Schattenblick → INFOPOOL → MEDIEN → FAKTEN


GEWERKSCHAFT/184: Tarifverhandlung für Filmschaffende ohne Ergebnis vertagt (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 26. Januar 2018

Tarifverhandlung für Filmschaffende ohne Ergebnis vertagt - ver.di FilmUnion will klare Begrenzung der Tagesarbeitszeit


Berlin - Die zweite Runde der Tarifverhandlungen für die 25.000 Filmschaffenden in Kino- und Fernsehfilmproduktionen zwischen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und dem Arbeitgeberverband Produzentenallianz sind am 25. Januar 2018 in München ohne Ergebnis vertagt worden. "Es ist begrüßenswert, dass die Produzenten inzwischen mehr Verhandlungsbereitschaft zeigen. Allerdings ist die Verkürzung der Tagearbeitszeit für Filmschaffende von immenser Bedeutung. 12 Stunden am Tag sind genug und reichen für die Anforderungen von Filmdrehs aus. Zugleich wird ein Tarifabschluss nicht ohne deutliche Tarifsteigerungen für die immer nur wenige Wochen in einem Projekt beschäftigten Kolleginnen und Kollegen zu machen sein. Wenn nur kurze Vertragszeiten gelten und sehr intensive Kreativarbeit gefordert wird, dann muss sich das auch auszahlen," erklärte der ver.di-Verhandlungsführer Matthias von Fintel. Die Produzentenallianz hatte lediglich eine Gehaltssteigerung in Höhe der aktuellen Inflationsrate, allerdings für eine Laufzeit von zwei Jahren, angeboten und bei den Arbeitszeiten grundsätzliche Verhandlungsbereitschaft unter Bedingungen angeboten. Dazu zählen, dass ver.di auf die Erhöhung der Zuschläge verzichte, das Angebot einer niedrigen Gagensteigerung akzeptiere sowie einer Regelung zustimme, bei Abschlussfilmen an Filmhochschulen den Gagentarifvertrag gar nicht gelten zu lassen.

Die ver.di FilmUnion fordert eine klare Begrenzung der Tageshöchstarbeitszeiten auf 12 Stunden und 6 Prozent mehr Geld bzw. eine Mindesterhöhung der Wochengagen um 50 Euro. Mit höheren Mehrarbeits-Zuschlägen und gegebenenfalls Zusatzurlaub soll zusätzlich auf kürzere Arbeitszeiten gedrängt werden. Außerdem will ver.di FilmUnion neue Berufe in den Gagen-Tarifvertrag aufnehmen und in nachgelagerten Redaktionsgesprächen den Tarifvertrag insgesamt erneuern. Ziel ist eine Verbesserung des Tarifschutzes.

Die Tarifparteien verständigten sich eine Arbeitsgruppe zur Einführung neuer Berufsgruppen in die Gagentabelle einzusetzen, die bis zum nächsten Verhandlungstermin ein Ergebnis liefert. Die Verhandlungen werden am 23.03.2018 in Berlin fortgesetzt

An der Tarifverhandlung beteiligen sich an der Seite von ver.di der Bundesverband Filmschnitt Editor (BFS), die Berufsvereinigung Filmton (bvft) und der Berufsverband Schauspiel (BFFS).

*

Quelle:
Presseinformation vom 26.01.2018
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Günter Isemeyer - ver.di-Bundesvorstand
Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin
Telefon: 030/6956-1011 und -1012, Fax: 030/6956-3001
E-Mail: pressestelle@verdi.de
Internet: www.verdi.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 27. Januar 2018

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang