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ARBEITSMEDIZIN/413: Wer Ärzte und Pflegepersonal für sich gewinnen will, muss ihnen etwas bieten (Thieme)


Thieme Verlag - FZMedNews - 07.06.2016

Wer Ärzte und Pflegepersonal für sich gewinnen will, muss ihnen etwas bieten.

So können Kliniken als Arbeitgeber bei Fachkräften punkten!


fzm, Stuttgart, Juni 2016 - Deutschlands Kliniken fehlt es sowohl an Ärzten als auch an Pflegekräften. Im Werben um gutes Personal machen die Einrichtungen das Rennen, die ihren Mitarbeitern flexible Arbeitszeitmodelle oder Gesundheitsangebote bieten. Aber auch eine gute Arbeitsatmosphäre und ein vertrauensvoller Führungsstil können für zukünftige Mitarbeiter entscheidend sein. In der Fachzeitschrift "kma - Das Gesundheitswirtschaftsmagazin" (Georg Thieme Verlag, Stuttgart. 2016) berichten Personalverantwortliche, was Bewerber anzieht.

In der Pflege sind überwiegend Frauen beschäftigt. Viele von ihnen müssen Beruf und Familie miteinander vereinbaren. Starre Schichtmodelle und festgeschriebene Arbeitszeiten sind da hinderlich. Für den Pflegedienstdirektor Edgar Reisch am Universitätsklinikum Heidelberg ist es daher wichtig, das Arbeitsverhältnis möglichst flexibel zu gestalten. Daher ist bei ihm von der geringfügigen Beschäftigung bis zur Vollzeitstelle alles möglich. Am Klinikum Ingolstadt geht man sogar noch weiter. Hier sind Karenzzeiten oder Gleitzeitschichten mit flexiblen Dienstlängen üblich. Umfragen zufolge schätzen auch Ärzte flexible Arbeitszeitmodelle, die helfen, Beruf und Familie zu vereinbaren.

Laut Juhani Ilmarinen, einem finnischen Experten für Arbeit im Alter, kommt diese Flexibilität auch älteren Mitarbeitern zugute. Diese sind mitunter körperlich nicht mehr so belastbar, verfügen jedoch über viel Erfahrung, die im Team nützlich ist. Angepasste Arbeitszeiten und Tätigkeiten tragen nicht zuletzt auch zur Gesundheit älterer Arbeitsnehmer bei.

Gesundheitsangebote im Arbeitsumfeld stehen bei vielen Mitarbeitern inzwischen weit oben auf dem Wunschzettel. Einige Kliniken bieten deshalb hauseigene Fitnessräume an, beteiligen sich an den Kosten für den Besuch eines Fitnessstudios oder entwerfen individuelle Gesundheitsprogramme für ihr Personal.

Die genannten Angebote wirken sich jedoch nur dann positiv auf die Zufriedenheit der Angestellten aus, wenn das Betriebsklima insgesamt gut ist. Unterstützen können Verantwortliche das, indem sie eine offene Kommunikation in der Klinik fördern. So kann zum Beispiel ein Ärztesprecher dafür Sorge tragen, konkrete Probleme oder Anregungen in die nächste Ebene weiterzugeben. "So spürt die Basis in dem relativ hierarchischen Umfeld der Medizin, dass sie ernst genommen wird", weiß Stephanie Wiese-Hess, Personalleiterin am Universitätsklinikum Heidelberg, aus Erfahrung. Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf setzt bewusst auf kleinere Teams, um so den Kontakt zwischen Leitung und Personal möglichst eng zu halten.

Wichtiger Bestandteil einer guten Arbeitsatmosphäre ist auch das Vertrauen zur Unternehmensführung. Wie das entsteht, zeigt das Beispiel der Schön Klinik im Berchtesgadener Land, die 2016 als bester Arbeitgeber im Bereich Gesundheit und Soziales ausgezeichnet wurde. Hier informiert die Klinikleitung gemeinsam mit Führungskräften jedes Quartal die Mitarbeiter über die Unternehmensentwicklung. Zudem hat die Belegschaft im Rahmen einer Arbeitssituationsanalyse die Möglichkeit, aktiv an der Verbesserung täglicher Abläufe mitzuwirken.


K. Gaede und K. Wenzel:
Arbeitgeberattraktivität: Sie sind unser Star!
kma - Das Gesundheitswirtschaftsmagazin 2016; 21 (5); S. 35-39

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Quelle:
FZMedNews - Dienstag, 7. Juni 2016
Thieme Verlagsgruppe
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Internet: www.thieme.de/presseservice/fzmednews/


veröffentlicht im Schattenblick zum 10. Juni 2016

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