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AGRAR/1314: 24 Verbände zur EU-Pflanzenschutzpolitik (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 11. Dezember 2008

Agrar- und Ernährungswirtschaft besorgt über EU-Pflanzenschutzpolitik

24 Verbände zur EU-Pflanzenschutzpolitik


Viele Verbände der Agrar- und Ernährungswirtschaft in Deutschland verfolgen mit Sorge die Beratungen zum Brüsseler Pflanzenschutzpaket. Die Gefahr bestehe, dass eine Vielzahl seit Jahren in der Landwirtschaft gefahrlos eingesetzter Pflanzenschutzmittel durch die gefahrenbezogene Betrachtung des reinen Wirkstoffs der neuen Zulassungsverordnung verlorenginge. Die Qualität der Lebensmittel und die Ernteerträge würden damit sinken, ebenso würden Grundnahrungsmittel teurer werden, erklärten 24 Verbände der Agrar- und Ernährungswirtschaft und der Grünpflege in einer Resolution an die deutschen Abgeordneten des Europäischen Parlaments. Sie sprechen sich dafür aus, mit Hilfe einer wissenschaftlich basierten EU-Pflanzenschutzpolitik die Versorgung mit hochwertigen Lebensmitteln nachhaltig in Europa zu sichern. Ansonsten würde unter anderem der Anbau landwirtschaftlicher Kulturen, der Anbau von Obst und Gemüse, Kartoffeln und Hopfen in Europa erheblich beeinträchtigt werden.

Weltweit steige die Nachfrage nach Lebensmitteln und nach nachwachsenden Rohstoffen. Da die Ackerfläche begrenzt sei, könne der wachsende Bedarf nur durch höhere Erträge gedeckt werden. Der chemische Pflanzenschutz leiste dazu einen wichtigen Beitrag. Für seinen verantwortungsbewussten und sicheren Einsatz würden alle Glieder der Nahrungsmittelkette eng zusammenarbeiten. Das Europäische Parlament trage mit der Gestaltung der zukünftigen Pflanzenschutz-Politik eine hohe Verantwortung. Seine Entscheidungen seien ausschlaggebend dafür, "ob eine leistungsfähige und nachhaltige Agrarproduktion in Europa eine Zukunft hat und die Versorgung der Bürger mit hochwertigen Lebensmitteln gesichert bleibt", heißt es in der Resolution an die Abgeordneten des Europäischen Parlaments. Mit pauschalen Mengenreduktionen bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln werde nicht mehr Verbraucher- und Umweltschutz erreicht. Zudem kritisierte die Land- und Ernährungswirtschaft, dass Reduktionsprogramme auf Verzicht setzten statt auf die erforderliche Effizienz. Die Resolution finden Sie hier.

Die Resolution wurde unterschrieben vom Deutschen Bauernverband (DBV), dem Deutschen Brauer-Bund, dem Industrieverband Agrar, dem Verband Deutscher Mühlen, dem Bundesverband des Deutschen Groß- und Außenhandels, der Conféderation Europénne des Organisations Nationales de la Boulangerie et de la Patisserie, dem Deutschen Hopfenwirtschaftsverband, dem Bundesverband der obst-, gemüse- und kartoffelverarbeitenden Industrie, dem Zentralverband Gartenbau, dem Deutschen Fruchthandelsverband, dem Bundesverband des Großhandels mit Dünge- und Pflanzenbehandlungsmitteln, dem Deutschen Weinbauverband, dem Deutschen Golf Verband, dem Deutschen Rollrasen Verband, dem Greenkeeper Verband Deutschland, dem Deutschen Kartoffelhandelsverband, der Deutschen Rasengesellschaft, dem Deutschen Mälzerbund, der Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse, dem Bundesverband Agrargewerkschaftlicher Wirtschaft, dem Deutschen Raiffeisenverband, dem Verband Deutscher Hopfenpflanzer, dem Verband Deutscher Tiernahrung und dem Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 11. Dezember 2008
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Dezember 2008