassen; eine ärgerliche Verzögerung. zumal viele an diesem Tag auch abreisten.

• Vom 9. bis 19. Juli fand offiziell die Internationale Woche mit 30 Menschen statt, an der wieder über zehn AktivistInnen aus den USA, weitere aus Holland, Großbritannien, Österreich und Deutschland teilnahmen (überwiegend aus der internationalen Catholic Workers Community). Die US-Delegation reiste bereits am 5. Juli an und ein Teil nahm an der Blockade am 8. Juli teil, ein anderer Teil trat als internationale BeobachterInnen zur Unterstützung der Blockade auf. Am 10. Juli fand die erste Go-In-Aktion im Parkplatzbereich am Haupttor mit 11 Menschen statt, wo alle TeilnehmerInnen einen schriftlichen Platzverweis über 24 Stunden erhielten. Am Nachmittag des gleichen Tages drangen vier AktivistInnen in die Basis durch den Zaun ein, und weitere vier begleiteten diese am Zaun entlang. Die "Eindringlinge" wurden im Gelände erst nach ca. fünf Minuten entdeckt. Alle acht hatten bereits am Morgen einen Platzverweis erhalten. Sie wurden deshalb einer Cochemer Richterin vorgeführt und dann in Koblenz über Nacht in Gewahrsam gehalten. Einem US-Aktivisten wurden 200 Euro, und einer österreichischen Dokumentarfilmerin wurde eine Speicherkarte abgenommen. Die 200 Euro wurden durch unsere Gemeinschaft zurückerstattet. In den folgenden Tagen fanden weitere Go-Ins der internationalen Woche statt, die aber nicht bis über das Eindringen selbst hinauskamen. Die US-Amerikanerin Susan Crane verstieß ca. 10 Mal immer wieder gegen ihre Platzverweise (einer ging über mehrere Tage), sodass sie dann doch nochmal der Richterin, dieses Mal per Telefon-Videoübertragung, vorgeführt wurde; dabei hatte sie die Gelegenheit, der Richterin ausführlich das internationale Recht bezüglich der Atomwaffen zu erklären. Susan Crane war darüber sehr erfreut, weil ihre Go-Ins (Atombunker-Besetzungen) der letzten zwei Jahre von der Staatsanwaltschaft eingestellt wurden. Die Richterin ordnete eine weitere Nacht Gewahrsam an, diesmal in der Cochemer Polizei-Zelle.

• Vom 9. bis 14. Juli teilte sich das Internationale Mutlanger Jugendworkcamp mit Menschen aus Mexiko, Spanien (5), Belgien und Deutschland (insgesamt 14 Menschen) mit uns die internationale Woche im Camp. Die Jugendlichen bauten Großpuppen und führten ein Theaterstück zu Atomwaffen auf. Gemeinsam gab es viele Workshops, Konzerte mit regionalen KünstlerInnen und Nearville aus Köln und allmanbrotherstribe aus den Niederlanden (Community Rockbands).

• Am 14. Juli besuchte eine 28-köpfige internationale Gruppe den 16 Kilometer entfernten Währungsbunker in Cochem, wo während des Kalten Kriegs eine deutsche Ersatzwährung für den Fall eines Atomkrieges gelagert worden war.

• 11. bis 14. Juli: Mit den KommunistInnen (DKP, SDAJ...) stieg unser Camp am Wochenende auf 150 Personen an. Die Kommunisten hatten ihr eigenes (Musik-)Camp-Programm, und es gab aufgrund der Menschenmenge eine zweite Küche. Am 12. Juli wurden auch alle drei Tore von den KommunistInnen gemeinsam mit den AktivistInnen der internationalen Woche blockiert. Die Polizei spezialisierte sich auf die Freihaltung von Tor 1. Beim zweiten Versuch einer Sitzblockade von Tor 1 drohte nun erstmalig die Polizei den BlockiererInnen den Einsatz von Pfefferspray an. Die BlockiererInnen standen daraufhin auf. Eine ältere Frau wurde beim Versuch, sich hinzusetzen, so sehr von einem Polizisten geschubst, dass sie ins Krankenhaus zur Untersuchung musste. Glück im Unglück: Sie erstattete Strafanzeige.

• Im Camp wurde es während der Internationalen Woche aus verschiedenen Gründen immer wieder sehr ungemütlich:

Die Kreisverwaltung gemeinsam mit der Verbandsgemeinde Ulmen ließ ein absolutes Einfahrverbotsschild zum forstwirtschaftlichem Weg, die 50 Meter hin zum Camp, aufbauen. Die Polizei versperrte wenige Tage später die gesamte Zeit unserer "heißen Aktionsphase" die Zufahrt und kündigte Abschleppdienste und hohe Bußgelder an. Wir sollten 3 Kilometer entfernt unsere Autos im Bücheler Gewerbegebiet parken.

