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GUTE-NACHT/3332: Pinguin hört von Leona (SB)


Gute Nacht Geschichten von Pinguin


Fin hat seiner Schwester Mia eine Pinguingeschichte versprochen. Mia ist schon ganz gespannt und ihr Stoffpinguin auch. Beide liegen bereits im Bett und warten, daß Fin endlich mit dem Zähneputzen fertig wird.

"Ach, ich schau mal nach, wo er bleibt", meint Mia, klettert aus dem Bett und geht zur Tür. Gerade in dem Moment, in dem sie die Tür öffnet, sieht sie Fin. Allerdings scheint er nicht auf dem direkten Weg in ihr Zimmer gewesen zu sein.

"Willst du wieder fernsehen und ich muß ins Bett?", mault Mia. "Nein", sagt Fin, "ich wollte mir bloß die Zeitung holen. Du willst doch eine Geschichte hören." - "Ja, aber eine von dir, keine aus der Zeitung", protestiert Mia. "Nun, diese wird dir gefallen, warte nur ab."

Während Fin ins Wohnzimmer läuft, klettert Mia in ihr Bett zu Pinguin zurück. "Gleich werden wir eine wahre Geschichte hören", verrät sie. Dann ist Fin auch schon mit der Zeitung da. "Ist ein Bild dabei?", fragt Mia. "Ja. Aber ich zeige es dir erst hinterher", antwortet Fin. Dann legt er mit der Geschichte los, die er frei nach dieser wahren Begebenheit aus der Zeitung zum Besten gibt.


"Es war einmal ein Pinguinmädchen. Es lebte - nein, nicht am Südpol, sondern - im Münsterner Zoo. Erst drei Monate war das Pinguinmädchen an diesem Neujahrsbeginn alt und es war zudem der jüngste Pinguin in seinem Gehege überhaupt. Draußen war es kalt und das Wasser in den Gräben, die die kleinen Gehege umgeben, gefroren. Das junge Pinguinmädchen langweilte sich wohl und brach zu einem Spaziergang auf.

Unbekümmert watschelte es über das vereiste Wasserbecken der Pinguinanlage. Dann schlug es den Besucherweg ein. An diesem kalten Tag waren nicht viele Besucher unterwegs. So konnte es ein schöner Ausflug werden.

Neugierig blickte das Pinguinmädchen über den Rand eines ganz anderen Geheges. Dieses war ebenfalls mit einem Graben umrundet und auch hier war das Wasser zu Eis gefroren. Mit einem Satz sprang das Pinguinmädchen auf die Eisfläche. Doch wo war es hier gelandet? Welche Tiere wohnten hier?"


Mia rät: "Elefanten? Affen?" Und wirft einen Blick auf die Zeitung in Fins Hand. Doch der Bruder verdeckt das Bild mit seiner Hand.


"Nein!", führt Fin die Geschichte fort, "das kleine Pinguinmädchen war bei den Löwen gelandet.

Mia erschrickt.

"Keine Bange. Das Pinguinmädchen hat keine Bekanntschaft mit der Löwenfamilie gemacht, denn die schlummerte währenddessen im warmen Löwenhaus. Zum Glück."

"Wie ist der Pinguin wieder nach Hause gekommen?", möchte Mia wissen.

"Du meinst in sein eigenes Gehege. Nun, zum Glück hat irgendjemand den Pinguin im falschen Gehege entdeckt. Eine Pflegerin hat das Pinguinmädchen dann mit Heringen angelockt und es wieder zurückgebracht. Nach diesem Ausflug zu den Löwen wird das Pinguinmädchen nur noch Leona gerufen!"


"Die Geschichte gefällt mir. Aber meinen Pinguin werde ich nicht Leona nennen, sonst reißt er mir auch noch aus", sagt Mia und schließt ihren Stoffpinguin fest in die Arme.

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6. Januar 2011