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KAZ/303: 60 Jahre Cubanische Revolution - Fidels Ideen leben weiter


KAZ - Kommunistische Arbeiterzeitung, Nr. 367, Juni 2019
Proletarier aller Länder und unterdrückte Völker vereinigt euch!

60 Jahre Cubanische Revolution - Fidels Ideen leben weiter


Unter diesem Motto stand die vielseitige Konferenz am 18. Mai 2019 in dem alternativen Kulturhaus "Thealozzi" in Bochum. Veranstalter war das Netzwerk Cuba e.V. (mit 37 Mitgliedsorganisationen), von denen vor allem die Solidaritätsgruppen vor Ort, die "Humanitäre Cuba Hilfe Bochum e.V." und die "Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba, Gruppe Essen" für die gelungene Organisation des Tages verantwortlich zeichneten.

Zwei cubanische Wissenschaftler, Frau Dr. Francisca López Civeira, Inhaberin des Fidel-Lehrstuhls der Universität Havanna und ihr Schüler, jetzt selbst Lehrbeauftragter, Fabio Fernández López, waren Hauptredner. Moderiert vom Journalisten Volker Hermsdorf sprachen sie leidenschaftlich zum Thema: Die Bedeutung der cubanischen Revolution, ihr gelebter Internationalismus, die Bedeutung Fidels und seiner Ideen sowie zum Stand des Aufbaus eines Fidel-Instituts in Havanna. Die Beiden machten schon optisch die Kontinuität deutlich: die Eine, die sehr ergreifend davon sprach, dass eine wissenschaftliche Laufbahn für sie als Kind spanischer Arbeiter ohne die Revolution nicht vorstellbar gewesen wäre, der Andere, der gradlinig seinen Weg aufgrund des cubanischen Bildungswesens und der staatlichen Förderung gehen konnte. Kernpunkte ihrer Vorträge waren:

  • die ständige Verbindung mit dem Volk,
  • der Zusammenhang von nationaler Souveränität und sozialistischer Perspektive
  • der Einsatz für "Unser America" und die unterdrückten Völker der Welt
  • das strategische Denken ohne Vernachlässigung der Taktik
  • die marxistische Analyse der Klassenverhältnisse Lateinamerikas unter Berücksichtigung der Ideen des hochverehrten kubanischen Schriftstellers und Revolutionärs Jose Marti
  • die sozialistische Zukunft der Insel, die heute stark von der Jugend gestaltet wird, unter der Losung: YO SOY CUBA!

Am Nachmittag wurden vier Workshops durchgeführt, in denen Vertreter von sozialen und antimilitaristischen Bewegungen aus Deutschland zusammen mit Vertretern der Cuba-Solidarität erarbeiteten, wie mit sozialen Problemen und dem Abbau demokratischer Rechte in unserem Land umgegangen wird, welche Kämpfe geführt werden müssen, welche Lösungen Cuba für sich gefunden hat.

Diskutiert wurde:

  • der Kampf gegen Aufrüstung und Kriegsgefahr, für Frieden und das Selbstbestimmungsrecht der Völker (Antikriegsbündnis Aachen)
  • gewerkschaftlicher Widerstand in der Pflege (Verdi)
  • Aufgaben in der Klima- und Umweltpolitik (reg. Naturfreundegruppen)
  • Demokratie und Polizeiwillkür (Komitee Oury Jalloh)

Konsens in allen Diskussionen war: im Kapitalismus können nur Teilziele erreicht werden - erst der Sozialismus bereitet den Boden für ihre volle Verwirklichung.

Die abschließende Podiumsrunde versuchte einen Ausblick auf die Fragen:

Wie geht es weiter in Cuba und Lateinamerika?
Was können wir auch bei uns tun, damit eine andere Welt möglich wird?

Und zwar angesichts der Zuspitzung der politischen Rechtsentwicklung in vielen Ländern Lateinamerikas, der wachsenden Kriegsgefahr, der Verschärfung der US-Blockade gegen Cuba (mit ihren Folgen für das cubanische Volk), der imperialistischen Bedrohung Venezuelas (unter der schändlichen Mithilfe deutschen Außenministers Heiko Maas), der zunehmenden US-Agression gegen den Iran, der Situation in Nahost: v.a. in den von Interventionskriegen und Besetzungen zerrütteten Ländern Syrien, Libyen, Palästina, Jemen ...

Den Abschluss fand die Veranstaltung mit Liedern des kubanischen Gitarristen Daniel Rodríguez und Simone Barrientos (MdB und Künstlerin), die Gedichte von Victor Jara und Pablo Neruda vortrug und schließlich mit dem Auftritt des Schauspielers Rolf Becker, der kraftvoll die ergreifende Rede Fidels 1953 vor Gericht zu Gehör brachte: "Die Geschichte wird mich freisprechen".

Im Haus war die Ausstellung "Gesichter Cubas" des Fotografen Wolfgang Frotscher zu sehen. Die Cubanische Botschaft hatte die Gäste mit cubanischen Essen überrascht wie auch die gastgebenden Gruppen dafür gesorgt hatten, dass der Tag in jeder Beziehung ein Erfolg wurde.

Die Veranstaltung hat die Motivation für kommende Auseinandersetzungen und Kämpfe in unserem Land gestärkt und deutlich werden lassen, dass Cuba, das Beispiel Fidels, die Werte, die er und die anderen Führer der Revolution gelebt haben, eine Richtschnur auch für uns in Europa sein kann.

Anna
(Mitglied des Vorstands Netzwerk Cuba e.V.)

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Quelle:
KAZ - Kommunistische Arbeiterzeitung, Nr. 367, Juni 2019, S. 32-33
Herausgeber und Verlag:
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veröffentlicht im Schattenblick zum 1. August 2019

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