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PREIS/170: Hamburg - Italo-Svevo-Preis 2014 an Jochen Missfeldt, Verleihung 11.06.2014 (Literaturhaus)


Literaturhaus Hamburg - Pressemitteilung vom 14.05.2014

ITALO-SVEVO-PREIS 2014 AN JOCHEN MISSFELDT
Festliche Preisverleihung am 11. Juni 2014 im Literaturhaus Hamburg
Juror Prof. Holger Helbig hält die Laudatio



Die Prosa des diesjährigen Italo-Svevo-Preisträgers Jochen Missfeldt ist von einem thematischen Kern bestimmt, der auf den ersten Blick literarisch wenig ergiebig anmutet: die Fliegerei beim Militär. 1941 in Satrup/Schleswig geboren, absolvierte Missfeldt eine Ausbildung zum Starfighter-Piloten und wurde Luftwaffenoffizier. 1982 quittierte er den Dienst und studierte Musikwissenschaft, Philosophie und Volkskunde. Seit 1985 lebt und arbeitet Missfeldt als freier Schriftsteller in der Nähe von Flensburg. Er hat mit Lyrik begonnen, es folgten Erzählungen, weniger novellenhaft pointiert als vielmehr Versuche, für den Alltag des Militärfliegers eine Sprache zu finden, der es gelingt, diese Lebenswelt im Bewusstsein ihrer entlegenen Eigenheiten darzustellen. Es folgten die Romane »Solsbüll« (Langewiesche-Brandt-Verlag) und »Gespiegelter Himmel«, erschienen im Alexander Fest Verlag. Letzterer kann als magischer Realismus deutscher Spielart aufgefasst werden, grundiert vom Faust-Stoff. Sein dritter Roman »Steilküste« erschien 2005 im Rowohlt Verlag und erzählt in poetischen Landschaftsbildern und bestrickenden Metaphern von der Fahnenflucht zweier Marinesoldaten in den letzten Kriegstagen im Mai 1945. Die jüngst veröffentlichte Storm-Biografie legt überdies offen, über welche erzählerische Spannweite der Autor verfügt.

Die Begründung der Jury, bestehend aus der Literaturkritikerin Insa Wilke, Frankfurt, dem Jury-Sprecher Wolfgang Hegewald, Hamburg, und Uwe-Johnson-Stiftungsprofessor Holger Helbig, Rostock, lautet: »Im Begriff der Verwandlung hat einst Elias Canetti das Wesen und die Leistung von Poesie erkannt, und dieses Vermögen zeichnet die Prosa von Jochen Missfeldt aus. Durch seine erstaunliche Fähigkeit zur literarischen Verwandlung transferiert der Preisträger unbekannte Lebenswelten in Texte von höchstem erzählerischen Rang.«

Der Italo-Svevo-Preis wird in diesem Jahr zum zwölften Mal vergeben. Der Preis ehrt und fördert literarischen Eigensinn. Er zeichnet ein Werk aus, kein einzelnes Buch; deutsche Prosa in allen ihren Spielarten. Der Preis wird durch mäzenatisches Engagement ermöglicht und ist mit 15.000 Euro dotiert. Vorige Preisträger sind Giwi Margwelaschwili (2013), Volker Harry Altwasser (2011) und Annette Pehnt (2009).

Die feierliche Preisverleihung findet am 11. Juni 2014 um 19.30 Uhr im Literaturhaus Hamburg statt. Holger Helbig hält die Laudatio. Es musizieren vier Studierende der Violinenklasse von Prof. Tanja Becker-Bender der Hochschule für Musik und Theater.

Die Kultursenatorin der Freien und Hansestadt Hamburg Prof. Barbara Kisseler hat die Schirmherrschaft über die Verleihung des Italo-Svevo-Preises übernommen.

Datum: Mittwoch, 11.6.2014
Zeit: 19.30 Uhr
Eintritt: frei!
Ort: Literaturhaus, Großer Saal

Anmeldung: Bis 5.6.2014 unter T 040.22 70 20 14

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Quelle:
Literaturhaus Hamburg e.V.
Pressemitteilung
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Dr. Antje Flemming
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Tel.: 040/22 70 20 0
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veröffentlicht im Schattenblick zum 16. Mai 2014