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ATTAC/762: G8 setzt Klima-Heuchelei von Heiligendamm fort


Attac Deutschland - Pressemitteilung vom 3. Juli 2008

* Klimaschutz: G8 setzt Heuchelei von Heiligendamm fort
* CO2-Reduktionsziele bei Ausweitung der Ölförderung obsolet


Laut dem deutschen Wirtschaftsstaatsekretär Bernd Pfaffenbach setzt Deutschland beim G8-Gipfel in Japan auf deutliche Fortschritte bei der Bekämpfung des Klima-Wandels. Die Teilnehmer wollten nicht hinter die Ergebnisse von Heiligendamm "zurückfallen", sagte der ehemalige Gipfel-Sherpa von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Dazu erklärt das globalisierungskritische Netzwerk Attac:

"Diese Aussage ist ein Witz und zeigt die für G8-Gipfel typische Heuchelei: In Heiligendamm wurde bekanntermaßen überhaupt kein Klimaschutzziel vereinbart - es gibt also nichts, hinter das die G8 in Japan zurückfallen könnten", sagte Chris Methmann vom bundesweiten Attac-Koordinierungskreis. Die G8 hatten in Heiligendamm lediglich verkündet, man ziehe "ernsthaft in Erwägung", den globalen CO2-Ausstoß bis 2050 zu halbieren.

"Jenseits der schönen Worte ist die Klimapolitik der G8 in erster Linie eine aggressive Effizienz-, Wettbewerbs- und Energiesicherheitspolitik im Interesse der Industriestaaten", ergänzte Alexis Passadakis, ebenfalls Mitglied im Attac-Koordinierungskreis und derzeit in Sapporo/Japan. So haben die G8-Finanzminister bei ihrem Treffen am 14. Juni dazu aufgerufen, Investitionen in die Ölförderung massiv auszuweiten. Alexis Passadakis: "Über eine mehr oder weniger starke CO2-Reduktion soll lediglich die Abhängigkeit von knappen fossilen Rohstoffen gemindert werden." Ein echte Klimaschutzpolitik, die verhindere, dass in fossilen Rohstoffen gebundenes CO2 weiterhin in die Atmosphäre gelange, sei bei einer Ausweitung der Ölförderung obsolet.

Weitere Informationen:
* G8-Blog-Eintrag von Alexis Passadakis zur heute vorgestellten Klimaschutz-Studie von WWF und Allianz:
"Kreative Buchhaltung - G8 versprechen CO2-Reduktion und NGO fällt darauf herein"
http://g8japan.wordpress.com/


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Quelle:
Pressemitteilung vom 03.07.2008
Pressesprecherin Attac Deutschland
Frauke Distelrath
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veröffentlicht im Schattenblick zum 4. Juli 2008