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PREIS/174: Arno Camenisch erhält den Förderpreis Komische Literatur 2015 (Stadt Kassel)


Stadt Kassel - Pressemitteilung von Dienstag, 30. September 2014

Arno Camenisch erhält den Förderpreis Komische Literatur 2015 zum Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor



Arno Camenisch, schweizerischer Autor von Erzählungen, Lyrik und Bühnenstücken, erhält im Jahr 2015 den "Förderpreis Komische Literatur". Dies gab Kassels Oberbürgermeister Bertram Hilgen jetzt bekannt. Die mit 3000 Euro dotierte Auszeichnung wird auf Vorschlag von Verlagen durch die Stadt Kassel und die Stiftung Brückner-Kühner jungen Autoren verliehen, die auf hohem künstlerischem Niveau das Komische gestalten. Der Förderpreis wird gemeinsam mit dem Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor vergeben, der, wie bereits gemeldet, diesmal Frank Schulz zugesprochen wurde. Die Preisverleihung findet am 31. Januar 2015 im Kasseler Rathaus statt. Verleger Urs Engeler, dessen Vorschlag die Jury gefolgt ist, wird die Laudatio auf Arno Camenisch halten. Die Kasseler Sparkasse unterstützt auch diesmal großzügig den Förderpreis.

Begründung

In seiner Eigenschaft als Jury begründet der Stiftungsrat seine Entscheidung für Arno Camenisch wie folgt:

"Die Prosatexte von Arno Camenisch singen ein Hohelied des Komischen. Skurrile Gestalten der Bündner Bergwelt erscheinen in heiterer wie melancholischer Perspektive, führen wunderbar schräge, verblüffende, berührende Dialoge zwischen Unsinn und Tiefsinn. Ganz unverbraucht entspringt das Komische hier einer poetischen und hochmusikalischen Wortkunst, die mehrere Sprachen überraschend ineinander schneidet, sie klanglich und rhythmisch mischt, Idiome gewitzt und eigenwillig verschriftlicht und dabei zu lakonisch zugespitzten Sätzen findet, von denen einer schöner klingt als der andere."

Über Arno Camenisch

Arno Camenisch, 1978 in Tavanasa im Schweizerischen Kanton Graubünden geboren, schreibt Prosa, Lyrik und Bühnenstücke auf Deutsch und Rätoromanisch. Er studierte am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel, wo er auch lebt. Überregional bekannt wurde er durch sein mehrfach ausgezeichnetes Buch "Sez Ner" (2009). In Sursilvan und Deutsch beschreibt er darin das Leben aus der Sicht der Älpler. Zusammen mit den beiden folgenden Büchern "Hinter dem Bahnhof" (2010) und "Ustrinkata" (2012) bildet es eine abgeschlossene Trilogie. 2013 erschien - wie alle erwähnten Bücher bei Engeler - die skurrile Szenenfolge "Fred und Franz", in der zwei ungleiche Brüder im Geiste über den Lauf der Welt räsonnieren. Arno Camenisch ist zudem Mitglied der Spoken-Word-Formation "Bern ist überall".

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Der Förderpreis Komische Literatur zum Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor wurde bislang folgenden Personen verliehen: Frank Schulz (1999), Jochen Schmidt (2004), Tilman Rammstedt (2005), Jess Jochimsen (2006/2007), Philipp Tingler (2008), Michael Stauffer (2009), Rebekka Kricheldorf (2010), Jan Neumann (2011), Tino Hanekamp (2012) und Wolfram Lotz (2013).

Die Jury bzw. der Stiftungsrat besteht aus der Lektorin Friederike Emmerling, der Lektorin Dr. Renate Jakobson, dem Schriftsteller Ingomar von Kieseritzky, dem Literaturwissenschaftler und Autor Christian Maintz, dem Literaturwissenschaftler Prof. Dr. Dr. h.c. Walter Pape (Vorsitz), dem Übersetzer und Vortragskünstler Harry Rowohlt, dem Literaturwissenschaftler Prof. Dr. Uwe Wirth und dem Direktor der Literaturwerkstatt Berlin Dr. Thomas Wohlfahrt.

Die Stiftung Brückner-Kühner vergibt seit 1985 den Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor sowie seit 2004 regelmäßig auch den Förderpreis Komische Literatur. Sie wurde von dem Schriftstellerpaar Christine Brückner und Otto Heinrich Kühner (beide 1921-1996) ins Leben gerufen und ist heute ein Literaturzentrum für die Kultur des Komischen, für zeitgenössische internationale Poesie sowie für die Erinnerung an Werk und Leben des Stifterpaares in dessen Wohnhaus. Geschäftsführender Kurator der Institution ist der Literaturwissenschaftler Dr. Friedrich Block.

Näheres zum Engagement der Literaturstiftung unter
www.brueckner-kuehner.de.

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Quelle:
Pressemitteilung von Dienstag, 30. September 2014
Stadt Kassel
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veröffentlicht im Schattenblick zum 3. Oktober 2014