Schattenblick → INFOPOOL → EUROPOOL → POLITIK


AUSSEN/161: Weltgipfel für humanitäre Hilfe - Die Europäische Union trägt zur Neugestaltung der Hilfe bei (KEG)


Europäische Kommission - Pressemitteilung vom 20. Mai 2016

Europäische Union trägt zur Neugestaltung der internationalen Hilfe beim Weltgipfel für humanitäre Hilfe bei


Über 50 Staats- und Regierungschefs aus aller Welt und 5 000 Experten aus den Bereichen humanitäre Hilfe, Entwicklung und Politik kommen am 23. und 24. Mai in Istanbul zusammen, um im Geiste der gemeinsamen Verantwortung Wege zu finden, dem Trend hin zu immer steigendem Bedarf an humanitärer Hilfe entgegenzuwirken und die Wirksamkeit der Hilfe zu erhöhen.

Auf dem ersten Weltgipfel für humanitäre Hilfe in Istanbul, Türkei werden die Europäische Union (EU) und ihre Mitgliedstaaten gemeinsam dazu aufrufen, eine globale Partnerschaft für ein effizienteres und wirksameres System der humanitären Hilfe zu errichten. Als einer der wichtigsten Geber und politischen Akteure werden die EU und ihre Mitgliedstaaten eine führende Rolle bei diesem am 23. und 24. Mai stattfinden Gipfeltreffen spielen, bei dem über 50 Staats- und Regierungschefs aus aller Welt und etwa 5 000 Experten aus den Bereichen humanitäre Hilfe, Entwicklung und Politik zusammenkommen werden, um Wege zu finden, für eine wirksamere Prävention und frühzeitige Reaktion zu sorgen und die Widerstandsfähigkeit und Eigenständigkeit der betroffenen Menschen zu stärken. Weltweit sind mehr als 125 Millionen Männer, Frauen und Kinder auf humanitäre Hilfe angewiesen. Obwohl in den letzten Jahren die Beiträge auf Rekordhöhe lagen, sind die Geber nicht in der Lage, den zunehmenden humanitären Bedarf infolge der heutigen Krisen zu decken.

Um eine effiziente und wirksame Finanzierung sicherzustellen und damit die Finanzierungslücke von 15 Milliarden US$ zu schließen, wird beim Gipfeltreffen das "Grand Bargain" offiziell ins Leben gerufen, das von der Hochrangigen Gruppe des VN-Generalsekretärs für die Finanzierung der humanitären Hilfe in ihrem Bericht "Too Important to Fail: addressing the humanitarian financing gap" vorgeschlagen wurde. Die Vizepräsidentin der Europäischen Kommission und Ko-Vorsitzende der Gruppe, Kristalina Georgieva, erklärte hierzu: "In den kommenden fünf Jahren besteht unser Ziel darin, durch Effizienzgewinne in der Verwaltungsarbeit der Geber und Hilfsorganisationen den auf lebensrettende Hilfe angewiesenen Menschen zusätzliche Mittel in Höhe von einer Milliarde US$ in die Hand zu geben. In nur wenigen Monaten ist es uns gelungen, eine umfassende Vereinbarung zwischen den wichtigsten Akteuren der humanitären Hilfe auszuhandeln, die die Probleme angeht, die seit Jahren diese lebensrettende Arbeit behindern."

Damit gewährleistet ist, dass notleidende Menschen rasch und ungehindert Zugang zu humanitärer Hilfe erhalten, besteht ein vorrangiges Ziel der EU bei diesem Treffen in der Förderung der Achtung des humanitären Völkerrechts. Der für humanitäre Hilfe und Krisenmanagement zuständige Kommissar Christos Stylianides führte hierzu aus: "In den Konflikt- und Krisenzonen der Welt gehören Angriffe auf Zivilisten, Ärzte, medizinische Einrichtungen und humanitäre Helfer inzwischen zum Alltag. Indem wir dafür sorgen, dass die Achtung des humanitären Völkerrechts ganz oben auf der Tagesordnung des Weltgipfels bleibt, leisten wir einen wirksamen Beitrag zur Verbesserung der Lage. Der Schutz der Zivilbevölkerung und die Sicherstellung des Zugangs für humanitäre Hilfsorganisationen sind nicht fakultativ - sie sind als Gebot der Menschlichkeit unverzichtbar."

Die humanitäre Hilfe ist zwar unverzichtbar, um das Leben von Millionen von Menschen zu retten, die Opfer von gewaltsamen Konflikten oder Naturkatastrophen sind, doch daneben sind auch längerfristige Lösungen erforderlich. Der EU-Kommissar für internationale Zusammenarbeit, Neven Mimica, betont, wie wichtig es ist, ein weiteres vorrangiges Ziel des Gipfeltreffens, nämlich eine Brücke zwischen humanitärer Hilfe und Entwicklungshilfe zu schlagen, zu erreichen: "Die mittel- und langfristig angelegte Hilfe spielt eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, die Partnerländer beim Wiederaufbau ihrer zerstörten Infrastruktur zu unterstützen und den Menschen bei der Rückkehr zur Normalität zu helfen. Durch die verstärkte Verknüpfung von Soforthilfe, Wiederaufbau und Entwicklung, durch die Stärkung der Widerstandsfähigkeit und durch die effizientere und wirksamere Gestaltung unserer Hilfe können wir besser gegen die eigentlichen Ursachen vieler wiederkehrender Krisen vorgehen, statt lediglich ihre Folgen zu bewältigen."


Hintergrund

Auf dem Weltgipfel für humanitäre Hilfe wird die Europäische Kommission durch die Vizepräsidentin für Haushalt und Personal, Kristalina Georgieva, den Kommissar für internationale Zusammenarbeit und Entwicklung, Neven Mimica, und den Kommissar für humanitäre Hilfe und Krisenmanagement, Christos Stylianides, vertreten.

Die EU war von Anfang an aktiv an den zweijährigen Vorbereitungen auf das Gipfeltreffen beteiligt. Im Rahmen des Konsultationsprozesses, an dem über 23 000 Interessenträger wie Regierungen, Unternehmen, Hilfsorganisationen, zivilgesellschaftliche Akteure, betroffene Gemeinschaften und Jugendgruppen teilnahmen, organisierte die Europäische Kommission gemeinsam mit anderen Partnern die regionale Konsultation in Budapest (Februar 2015), leistete Beiträge zu Studien unter Federführung des Amts der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) und unterstützte die Arbeit des Sekretariats des Weltgipfels.

MEMO/16/1853: The European Union at the World Humanitarian Summit: Priorities and Commitments
http://europa.eu/rapid/press-release_MEMO-16-1853_en.htm

Weitere Einzelheiten über die Vorstellungen der EU für die Neugestaltung der humanitäre Hilfe sind in den Schlussfolgerungen des Rates vom 12. Mai 2016 enthalten.
http://data.consilium.europa.eu/doc/document/ST-8850-2016-INIT/en/pdf

Mehr Informationen über das Treffen finden sich auf der WHS-Website:
https://www.worldhumanitariansummit.org/

IP/16/1829

*

Quelle:
Pressemitteilung, 20.05.2016
Europäische Kommission (KEG), Brüssel
Internet: www.ec.europa.eu, www.europa.eu/rapid/


veröffentlicht im Schattenblick zum 21. Mai 2016

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang