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ENERGIE/058: Zur Energie- und Klima-Initiative der EU-Kommission (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 23. Januar 2008

DBV: Initiative der EU-Kommission für Energie- und Klimapaket ist positiv

Markt- und Technologieentwicklungen in Deutschland nicht ausbremsen


Der Deutsche Bauernverband (DBV) bewertet die Initiative der EU-Kommission zur Energie- und Klimapolitik positiv. In dem heute vorgelegten Paket werden neben einer Vereinheitlichung der europäischen Energiepolitik auch konkrete Ziele für die Verminderung des Treibhausgasausstoßes und Zielvorgaben für erneuerbare Energien vorgesehen. Zur Erfüllung dieser äußerst ehrgeizigen Ziele werde die Land- und Forstwirtschaft durch die Erzeugung von Bioenergie einen wesentlichen Beitrag leisten, betonte der Deutsche Bauernverband. Der DBV erwartet nun, dass auch andere EU-Mitgliedstaaten mehr Aktivitäten bei der Förderung der Bioenergie zeigen. Das deutsche Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) als Erfolgsmodell zur Förderung erneuerbarer Energien sollte als Vorbild für die weitere Diskussion auf europäischer Ebene stärker herangezogen werden.

Das von der EU-Kommission vorgeschlagene Zertifizierungssystem für erneuerbare Energien stellt einen neuen Ansatz zur Förderung erneuerbarer Energien und des Klimaschutzes dar, der langfristig die Effizienz in diesem zukunftsweisenden Markt fördern kann, kündigte der DBV eine konstruktive und kritische Prüfung des Vorschlags an. Auf jeden Fall müsse sichergestellt werden, dass das zur Förderung erneuerbarer Energien bewährte und effiziente Fördersystem EEG in seiner Struktur erhalten bleibe. Die landwirtschaftlichen Betriebe, die mit erheblichen Investitionen in diesem Sektor einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz leisten, setzten im Sinne der Planungssicherheit und Verlässlichkeit auf die Fortführung der nationalen Politik für erneuerbare Energien. Verhindert werden müsse, dass die vielversprechenden Markt- und Technologieentwicklungen in den verschiedenen Bioenergiebereichen durch ein undifferenziertes Zertifikatesystem ausgebremst oder gar gelähmt würden. Diese Gefahr bestehe, wenn ein Zertifizierungssystem wenige bereits etablierte Bereiche, wie Wind- und Wasserkraft, aufgrund bereits erreichter Wettbewerbsfähigkeit bevorzuge und damit vielversprechende neue Sektoren im Bereich Bioenergie keine Chance zur Marktentwicklung mehr hätten. Um die hochgesteckten Ziele der EU von 20 Prozent Erneuerbare Energien bis 2020 zu erreichen, würde das gesamte Spektrum dieser Energieformen benötigt.

Im Rahmen des Energie- und Klimapakets der EU sollen die Mitgliedstaaten dazu verpflichtet werden, den Ausstoß von Treibhausgasen in der EU bis 2020 um 20 Prozent zu verringern. Deutschland muss seinen Ausstoß um über 30 Prozent gegenüber 1990 senken. Zum Ziel der EU-Kommission von 20 Prozent erneuerbarer Energien am Gesamtenergieverbrauch muss Deutschland mit einem Anteil von 18 Prozent seines Energieverbrauchs beitragen und somit den Anteil von 9 Prozent im Jahr 2007 verdoppeln.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 23. Januar 2008
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 26. Januar 2008