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GUTE-NACHT/2845: Hunde bellen wegen Hundebellen (SB)


Gute Nacht Geschichten


Am Nachmittag ist Gust bei Coco zu Besuch. Sherlock durfte mitkommen, die Schnauzerhündin zu besuchen. Während Gust und Coco in der Küche Wasser aufsetzen und den Kuchen schneiden, begrüßen sich die beiden Hunde stürmisch im Wohnzimmer. Sie wedeln mit dem Schwanz und zeigen, daß sie sich freuen. Da aber keiner der beiden bellt, scheint für Coco im Wohnzimmer alles in Ordnung. Sie geht weiter dem Zubereiten eines lecker schmeckenden Tees nach.

Die beiden Hunde drehen sich umeinander. Dabei tritt Sherlock auf die vor dem Sofa liegende Fernbedienung. Plötzlich ruft eine grelle Stimme: "... Sind alle da? ..." Die beiden Hunde drehen sich zu der Stimme um und bleiben voller Erwartung gebannt stehen. Dann verlieren sie das Interesse und beschäftigen sich wieder miteinander.

Im Fernsehen wechselt das Programm. Ein neuer Film beginnt. Das Kinderprogramm zeigt das "Sams". Batida und Sherlock scheint das nicht zu interessieren, und Coco in der Küche weiß nicht, daß der Fernseher läuft, sonst hätte sie ihn sicher ausgestellt. Plötzlich wird ein Hundebellen laut. Es dringt aus dem Fernseher in die Wohnstube. Dieses Bellen erregt bei beiden Hunden ihre Aufmerksamkeit. Sie halten in ihrer Bewegung inne und starren in die Richtung, aus der das Bellen kam. Ein weiteres Bellen aus dem Fernsehen wird mit einem Bellen der beiden Hunde im Zimmer beantwortet.

Schon geht die Zimmertüre auf. Coco will sehen, was los ist. Gust folgt ihr. Auch er will wissen, ob Sherlock irgend etwas angestellt hat. "Wer hat denn den Fernseher eingeschaltet?", fragt Coco. Erhält aber keine Antwort. Da entdeckt Gust die Fernbedienung auf dem Boden. "Vielleicht hat sich eine Fliege auf die Fernbedienung gesetzt. Das ist bei mir schon einmal geschehen. Oder einer der beiden Hunde ist darauf getreten", erklärt Gust. Jetzt lenkt Coco ein: "Am Fußboden hat die Fernbedienung schließlich auch nichts zu suchen. Das ist eine schlechte Angewohnheit von mir, sie einfach dort abzulegen."

Sherlock und Batida haben inzwischen Platz gemacht und richten ihre Aufmerksamkeit voll in Richtung des Bildschirms. Ob vielleicht noch ein weiterer Hund bellt? Jetzt schaut auch Gust zum Fernseher hin und erkennt sogleich den Titel des Films. "Das ist ja das Sams! Da ist es kein Wunder, daß die Hunde gebellt haben. Mein voriger Hund Blubber hat genauso reagiert, als ich mir den Film vor Jahren mit ihm angeschaut habe. Dabei hat er normalerweise Hundebellen aus dem Fernsehgerät stets ignoriert. Nur bei dem Sams hat er gebellt." - "Und warum?", möchte Coco wissen. "Ich habe mir das so erklärt, daß wohl beim Filmen die Hintergrundgeräusche, also das Bellen, direkt mit aufgenommen wurden. Zumindest aber, dachte ich, daß das Hundebellen echt sein muß, sonst hätte Blubber nicht so reagiert. Weiter habe ich dieses Thema aber nicht verfolgt." Coco schlägt vor, im Moment ebenso zu verfahren, sonst würde der Tee in der Küche kalt. Während Batida und Sherlock ganz gemütlich im Wohnzimmer auf dem einzigen Teppich in dem großen Raum liegen, holen sich die beiden Menschen ihr Teegeschirr und den Kuchen aus der Küche und sehen sich den lustigen Kinderfilm zu Ende an.

Das ist der Beginn einer doppelten Freundschaft.

30. Januar 2009

Gute Nacht