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GUTE-NACHT/3416: Der kleine Nachtwächter auf dem Sperrmüll (SB)


Gute Nacht Geschichten vom kleinen Nachtwächter


Als der kleine Nachtwächter an diesem Abend zum Marktplatz geht, sieht er allerhand Hausrat am Straßenrand stehen und liegen. "Es ist wohl mal wieder Sperrmüllzeit", denkt er und läßt sich verleiten, über dieses und jenes Stück nachzudenken, ob er es vielleicht in seiner Wohnung gebrauchen kann. Einen gemütlichen Sessel hat er ja bereits beim letzten Abholtag ergattert.

Rebell hingegen läßt sich von den alten Möbelstücken nicht beeindrucken. Er hebt lieber sein Bein und gibt ihnen den Rest. "Kannst du nicht an einer anderen Stelle pischen? Vielleicht nimmt sich ja noch jemand etwas mit und rettet ein paar Stücke", sagt der kleine Nachtwächter zu Rebell.

Während er dann weiterkramt, hört er plötzlich ein merkwürdiges Geräusch, als ob noch jemand weiteres mit herumkramt. Der kleine Nachtwächter schaut sich um, kann aber niemanden entdecken. Nur er selbst und sein Hund sind hier vor Ort, und Rebell liegt bloß ruhig da und beobachtet sein Herrchen.

Da wieder das Geräusch. Der kleine Nachtwächter nimmt seine Taschenlampe und leuchtet den Haufen ab. Ein drittes Mal ist das Geräusch zu vernehmen. Es scheint aus der Waschmaschiene zu kommen, die hier auf der Straße ebenfalls abgestellt ist. Auch Rebell hat es gehört und bellt. "Still! Wir wollen ja die Menschen in den Häusern nicht aufwecken."

Rebells Bellen hat anscheinend bewirkt, daß das Geräusch gänzlich verstummt, und nicht noch einmal zu hören ist. Jetzt ist Stille eingekehrt. Aber vielleicht ist es gerade diese Stille, die den kleinen Nachtwächter gruseln läßt. Ein Geräusch verstummt ja nicht einfach so. Unheimlich ist es dem kleinen Nachtwächter zumute. "Na, hier ist wohl doch nichts zu holen", sagt er und wandert weiter. Rebell ist einverstanden und läuft gern voraus.

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zum 30. Juni 2011