Daimler und Benz Stiftung - 28.07.2015
Freie Gedanken für eine freie Zeit: Ausgewählte Wissenschaftsvorträge für den Sommerurlaub
Kühle und klare Wissenschaftsthemen für den Rekordsommer - Über die Zukunft unserer Energieversorgung, das Spannungsfeld zwischen Kapitalismus und Zivilgesellschaft sowie die erstaunliche evolutionäre Vielfalt der Menschheit
Auch für die Sommerferien 2015 schlägt die Daimler und Benz Stiftung wieder aktuelle und interessante wissenschaftliche Vorträge zum Anhören bzw. Ansehen vor. Sie entstammen den interdisziplinären Vortragsreihen der Stiftung und greifen aktuelle Forschungsthemen auf. Sämtliche Podcasts können - selbstverständlich kostenfrei - auf das Tablet oder Smartphone gestreamt werden, sodass am Strand wie auf dem heimischen Balkon jederzeit ein erfrischendes Eintauchen in die Welt der Wissenschaft möglich ist.
Die Einzelvorträge finden Sie hier:
https://www.youtube.com/user/DaimlerBenzStiftung/videos
Der Anteil erneuerbaren Stroms in Deutschland steigt kontinuierlich, die Themen globaler Klimawandel und Energiewende stehen im Brennpunkt des öffentlichen Interesses. Paradox: Gegenwärtig wird zugleich so viel Braunkohle verbrannt wie vor 25 Jahren. Die Energiewende erweist sich als Kraftakt: Um den geplanten Kohleausstieg zu bewältigen, ist ein Konsens zwischen Politik, Unternehmern und Gewerkschaften erfordert. Wir sind auf dem Weg in die Stromgesellschaft: Mit Millionen von dezentralen Akteuren, mit neuen Speichern und Netzen wird diese sich fundamental von der alten Energiewelt unterscheiden. Der Vortrag zeigt, wie Deutschland diese Energie- und Rohstoffwende als Vorreiter voranzutreiben vermag und die Vision einer nachhaltigen Industriegesellschaft, in der Wirtschaftswachstum und Umweltbelastungen entkoppelt sind, Wirklichkeit werden kann.
Zur Person:
Prof. Dr. Martin Faulstich ist seit 2013 Inhaber des Lehrstuhls für
Umwelt- und Energietechnik an der TU Clausthal und zugleich
Geschäftsführer der niedersächsischen Forschungseinrichtung CUTEC. Zuvor
war er zehn Jahre Lehrstuhlinhaber an der TU München und dort
Gründungsdirektor des Wissenschaftszentrums Straubing. Faulstich ist seit
2006 Mitglied und seit 2008 Vorsitzender des Sachverständigenrats für
Umweltfragen der Bundesregierung in Berlin.
An Profit und Akkumulation, an unternehmerischer Selbstständigkeit und Macht, an ökonomischen Erfolgen - an kapitalistischen Kriterien also waren sie als marktwirtschaftliche Akteure orientiert: Kaufleute, Fabrikanten, Bankiers und andere Unternehmensleiter des Industrialisierungszeitalters. Als Bürger engagierten sich viele von ihnen aber gleichzeitig in ihren Gemeinden und Kirchen, in gemeinnützigen Vereinen und Initiativen, auch als Mäzene und Stifter, also als zivilgesellschaftliche Akteure. Kapitalistische Marktstrategien und zivilgesellschaftliches Engagement unterschieden sich grundlegend, konnten sich aber auch miteinander vertragen. In seinem historischen Vergleich mit dem bürgerschaftlichen Engagement von Unternehmern im 20. und 21. Jahrhundert rückt Jürgen Kocka grundsätzliche Fragen zur Tragfähigkeit der Zivilgesellschaft und die bürgerschaftliche Zivilisierung des Kapitalismus in den Blickpunkt.
Zur Person:
Der Wirtschaftshistoriker Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Jürgen Kocka wurde für
seine Forschungen mit zahlreichen nationalen und internationalen Preisen
ausgezeichnet, so u.a. 1992 mit dem Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis. Seit
2009 ist er als Permanent Fellow am Internationalen
Geisteswissenschaftlichen Kolleg "Arbeit und Lebenslauf in
globalgeschichtlicher Perspektive" der Humboldt-Universität zu Berlin
tätig.
Afrika vor rund sechs Millionen Jahren: Am Rande des tropischen Regenwalds entwickeln Vorfahren des Menschen den aufrechten Gang. So gelingt es ihnen, sich neue Nahrungsquellen zu erschließen. Vor rund 2,5 Millionen Jahren verändert sich das Klima drastisch: Lange Dürreperioden führen zu einer Veränderung der Nahrungsressourcen. Erstmals nutzen sie nun Werkzeuge. Die kulturelle Evolution und mit ihr die Fähigkeit zu sozialer Kooperation machen rasante Fortschritte und führen vor rund 250.000 Jahren zur Entstehung des modernen Menschen, des Homo sapiens. Der Vortrag gibt einen Überblick über den aktuellen Kenntnisstand der Menschwerdung und erläutert, weshalb langfristig nur eine enge kulturelle und globale Vernetzung das Überleben der Menschheit sichern kann.
Zur Person:
Prof. Dr. Friedemann Schrenk hat eine Professur für Paläobiologie der
Wirbeltiere an der Universität Frankfurt inne und ist Leiter der Sektion
Paläoanthropologie des Senckenberg Forschungsinstituts. Er forscht u.a.
über den Ursprung und die Ausbreitung der Gattung Homo und verfasste
zahlreiche Publikationen zur Paläoanthropologie Afrikas.
Daimler und Benz Stiftung
Impulse für Wissen - die Daimler und Benz Stiftung verstärkt Prozesse der
Wissensgenerierung. Ihr Fokus richtet sich dabei auf die Förderung junger
Wissenschaftler, fachübergreifende Kooperationen sowie Forschungsprojekte
aus sämtlichen wissenschaftlichen Disziplinen. Die operativ tätige und
gemeinnützige Stiftung zählt zu den großen wissenschaftsfördernden
Stiftungen Deutschlands.
Weitere Informationen unter:
http://www.daimler-benz-sriftung.de
Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution671
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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Daimler und Benz Stiftung, Dr. Johannes Schnurr, 28.07.2015
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 30. Juli 2015
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