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GUTE-NACHT/3326: Pinguin geht rodeln (SB)


Gute Nacht Geschichten von Pinguin


Zu Weihnachten fand Mia einen Pinguin unter dem Baum. Er saß auf einem Schlitten. Da hatte Fin, Mias Bruder, die Idee, den Pinguin doch mit nach draußen zum Rodeln zu nehmen. Mia willigte ein.

Leider war der Schlitten viel zu klein und auch nur aus Plastik. Auf dem festgefrorenen Schnee hielten seine Kufen nicht stand und er zerbrach. Mia war wirklich traurig. Doch Fin wußte Rat. "Da kann er doch mit uns zusammen rodeln. Der Kleine hat noch Platz auf unserem Schlitten."

Mia mochte nicht, daß ihr neuer Spielgesell Kleiner gerufen wurde, erfährt sie ja selbst wie es ist, immer die Kleinste zu sein. Aber daß ihr Pinguin nun auf dem großen Schlitten mitrodeln durfte, damit war sie einverstanden. Und schon ging die Fahrt los.

Den Hügel hinunter und einen kleinen Huppel wieder hinauf, denn die Drei waren richtig in Fahrt. Ab und an schrie Mia laut auf, wenn es ihr zu doll wurde. Dann faßte sie Pinguin ganz fest, damit er bloß nicht vom Schlitten fiel. Fin hingegen umfaßte seine Schwester, die vor ihm saß und hatte gleichzeitig den Strick des Schlittens in der Hand, um den Schlitten zu lenken.

Alles ging gut. Nur einmal waren die drei mit dem Schlitten umgefallen. Aber keinem war etwas passiert. Nach dem ersten Schreck lachten Mia und Fin sogar. Doch dann entdeckte Mia, daß sie während des Umkippens ihren Pinguin losgelassen hatte und dieser jetzt verschwunden war. Mia weinte. Aber Fin tröstete sie: "Den Kleinen finden wir schon. Er ist ja zum Glück nicht ganz weiß, sondern hat einen schwarzen Kopf und einen dunklen Frack an." - "Sag nicht immer Kleiner zu Pinguin!", schimpfte Mia und ihre Tränen versiegten.

Bruder und Schwester suchten die Gegend ab und fanden Pinguin bald. Er war voller Schnee. "Ihm ist kalt!", meinte Mia und zog ihre Mütze ab. Fin aber setzte Mia das Mützchen wieder auf. "Wir nehmen meine", entschied er, "die ist größer und außerdem habe ich noch eine Kapuze an meiner Jacke." Ein Stückchen liefen die beiden nun nebeneinander her. Fin zog den Schlitten und Mia trug ihren Pinguin.

Nach einer Weile konnte Mia keinen Fuß mehr vor den anderen setzen. "Na, dann ziehe ich euch beide auf dem Schlitten heim. Es ist ja nicht mehr weit!", schlug Fin vor und Mia war einverstanden.


*


Endlich sind die drei wieder zuhause. Mia zittert vor Kälte. "Es wäre besser, du hättest sie ein Stück laufen lassen, dann wäre ihr jetzt nicht so kalt", schilt Mama ihren Sohn. Doch schon ist das wieder vergessen und sie bereitet schnell für beide ein Fußbad. Das ist gemütlich. Jeder bekommt noch eine Tasse mit heißem Kakao und ein paar Schnittchen mit Käse und Wurst.

Pinguin bekommt kein Fußbad, er ist schließlich aus Stoff. Mia setzt ihn in die Nähe der Heizung, damit die Feuchtigkeit des Schnees verdunstet. Fins Mütze trägt er noch immer.

"Ich glaube, die Mütze gefällt ihm", findet Mia. Zuerst zögert Fin. Dann aber sagt er: "Er kann sie ruhig behalten. Ich habe ja noch meine Neue, die ich zu Weihnachten bekommen habe." Damit ist Mia vollauf einverstanden.

Bald wird es Zeit zu Bett zu gehen. Mia kuschelt sich mit dem getrockneten Pinguin in ihre Decke und läßt sich von Fin noch eine Geschichte erzählen - die Geschichte von Pinguins erstem Ausflug im Schnee.

© 2010 by Schattenblick


29. Dezember 2010