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GUTE-NACHT/2830: Eine Sultanine im Geschäft (SB)


Gute Nacht Geschichten


Im fremden Land angekommen, wurden die Kartons mit den Sultaninen verladen und in eine Firma transportiert.

Dort endlich werden die Kartondeckel wieder geöffnet und die getrockneten Weinbeeren neu in kleinere Beutel verpackt. Wenn die Sultanine nun glaubt, sie könne sich jetzt die neue Umgebung anschauen, hat sie sich schon wieder getäuscht. Denn nach dem Eintüten kommen die Beutel erneut in Kartons. Diese Kartons werden auf Paletten gestapelt, um sie dann in einen Lastwagen zu transportieren. Mit dem Laster werden sie in das Lager der Einkaufskette gefahren, um sie dort neu zu verteilen und in kleineren Portionen in die Läden zu bringen. Erst im Laden bekommen die Weinbeeren wieder etwas zu sehen, wenn sie denn nicht in der Mitte des Beutels stecken.

"Oh ist das hier grell!", schimpft eine der Weinbeeren, die von innen dicht am Plastikbeutel klebt. Die Trockenfrucht daneben kann es nicht hell genug haben. Die lange Reise in Dunkelheit hat ihr gereicht. Unsere Sultanine hockt genau in der Mitte des Beutels und kann von der Umgebung des Ladens nichts erkennen. Sie schiebt sich durch die Menge weiter nach vorn. "Hey, drängelt nicht so!", protestiert eine besonders dicke, getrocknete Weinbeere.

Die Sultanine läßt sich nicht beirren. Zielstrebig setzt sie ihren Weg zum Plastikfenster der Tüte fort. Da aber drückt sie eine ganz besonders dicke Beere beiseite. Von dem Schreck hat die Sultanine sich erst einmal zu erholen. Aber das macht auch nichts, denn gerade wird das Licht im Laden ausgeschaltet. Schließlich möchten die Verkäufer auch einmal nach Hause gehen und schlafen.



13. Januar 2009

Gute Nacht