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VORWÄRTS/1519: Gegen Diskriminierung und Demütigung


vorwärts - die sozialistische zeitung, Nr. 33/34 vom 18. Oktober 2019

Gegen Diskriminierung und Demütigung

von Damian Bugmann


Avivo, Vereinigung für Seniorinnen und Senioren, Invalide, Witwen und Waisen, wurde vor siebzig Jahren ins Leben gerufen, 1949, im gleichen Jahr wie die AHV. Das Ziel einer existenzsichernden AHV, festgehalten in der Bundesverfassung, ist auch heute noch nicht erreicht. Die Arbeit von Avivo bleibt deshalb wichtig und nötig.


Die AHV, eine der Forderungen des Landesstreiks von 1918, wurde erst nach dem Zweiten Weltkrieg eingeführt. Die ersten Renten betrugen damals lediglich 40 Franken für Alleinstehende beziehungsweise 70 Franken für ein Ehepaar. Junge politische Aktivisten gründeten damals die Avivo Vereinigung für Seniorinnen und Senioren, Invalide, Witwen und Waisen, die den Kampf um höhere Renten aufnehmen sollte und inzwischen 31 Sektionen mit über 20.000 Mitgliedern zählt. Das Ziel einer existenzsichernden AHV ist auch heute noch nicht erreicht, obwohl das laut der Bundesverfassung eigentlich der Fall sein müsste! Mit der Jubiläumsveranstaltung will Avivo bisher Erreichtes feiern, doch werden sie sich weiterhin für ein Alter frei von finanziellen Sorgen, für anständige Invalidenrenten und, solange diese Renten zusammen mit Ergänzungsleistungen nicht existenzsichernd sind, auch für den Ausbau der EL einsetzen.


Generationen-Solidarität

Avivo Schweiz und Region Basel engagierten sich in den letzten Jahren gegen jegliche Diskriminierung und Demütigung von Armutsbetroffenen. Sie forderten einen Service-Public-Auftrag für Post, Öffentlichen Verkehr und Gesundheitswesen, setzten sich für bezahlbare Krankenkassenprämien und ausreichende Prämienbeihilfen ein und unterstützten beispielsweise die Initiativen für eine Einheitskrankenkasse und für einen griffigen Mieterschutz. Sie fordern Respekt für Behinderte und Betagte und stehen für eine aktive Solidarität zwischen den Generationen ein. Die über 400 Mitglieder der Avivo Region Basel treffen sich zu gemütlichen Ausflügen, Vorträgen, kulturellen und weiteren geselligen Anlässen.


Programm und Buch

Am Mittwochnachmittag, 30. Oktober, findet in Basel die nationale Jubiläumsveranstaltung "70 Jahre Avivo Schweiz - 70 Jahre AHV" von 14.00 bis 17.30 Uhr statt. Peter Flubacher, Co-Präsident von Avivo Region Basel, über die Jubiläumsanlässe: "Avivo Schweiz führt in den einzelnen Sektionen Veranstaltungen zu diesem Jubiläum durch, welches eigentlich bereits im Jahr 2018 fällig war. In Basel wird eingangs Minka Hofer (Co-Präsidentin der Avivo Region Basel) reden. Anschliessend spricht die Präsidentin von Avivo Schweiz, Christiane Jaquet, auf Französisch. Ihre Rede wird darauf auf Deutsch verlesen. Mit Regierungsrat Christoph Brutschin, der die Grüsse der Regierung von Basel-Stadt überbringen wird, rücken wir das sogenannte soziale Basel ins Zentrum. Professor Martin Lengwiler, der unter anderem zur Geschichte des Sozialstaates forscht, ist Ordinarius an der Uni Basel, sicher ein berufener Experte zum Thema AHV. Zuletzt spricht Martin Rothenbühler aus der dynamischen Berner Sektion zu einigen Problemen (wie der 2. Säule) und über die Geschichte unserer Organisation."

Avivo Schweiz gibt zum Jubiläum ein zweisprachiges, je 64 Seiten umfassendes Büchlein heraus, worin die zahlreichen Aktivitäten der Organisation zur Stärkung der AHV nachgezeichnet werden.

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Quelle:
vorwärts - die sozialistische zeitung.
Nr. 33/34 - 75. Jahrgang - 18. Oktober 2019, S. 2
Herausgeberin: Verlagsgenossenschaft Vorwärts, PdAS
und ihre Deutschschweizer Sektionen
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veröffentlicht im Schattenblick zum 7. November 2019

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