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VW-STIFTUNG/010: 26,5 Mio. Euro für Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Niedersachsen (idw)


VolkswagenStiftung - 25.11.2011

26,5 Millionen Euro für Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Niedersachsen

Das "Niedersächsische Vorab" unterstützt u.a. die Gründung der European Medical School Oldenburg-Groningen sowie Projekte in Göttingen und Braunschweig.


Entsprechend den Vorschlägen des Landes Niedersachsen hat das Kuratorium der VolkswagenStiftung in seiner heutigen Sitzung beschlossen, die Forschung in Niedersachsen im Rahmen des "Niedersächsischen Vorab" mit knapp 27 Millionen Euro zu unterstützen. Zusammen mit den im Sommer 2011 bereitgestellten Mitteln wurden über das "Vorab" n diesem Jahr Fördermittel von insgesamt fast 70 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

Professor Dr. Johanna Wanka, Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur: "Mit der Anschubfinanzierung der European Medical School bekommt ein weit über Niedersachsen hinaus bekanntes und beachtetes Projekt zusätzliche Unterstützung. Die Förderung von Wissenschaft und Forschung ist gerade in den frühen Entwicklungsphasen neuer Projekte besonders wichtig und unterstreicht die Bedeutung des Niedersächsischen Vorab für unser Land."

Dr. Wilhelm Krull, Generalsekretär der VolkswagenStiftung: "Mit rund 70 Millionen Euro können wir in diesem Jahr erneut eine Rekordfördersumme für Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Niedersachsen sowie ihre internationalen Partner bereitstellen. Es freut uns sehr, damit zugleich die Wettbewerbsfähigkeit der niedersächsischen Wissenschaft weiter erhöhen zu können."

Mit 10,7 Millionen Euro erhalten die Biowissenschaften in diesem Herbst den größten Anteil der Fördergelder, während auf die Ingenieurwissenschaften 5,8 Millionen Euro und die Geistes- und Gesellschaftswissenschaften 1,5 Millionen Euro entfallen. Wissenschaftsbereiche übergreifende Projekte werden mit rund 8,5 Millionen Euro unterstützt.


Im Folgenden werden vier neu bewilligte Vorhaben beispielhaft vorgestellt:

European Medical School Oldenburg-Groningen
Die European Medical School (EMS) wird als deutsch-niederländisches Gemeinschaftsprojekt von den Universitäten Oldenburg und Groningen gegründet. Sie wird eine in Deutschland bislang einmalige grenzüberschreitende Medizinerausbildung anbieten: mit einem Bachelor- und Masterabschluss in den Niederlanden (Groningen) und einem medizinischen Staatsexamen in Deutschland (Oldenburg). Das "Niedersächsische Vorab" stellt zwischen 2011 und 2013 insgesamt 8,5 Millionen Euro als Anschubfinanzierung, zum Aufbau der Forschungsinfrastruktur und für die Berufung von forschungsorientierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern bereit. Ab Ende 2011 werden zunächst rund 1,7 Millionen Euro bewilligt.

Transmissionselektronenmikroskop für Göttinger Materialphysik
Mit einem "Hchauflösenden in-situ Transmissionselektronenmikroskop mit E-Zelle (ETEM)" kann die Universität Göttingen zu einem nationalen Zentrum der Elektronenmikroskopie werden. Das ETEM ermöglicht die direkte Beobachtung von Atomen und elektronischen Strukturen in Echtzeitexperimenten unter Stimulation und in kontrollierter chemischer Umgebung. Damit kann eine der derzeitigen Hauptherausforderungen in den Naturwissenschaften angegangen werden, nämlich die Frage, wie Materialeigenschaften und Strukturen als Interaktion einzelner Elektronen, Atome und Moleküle entstehen. Die Anschaffung des Großgeräts wird mit 1,7 Millionen Euro unterstützt.

Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen
1,3 Millionen Euro fließen in die Flächenerweiterung der Deutschen Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH (DSMZ) zum Ausbau der Mikrobiellen Genomik am Standort Braunschweig. Die DSMZ ist eine Einrichtung der Leibniz-Gemeinschaft und gilt als international anerkanntes Serviceinstitut und Patenthinterlegungsstelle für Mikroorganismen und Zellkulturen.

Forschungsschwerpunkt im Bereich "Demografischer Wandel"
Gesellschaftliche und globale Veränderungsprozesse wie demografischer Wandel oder technologischer Fortschritt haben eine Zunahme gesellschaftlicher Diversität zur Folge. Insbesondere für ländliche Räume fehlen Lösungsansätze, die die damit einhergehenden regionalen Herausforderungen aufgreifen. Ziel des neuen Forschungsschwerpunkts an der Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst, Hildesheim/Holzminden/Göttingen ist es, übertragbare Strategien und Konzepte zur Gestaltung des demografischen Wandels und der zunehmenden gesellschaftlichen Diversität zu entwickeln. Hierzu soll die Nutzung innergesellschaftlicher Potenziale für Wirtschaft, Verwaltung und Politik sowie Zivilgesellschaft in peripheren ländlichen Räumen mit ihren kleinen und mittleren Städten untersucht werden. Für das Vorhaben werden knapp eine Million Euro bereitgestellt.


itere ausgewählte Fördermaßnahmen:

• 2,2 Millionen Euro für niedersächsisch-israelische
Gemeinschaftsvorhaben

• 1,6 Millionen Euro für eine Katheteranlage mit zwei Röntgenköpfen zur Stärkung der Kardiologie an der Medizinischen Hochschule Hannover

• 932.000 Euro für die Einrichtung eines neuen Forschungsschwerpunkts im Bereich Forstwissenschaften an der Fachhochschule Osnabrück

• 825.000 Euro für den Ausbau des Schwerpunkts "Software-Engineering" an der Technischen Universität Clausthal


Weitere Informationen:

Nach § 8 Abs. 2 der Satzung der VolkswagenStiftung setzt sich das "Vorab" aus drei Teilen zusammen: Es umfasst zum einen den Gegenwert der jährlichen Dividende auf nominal 77,3 Millionen Euro VW-Aktien, der der VolkswagenStiftung aus der Beteiligung des Landes Niedersachsen an der Volkswagen Aktiengesellschaft zusteht, ferner den Ertrag aus der Anlage von 35,8 Millionen Euro aus einem Vertrag mit dem Land Niedersachsen von 1987 sowie zehn Prozent der übrigen zur Verfügung stehenden Fördermittel

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution458


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
VolkswagenStiftung, Jens Rehländer, 25.11.2011
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. November 2011