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MELDUNG/172: Neumann protestiert bei ARD - Sendeplätze für Dokumentarfilme erhalten (BPA)


Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
"REGIERUNGonline" - Wissen aus erster Hand - 26.11.2010

Kulturstaatsminister Bernd Neumann protestiert bei ARD wegen geplantem Wegfall attraktiver Sendeplätze für Dokumentarfilme


Der Staatsminister für Kultur und Medien, Bernd Neumann, hat sich am heutigen Freitag in einem Schreiben an ARD-Intendant Peter Boudgoust und Programmdirektor Volker Herres gewandt, in dem er seine große Sorge zur Absicht der ARD, auf der bevorstehenden Intendantenkonferenz den Sendeplatz für Dokumentationen am Montagabend einer Talkshow zu opfern, zum Ausdruck brachte.

In dem Schreiben heißt es: "Mit Sorge verfolge ich Meldungen, wonach die ARD auf der bevorstehenden Intendanten-Konferenz beabsichtigt, die Dokumentationen am Montagabend einer Talkshow zu opfern. Würde dies so umgesetzt, muss ich dies deutlich missbilligen. Die Dokumentationen der ARD am Montagabend gehören zum Kern des Grundversorgungsauftrags des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Durch Reduzierung der informativen und kulturellen Programmanteile oder deren Verbannung auf unattraktive Sendeplätze entfernt sich die ARD von ihrem Auftrag und stellt dadurch irgendwann auch ihre Existenz in Frage. Ein Interview in der Funkkorrespondenz nährt meine Sorge. Die geplante Programmentscheidung über den Doku-Sendeplatz wie auch das Interview können so verstanden werden, dass die ARD eher einer Programmgestaltung zuneigt, die derjenigen der Privaten ähnelt. Diese Tendenz ist im Interesse des öffentlich-rechtlichen Rundfunks abzulehnen. Sie ist auch das falsche Signal in einer Zeit, in der die Länder zur Wahrung der Beitragsstabilität eine Begrenzung des Auftrags des öffentlich-rechtlichen Rundfunks erörtern. Ich bitte Sie daher, eine Reduzierung der Dokumentationen nochmals zu überdenken."


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Quelle:
Pressemitteilung vom 26.11.2010
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veröffentlicht im Schattenblick zum 30. November 2010