Der Bauer vom Nachbarfeld fuhr nach dem ersten Regen nach einer großen Hitzeperiode Gülle darauf aus, so dass der Ammoniakgestank für ein paar Tage schwer erträglich war.

• 17. Juli erreichte eine 20-köpfige Gruppe junger Menschen von Eirene - Internationaler Christlicher Friedensdienst e.V. das Camp, die sich gerade auf ihr Jahr als deutsche Freiwillige für das Ausland (USA, Nordirland, Bolivien) vorbereiteten. Ihre PKW gerieten dann gleich am Tor 1 der Militärbasis in eine ausführliche Fahrzeugkontrolle, nachdem sie dort unbedacht nach dem Weg zum Camp fragen wollten. Im Camp hatten wir viele Arbeitsgruppen jeweils mit einer Person aus der USA oder der niederländischen Delegation. Sie bekamen eine Einführung zu Atomwaffen in Büchel und auch über die Entstehung unserer Friedenswiese. Anschließend malten sie Transparente und komponierten ein Lied gegen Atomwaffen und ihre Polizeikontrolle, die sie auf dem Verkehrskreisel am Haupttor Polizei und Militär vorsangen. Alle waren so begeistert, dass die Teamer dieses mit den neuen Gruppen der kommenden Jahre fortführen wollen.

• Vom 27. bis 29. Juli waren die Quäker hier, die sich in einem Tagungshaus auf ihre Blockadeaktion vorbereiteten. Die Polizei-Mannschaftswagen waren in großer Anzahl durchgängig vor Ort, da es die Quäker waren, die im letzten Jahr auch eine Go-In-Aktion auf der Landebahn gemacht hatten. Ihre Blockadeaktion am Haupttor wurde durch die Überzahl der Polizei verhindert, die die Quäker immer wieder auf den Verkehrskreisel zurückdrängten. Personalien wurden allerdings nicht aufgenommen.

• Am 27. Juli stellte die Iranerin Zahra Shahali ihr Kunstwerk fertig; es wurde auf der Friedenswiese eingeweiht: eine Friedenstaube, die sich durch Stacheldraht befreite!

• Am 30. Juli kam das Frauen-Friedensnetzwerk aus Bonn mit sehr viel Sonnenschutz und Transparenten zum Mahnen auf die Verkehrsinsel am Haupttor.

• Am 1. und 2. August interviewten uns die TV-Sender RTL und SWR auf der Friedenswiese und im Camp zur endgültigen Aufkündigung des INF-Vertrages.

• Am 6. August, dem Hiroshima-Gedenktag, fand mit 50 Teilnehmenden die Abgeordneten-Mahnwache mit öffentlicher Diskussion am Haupttor statt. Es sprachen Jutta Paulus von den Grünen (Europaparlament), Sevim Dagdelen von Die Linke (Bundestagsfraktion), Alexander Ulrich von Die Linke (Bundestagsfraktion) und Christoph Spies von der SPD (Landtag Rheinland Pfalz) sowie Prof. Dr. Werner Ruf über internationale Beziehungen.

• Am 8. August begann das 24-stündige Dauergebet, organisiert von Pfarrer Dr. Matthias Engelke mit seiner Fastengruppe. Das Fastenbrechen und die Abschlussandacht der 20-wöchigen Aktionpräsenz endete um 11:02 Uhr am Nagasaki-Gedenktag dem 9. August.

2020 wird ein besonderes Jahr, in dem sich die Gedenktage von Hiroshima und Nagasaki zum 75. Mal jähren. 2020 soll auch der Atomwaffen-Verbotsvertrag von 50 Staaten ratifiziert sein, erhofft sich Ican.

Wir sehen uns im nächsten Jahr!

Marion Küpker, ist internationale Koordinatorin der DFG-VK gegen Atomwaffen und Sprecherin im Kampagnenrat "Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt"

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Quelle:
ZivilCourage - das DFG-VK Magazin, Nr. 4 / 2019, S. 14 - 17
Herausgeberin: Deutsche Friedensgesellschaft -
Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen e.V. (DFG-VK)
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Redaktion: ZivilCourage - das DFG-VK-Magazin,
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veröffentlicht im Schattenblick zum 14. November 2019

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