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MELDUNG/186: Kunstwettbewerb für das Lise-Meitner-Denkmal ist entschieden (idw)


Humboldt-Universität zu Berlin - 24.06.2013

Kunstwettbewerb für das Lise-Meitner-Denkmal ist entschieden

Berliner Bildhauerin Anna Franziska Schwarzbach überzeugte die Jury



Es ist geschafft. Die Auswahlkommission zum "Kunstwettbewerb für das Lise-Meitner-Denkmal im Ehrenhof der Humboldt-Universität zu Berlin" hat sich für das Modell und den Entwurf der Berliner Bildhauerin Anna Franziska Schwarzbach entschieden. Auf einem hohen und breiten Metall-Podest steht eine selbstbewusste Frauenfigur. Das Podest umschließt eine schmale Treppe mit hohen Stufen, an dessen Ende, auf einer zerklüfteten Oberfläche, die Plastik steht. An der linken Seite ist die Skizze einer Kernreaktion und das Fragment einer physikalischen Berechnung erkennbar. HU-Präsident Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz stellt bei der Entscheidung der Auswahlkommission fest: "Während die Wissenschaft sich in einem kontinuierlichen Veränderungsprozess befindet, ganze Wissenschaftsbereiche neu entstehen, aber auch vergehen, wird unser Denkmal bleiben. Ein Denkmal der Leichtigkeit und Ernsthaftigkeit zugleich."

Mit dem Siegermodell der Berliner Bildhauerin erreicht die Initiative von Dr. Angelika Keune, Kustodin der Kunstsammlung an der Humboldt Universität, und von Dr. Ursula Fuhrich-Grubert, der zentralen Frauenbeauftragten der Humboldt Universität, das Ziel, ein Denkmal für eine der bedeutendsten Naturwissenschaftlerinnen des 20. Jahrhunderts zu errichten.

Lise Meitner (7.11.1878 - 27.10.1968) gehört zu den ersten Frauen, die in Deutschland eine wissenschaftliche Laufbahn bis hin zur Professur erfolgreich absolvierten. 1913 wurde sie als erste Frau wissenschaftliches Mitglied der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft. 1922 habilitierte sie als erste Physikerin in Deutschland und wurde 1926 als erste Frau an der Berliner Universität zur außerordentlichen Professorin berufen. 1933 wurde Lise Meitner auf Grund ihrer jüdischen Herkunft die Lehrbefugnis entzogen. 1938 flüchtete die Physikerin ins schwedische Exil. Trotz mehrfacher Aufforderungen verweigerte sie ihre Mitwirkung am Bau der Atombombe und engagierte sich nach Kriegsende weltweit für eine friedliche Nutzung der Kernenergie.

Anna Franziska Schwarzbach wurde 1949 im Erzgebirge geboren. Nach einem Studium an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee bei Professor Selman Selmanagic war sie zunächst als Architektin tätig, bevor Sie das Studium als Porträtplastikerin absolvierte. Anna Franziska Schwarzbach ist seit 1977 als freie Bildhauerin in Berlin tätig und stellte bundesweit in zahlreichen Museen aus.

Die Ausstellung
Die Ausstellung zum Kunstwettbewerb wird am Mittwoch, den 26. Juni 2013, ab 17 Uhr im Foyer der Humboldt-Universität zu Berlin, eröffnet. Sie wird vom 26. Juni bis 12. Juli 2013 im Foyer der Humboldt-Universität zu Berlin und vom 15. Juli bis 2. August 2013im Lichthof-Ost des Hauptgebäudes der Universität, Unter den Linden 6, gezeigt.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution46

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Humboldt-Universität zu Berlin, Ibou Diop, 24.06.2013
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 26. Juni 2013