Schattenblick → INFOPOOL → MEDIEN → FAKTEN


MELDUNG/706: Welttag gegen Internetzensur - Ai Weiwei, Snowden und Pussy Riot protestieren (Pressenza)


Internationale Presseagentur Pressenza - Büro Berlin
Nachricht vom 11. März 2016

Welttag gegen Internetzensur am 12. März:
Ai Weiwei, Snowden und Pussy Riot protestieren gegen Zensur im Internet


Berlin - 11.03.2016. Nach 2011 hat beispielsweise Ägypten neue Technologien gekauft und überwacht systematisch die Konversationen auf Facebook, Twitter und YouTube sowie Email und Telefon. In der ganzen Region - in Algerien, Bahrain, Kuwait, Marokko, Saudi-Arabien und in den Vereinigten Arabischen Emiraten - setzen die Behörden Gesetze gegen Diffamierung oder Beleidigung ein, um kritische Stimmen im Internet zum Verstummen zu bringen. Im Januar verabschiedete Kuwait ein neues Gesetz gegen Cyberverbrechen, das Personen, die Kritik an der Regierung online äussern, mit einer zehnjährigen Haftstrafe bedroht.

Das Phänomen betrifft leider nicht nur den Nahen Osten und Nordafrika.

Im Jahr 2015 dokumentierte Amnesty International Inhaftierungen wegen Meinungsäusserungen im Internet in 16 Ländern. In den letzten Monaten gab es Verurteilungen wegen Social Media-Posts in Singapur, Bahrain, Myanmar und Kasachstan. In Malaysia wird der Cartoon-Zeichner Zunar für Tweets, in denen er die Regierung kritisierte, wegen "Aufruhrs" angeklagt. In China verlangt ein neues Cybersecurity-Gesetz, dass Internet-Provider Informationen über ihre Kundinnen und Kunden den Behörden liefern. Ausländische Medien werden bald keine Nachrichten mehr online veröffentlichen können. Webseiten von NGOs wie Amnesty International sind schon heute nicht mehr zugänglich.

Das ist der Grund weshalb Amnesty International zum Welttag gegen Internetzensur eine Aktion gemeinsam mit dem Internetservice AdBlock lanciert. Die 50 Millionen Kundinnen und Kunden des Internetservices weltweit werden - anstelle der blockierten Werbung - Botschaften sehen von Menschen, deren Stimmen von Regierungen unterdrückt werden. Dazu gehören der US-amerikanische Whistleblower Edward Snowden, die russische Popgruppe Pussy Riot und der chinesische Künstler Ai Weiwei.


Der Text steht unter der Lizenz Creative Commons 4.0
http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

*

Quelle:
Internationale Presseagentur Pressenza - Büro Berlin
Johanna Heuveling
E-Mail: johanna.heuveling@pressenza.com
Internet: www.pressenza.com/de


veröffentlicht im Schattenblick zum 12. März 2016

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang