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GUTE-NACHT/2903: Ein Name für ein Fellbündel (SB)


Gute Nacht Geschichten


Kleine Kulleraugen starren aus dem Fellbündel direkt in Siggis Augen. Dann, durch eine Ablenkung, wird der Kontakt unterbrochen. Während der kleine Hund aufsteht und durch das Zimmer läuft, mal hier und dann wieder dort schnüffelt, überlegt Siggi, welcher Name am besten zu seinem Hund paßt.

Er ist ein kleiner Wirbelwind. Doch so will Siggi ihn nicht nennen. Es soll ein lustiger und ausgefallener Name sein. Zuerst einmal überlegt Siggi, welche Hunde und ihre Namen er kennt. Da ist der Fiffi von nebenan. Siggi weiß nicht, ob der Nachbarshund wirklich Fiffi heißt oder ob für die Frau von nebenan, nicht alle Hunde Fiffis sind.

Gleich zwei Häuser weiter in dem Tante-Emma-Laden lebt Cäsar. Seinem Freund in der Schule hat Siggi einmal von Cäsar erzählt. Als dieser fragte, was das denn für ein Hund sei, hatte Siggi ihn raten lassen mit den Worten: "Was für ein Hund kann sich wohl hinter dem Namen Cäsar verstecken?" Sven, Siggis Freund, wußte gleich, daß nur ein sehr großer Hund dafür in Frage kam. Und da er nur eine große Hunderasse kennt, traf er mit seiner Antwort "Bernhardiner" direkt ins Schwarze.

Ansonsten kennt Siggi noch die Boxer am Ende der Straße. Doch wie sie heißen, weiß er nicht. Sie sehen immer so gefährlich aus und bellen, wenn Siggi vorbei geht. Das liegt wohl daran, daß sie den ganzen Tag in einem Zwinger stecken. Dabei sollen Boxer ganz liebe, familienfreundliche Hunde sein. So hat Mama sie beschrieben. Früher bei Oma gab es einst einen Boxer, der hieß Donny. Aber den hat Siggi nicht mehr kennengelernt. Nur das Grab ist noch im Garten zu finden. Menschen vergessen eben ihre treuesten Gefährten niemals.

In seinen Gedanken wird Siggi gestört. Mama will ihm und dem kleinen Kerl "Gute Nacht" sagen. Doch zuerst soll Siggi Zähneputzen wie jeden Abend und Mama will heute abend das Rausgehen übernehmen. "Hast du dich denn jetzt entschieden, wie der Kleine gerufen werden soll?" - "Ich mag Benny und Scott, aber auch noch andere Namen." Mutter nimmt den kleinen Hund an die Leine und sagt: "Dann wird der Kleine bis morgen noch ohne Namen ins Körbchen gehen müssen." Dabei zieht sie das Wort Körbchen ziemlich in die Länge. Siggi weiß, was sie damit andeuten will.

8. April 2009

Gute Nacht