Schattenblick →INFOPOOL →KINDERBLICK → GESCHICHTEN

GUTE-NACHT/3635: Auf dem Ponyhof - Rangordnung (SB)

Gute-Nacht-Geschichten

Auf dem Ponyhof - Rangordnung

Am Rande der kleinen Stadt im Hochfeld leben Ulli und Rene mit ihren drei Pferden. Zur Zeit allerdings ist eines - Pecko - an einem anderen Ort untergebracht. Dafür aber hat Ullis Freundin Tina ihre drei Pferde während der Ferienzeit zu Ulli auf die Weide gestellt. Sie weiß, daß sie hier gut versorgt werden. Tinas Pferde heißen: Salasa, Mina und Pfefferminze.

Ullis Pferde, Emmi und Mäuschen, kennen die drei anderen bereits. Sie waren sogar schon mit Salasa und Mina im Reiterurlaub. Mitten in einem Wald lag das Ferienhaus, nebenan war gleich das Paddock, der umzäunte Auslauf für die Pferde. Täglich konnten die Freundinnen mit ihren Pferden lange Spazierritte auf dem schönen weichen Waldboden vornehmen.

Die Pferde Emmi und Mina verstanden sich prächtig. Sie waren richtige Kumpels geworden und tobten abends noch auf dem Paddock neben dem Ferienhaus ausgelassen herum.

Gerade kommt Ulli aus dem Haus und will Emmi und Mäuschen auf die Weide bringen. Ulli überlegt: "Eigentlich könnte ich meine beiden doch zu Tinas Pferden stellen. Sie haben sich doch im Frühjahr so gut verstanden und stehen auch jetzt dauernd am Zaun zusammen."

Also bringt Ulli Emmi und Mäuschen auf die Weide, auf der bereits Salasa, Mina und Pfefferminze am Fressen sind. Die Freude bei Mina und Emmi ist groß. Sogleich liefern sie sich ein Wettrennen. Dann verschnaufen sie und beschnuppern sich. Ein paar Grashalme werden geknappert und schon geht das Getobe wieder los. Die beiden wiehern und Ulli ist begeistert.

Während die beiden die Wiese hoch und runter laufen, fressen Mäuschen und Pfefferminze am Rand. Salasa hingegen vergnügt sich am Wassertrog. Salasa liebt es, mit den Beinen in den Trog zu steigen und sich so Abkühlung zu verschaffen. Je höher das Wasser spritzt, um so besser.

Ulli hört das Plätschern und wendet sich um: "Nicht doch Salasa, gleich ist der Trog leer. Und richtig, Salasa schmeißt den Bottich um, und das Wasser läuft heraus. "Also noch einmal nach oben und Wasser holen", denkt Ulli. "Salasa das ist wirklich nicht nett von dir!", schimpft sie.

Während Ulli das Wasser in den Wassersack laufen läßt, hört sie das Telefon klingeln und läuft ins Haus. Es dauert eine Weile bis Ulli aus dem Haus gestürzt kommt. Sie hatte ganz vergessen, daß sie ja den Wasserhahn abdrehen muß. Eine Menge Wasser ist schon vorbeigelaufen. Ulli dreht schnell den Hahn zu. Sie will gerade den Wassersack auf der Schubkarre zur Weide fahren, da hört sie das Gewieher der Pferde. Es hört sich bedrohlich an. Ohne die Schubkarre läuft sie schnell zur Weide und sieht wie Emmi und Mina gegen einander vorgehen.

"Immer dieses Gerangel um die Rangordnung. Ich hätte wissen müssen, wenn zwei Herden - sind sie auch noch so klein - zusammen kommen, daß es dann Geraufe gibt." Zum Glück kennt Ulli das schon und weiß wie sie die Raufenden auseinanderbringt.

"So ein Mist!", schimpft Ulli, als sie Emmi und Mäuschen wieder auf dem Paddock vorne am Haus hat. "Jetzt hat Emmi ein dickes Bein, und ich wollte mit ihr am Wochenende doch ausreiten", stöhnt Ulli.

Auch Mina ist nicht verschont geblieben und leckt sich die Wunden. Pferde sind eben nicht ganz so friedlich wie man stets von ihnen denkt.

"Gute Nacht!"

zum 15. August 2013