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MELDUNG/023: Gotthard Graubner wird 80 (Stiftung museum kunst palast)


Stiftung museum kunst palast - Pressemitteilung vom 28. Mai 2010

Gotthard Graubner wird 80


Gotthard Graubner (*13 Juni 1930 in Erlbach) studierte 1947/48 studiert er an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin, wechselt dann zur Dresdner Kunstakademie und studiert dort bis 1951. Drei Jahre später verlässt Graubner die DDR und studiert von 1954 bis 1959 an der Kunstakademie Düsseldorf. In den Jahren von 1955 bis 1957 löst sich seine Bildsprache von bis dahin verwendeten geometrischen Farbformen, ab 1962 schafft er abstrakte Gemälde, die bis in die dritte Dimension vorstoßen. Er spannt die Leinwand über eine dicke Schicht synthetischer Watte, dabei entstehen kissenartige Gebilde, die sogenannten "Kissenbilder" . Sie saugen die Farbe auf und entwickeln so eigenständige, räumliche Farbwirkungen. Diese werden zuerst von dem Düsseldorfer Galeristen Alfred Schmela ausgestellt. Später bezeichnet Graubner diese Arbeiten als "Farbraumkörper".

Nach einjähriger Tätigkeit als Kunsterzieher am Lessinggymnasium Düsseldorf erhält Graubner 1965 einen Lehrauftrag an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg, wo er ab 1969 eine Professur für Malerei innehält. 1968 ist Graubner zum ersten Mal auf der 4. documenta in Kassel zu sehen. Dabei passt sein Werk nicht in die Strömungen, die in seinem unmittelbaren Umfeld entstanden sind. Zero, Konzeptkunst, Minimal Art oder die Jungen Wilden lassen Graubner unberührt, dessen Bestreben es ist, das Eigenleben der Farbe zu entwickeln, ohne etwas anderes darstellen zu müssen als sich selbst. Zu Beginn der siebziger Jahre unternimmt er mehrere Studienreisen nach Kolumbien, Peru, Mexiko, Indien und Nepal. 1976 erhält Gotthard Graubner eine Professur für Freie Malerei an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf. Er ist außerdem noch Mitglied der Akademie der Künste Berlin. Für sein künstlerisches Lebenswerk erhält er zahlreiche Preise und Auszeichnungen, darunter den August Macke-Preis der Stadt Meschede und den Norddeutschen Kunstpreis. 1992 wurde ihm das Verdienstkreuz 1. Klasse verliehen, 2002 erhält er das "Große Verdienstkreuz des Verdienstordens". Das Schloss Bellevue, den Amtssitz des Bundespräsidenten schmücken seit 1988 zwei seiner großen Gemälde. Außerdem ist eines seiner Frabraumkörper in den Protokoll- und Sitzungsräumen im zweiten Obergeschoss des Bundestages zu sehen. Gotthard Graubner lebt und arbeitet in Düsseldorf.


Im Bestand der Modernen Abteilung im museum kunst palast beffinden sich folgende Werke von Gotthard Graubner:

farbraum blau-rosa, 1961
Mischtechnik auf Leinwand, 160 x 130 cm
Inv.-Nr. 0.1973.75

Kissenbild "Tonawigha II", 1966/67
Öl auf Polyestergeweben auf Schaumstoff, mit Perlon
überspannt in Holzkasten, verglast, 73,6 x 73,8 x 7 cm
Inv.-Nr. 0.1973.76

Kissenbild "Kauri", 1968
Bemaltes Schaumstoffkissen, mit Perlon überzogen
Inv.-Nr. 0.2000.4

Gesacktes Kissen, 1969
Schaumstoff bemalt, auf Leinwand,
mit Perlon überspannt, 220 x 130 cm
Inv.-Nr. 0.1972.2

Farbraumkörper "Bhutan", 1975/76
Öl auf Synthetikwatte auf Leinwand, 280 x 180 cm
Inv.-Nr. 0.1978.12

sowie weitere Arbeiten auf Papier in der Grafischen Abteilung des Museums


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Quelle:
Presseinformation vom 28. Mai 2010
Stiftung museum kunst palast
Ehrenhof 4-5, 40479 Düsseldorf
Internet: www.smkp.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Juni 2010