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REZEPTION/038: Erschließung frühester weltlicher Prosa (Universität Potsdam)


Universität Potsdam - Pressemitteilung vom 2. Januar 2013

Erschließung frühester weltlicher Prosa

Zweijähriges DFG-Projekt der Mediävistischen Germanistik bewilligt



Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) stellt rund 190.000 Euro für ein zweijähriges Projekt zur Erschießung und Kommentierung der "Historie von Herzog Herpin" und des "Loher und Maller" bereit. Das Gemeinschaftsprojekt der Universität Potsdam (Prof. Dr. Ute von Bloh) und der Ruhr-Universität Bochum (Prof. Dr. Bernd Bastert) wird ein mehrschichtiges Erschließungssystem für die beiden Texte entwickeln, bei denen es sich um die frühesten deutschen, großepischen Prosatexte mit weltlicher Thematik handelt.

Im Umkreis der Elisabeth von Lothringen und Nassau-Saarbrücken wurden in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts vier französische "Chansons de geste", die der Vortragende in einer Art Sing-Sang frei rezitierte, aus der Versform in deutsche Prosa übertragen und somit verschriftlicht: die "Historie von Herzog Herpin", die "Königin Sibille", der "Loher und Maller" und der "Huge Scheppel". Diese Texte bilden das wichtigste Bindeglied zwischen der paargereimten Großepik des Mittelalters und dem frühneuzeitlichen Prosaroman. Zwei der Epen, die "Historie von Herzog Herpin" (Prof. Dr. Bernd Blasert, Ruhr-Universität Bochum) und der "Loher und Maller" (Prof. Dr. Ute von Bloh, Universität Potsdam), wurden bereits im Rahmen eines von der DFG geförderten Projekts ediert. Ziel des neuen Gemeinschaftsvorhabens ist ein mehrschichtiges Erschließungssystem der beiden edierten Prosaepen in einem Band, sodass sich ein zeitgemäßes Editionsverfahren mit Benutzerfreundlichkeit und einem hohen Informationsgehalt verbindet.

Außerdem soll eine Homepage zu den beiden Prosaepen aus dem Umkreis der Elisabeth von Lothringen und Nassau-Saarbrücken (kurz: Elisabeth-Prosa-Portal) mit Links zu den bereits digitalisierten Handschriften sowie den Erstdrucken und ausgewählten Materialien ausgebaut werden, die Informationen zur Unterstützung von Forschung und Lehre bereitstellen.

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Quelle:
Medieninformation Nr. 2013-002 vom 2. Januar 2013
Universität Potsdam - Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Am Neuen Palais 10, 14469 Potsdam
Dr. Sophia Rost
Telefon: 0331/977-1886, Telefax: 0331/977-1130
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veröffentlicht im Schattenblick zum 4. Januar 2013