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GEWERKSCHAFT/187: Deniz Yücel - ver.di fordert Maßnahmen gegen die türkische Regierung (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 13. Februar 2018

Deniz Yücel: ver.di fordert Maßnahmen gegen die türkische Regierung

Über 100 Journalistinnen und Journalisten grundlos im Gefängnis


Berlin - Ein Jahr nach der Inhaftierung des deutsch-türkischen Journalisten und Welt-Korrespondenten Deniz Yücel hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) das Agieren der türkischen Regierung als "Vorgehensweise eines Unrechtsstaats" bezeichnet. Yücel sitzt seit dem 14. Februar 2017 im Hochsicherheitsgefängnis Silivri in der Nähe von Istanbul und wird dort ohne jeden Beweis einer Straftat festgehalten.

"Unser Kollege Deniz Yücel ist nur die Spitze des Eisbergs. In der Türkei sitzen zurzeit mehr als 100 Journalisten und Journalistinnen im Gefängnis, weil ihre Berichterstattung der Regierung nicht passt. Seit Monaten warten sie auf eine Anklageschrift. Wir fragen uns, wie lange die demokratischen Staaten diese brutale Vorgehensweise gegen die Pressefreiheit dulden wollen", erklärte der stellvertretende ver.di-Vorsitzende Frank Werneke. "Solange die türkische Regierung Menschenrechte und die Pressefreiheit unterdrückt, müssen die wirtschaftlichen Beziehungen eingefroren werden. Das ist die einzige Sprache, die Recep Tayyip Erdogan und seine Helfershelfer verstehen", so der ver.di-Vize.

Diplomatische Gespräche brächten seit einem Jahr "nicht den notwendigen Erfolg". "Die zu Unrecht Inhaftierten können nicht bis zum Sankt Nimmerleinstag in türkischen Gefängnissen warten. Da braucht es jetzt mehr Druck", forderte Werneke.

ver.di beteiligt sich an den Protestaktionen zur Freilassung von Deniz Yücel und kooperiert mit türkischen Journalistengewerkschaften, um verfolgte Journalistinnen und Journalisten zu schützen und ihr Schicksal öffentlich zu machen.

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Quelle:
Presseinformation vom 13.02.2018
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Günter Isemeyer - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 14. Februar 2018

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