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ATTAC/624: Attac-Erklärung zu der G8-Großdemonstration in Rostock


Attac Deutschland - Pressemitteilung vom 2. Juni 2007

* Attac-Erklärung zu Ablauf der internationalen G8-Großdemonstration in Rostock


Trotz einer friedlichen und erfolgreichen Demonstration ist es am Rande der Proteste zu gewalttätigen Ausschreitungen gekommen. Das globalisierungskritische Netzwerk Attac verurteilt die Angriffe auf die Polizei scharf. "Es gibt keine Rechtfertigung für diese Angriffe", sagte Pedram Shahyar aus dem bundesweiten Attac-Koordinierungskreis.

Peter Wahl, ebenfalls Mitglied des Attac-Koordinierungskreises, betonte den zuvor friedlichen Verlauf der Demonstration. "In Rostock haben heute 80 000 Menschen ihren demokratischen Protest gegen die unmenschliche Politik der G8 gewaltfrei und phantasievoll zum Ausdruck gebracht." Während der Demonstration hätten die Absprachen zwischen den Organisatoren und der Polizei funktioniert. Die internationale Großdemonstration wurde von einem breiten gesellschaftlichen Bündnis getragen, das von der Interventionistischen Linken über Attac bis zu Greenpeace reicht. Alle Partner haben sich an die Vereinbarung über den friedlichen Charakter der Demonstration gehalten. "Dies war ein großer Erfolg der Monate langen Mobilisierung. Und den lassen wir uns nicht kaputt machen", ergänzte Shahyar.

Anlass für die Eskalation nach Ende der Demonstration war nach derzeitigem Kenntnisstand der Angriff einer kleinen Gruppe Demonstranten auf einen am Kundgebungsplatz geparkten Polizeiwagen. Dabei sind offenbar zwei Polizisten verletzt worden. Danach eskalierte die Situation. An der Eskalation waren beide Seiten beteiligt. Eine Beruhigung der Lage erfolgte am Abend nach Gesprächen zwischen der Polizei und der Demo-Leitung.

"Wir hoffen, dass trotz der heutigen Vorfälle in den kommenden Tagen das politische Klima friedliche, demokratische Proteste gegen die Politik der G8 möglich macht", appellierte Peter Wahl an alle Beteiligten.


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Koordination internationale Großdemonstration am 2. Juni Rostock, 2. Juni 2007

* Internationale Großdemonstration mit 80 000 Teilnehmern zu Ende gegangen

* Protest gegen G8 friedlich und vielfältig zum Ausdruck gebracht

Die internationale Großdemonstration gegen den G8-Gipfel ist am heutigen Samstag in Rostock friedlich mit 80.000 Teilnehmern zu Ende gegangen. "Es ist ein Riesenerfolg. Wir sind viele und haben unseren Protest gegen die unmenschliche Politik der G8 nachdrücklich und gewaltfrei ausgedrückt", sagte Sabine Zimpel vom Demonstrationsbündnis. Laut einem Bericht des Nachrichtensenders Phoenix lobte der Rostocker Oberbürgermeister Methling ausdrücklich den friedlichen Verlauf der Demo.

In zwei Zügen - vom Hauptbahnhof und dem Braesigplatz aus - zogen die Demonstranten zum Rostocker Stadthafen, wo derzeit die Abschlusskundgebung über die Bühne geht. Zahlreiche Teilnehmer brachten ihre Kritik an der G8 mit phantasievollen Aktionen zum Ausdruck.

Die von der Polizei genannten Zahlen bezeichneten die Demo-Organisatoren als viel zu niedrig. "Es liegt im politischen Interesse der Polizei, möglichst niedrige Teilnehmerzahlen zu veröffentlichen, um den demokratischen Protest gegen den G8-Gipfel zu diskreditieren", so Zimpel. Zudem habe die Polizei den Medien bereits noch vor Beginn der Demonstration Zahlen genannt. "Das ist höchst unseriös. Zu diesem Zeitpunkt waren noch nicht einmal alle Teilnehmer in Rostock eingetroffen."

Im Anschluss an die friedliche Demonstration kam es am Stadthafen von Rostock zu Auseinandersetzungen zwischen Polizei und einzelnen Protestteilnehmern. "Wir bemühen uns aktiv um eine Deeskalation, können uns zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht abschließend dazu äußern", betonte Sabine Zimpel.


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Quelle:
Presssemitteilung vom 02.06.2007
Pressesprecherin Attac Deutschland
Frauke Distelrath
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veröffentlicht im Schattenblick zum 4. Juni 2007