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GUTE-NACHT/2838: Warten allein genügt nicht (SB)


Gute Nacht Geschichten


Laura steht an dem vergitterten Kellerfenster und schaut hinaus. Von Mama ist weit und breit nichts zu sehen, dabei geht sie doch immer um acht Uhr morgens aus dem Haus. Warum gerade heute nicht?

"Ich möchte jetzt endlich aus dem Keller", denkt Laura. Sie friert und hat Hunger. Langsam ist es ihr egal, wer von den Nachbarn mitbekommt, daß sie die ganze Nacht im zugeschlossenen Keller verbracht hat.

Für einen kurzen Moment lauscht sie an der Kellertür. Plötzlich hört sie Stimmen. Da müssen wenigstens zwei Leute oben an der Treppe zum Keller stehen. Laura will rufen, aber dann hört sie niemanden mehr.

Erneut sucht sie ihre Taschen und den Keller ab, ob sie etwas Eßbares findet oder etwas, um hier heraus zu kommen. Doch sie hat kein Glück. Endlich ruft sie an der Kellertür: "Hallo! Jemand hier im Keller?" Aber es kommt keine Antwort.

Laura geht zum Kellerfenster und öffnet dieses. In die kalte Luft hinaus ruft sie den Namen ihrer Mutter. Aber auch hier ist keiner mehr zu sehen. Die Kinder sind bereits in der Schule und die Erwachsenen bei der Arbeit. Noch einmal ruft Laura nach ihrer Mutter. Dann überlegt sie sich: "Ich werde ganz fest an Mama denken und daran, wo ich bin. Vielleicht hilft das."

Doch nichts passiert. Noch einmal startet Laura eine Rufaktion sowohl am Fenster wie auch an der Kellertür. Endlich scheint sie jemand zu hören. Gleich ruft sie noch einmal. Da klopft es an der Tür: "Ist da wer? Laura bist du da drin?"

Es ist Mama. Laura plappert los und die Tränen rinnen über ihre Wangen. Vor der Tür geht es Mama ebenso. "Ich hol schnell Hilfe!", sagt sie. Doch Laura will nicht, daß Mama geht, jetzt wo sie gerade gekommen ist. "Ich habe doch den Kellerschlüssel", sagt Laura, "den schiebe ich dir unter der Türe durch. Dann kannst du mich befreien!"

So geschieht es und bald liegen sich Laura und Mama in den Armen.

22. Januar 2009

Gute Nacht