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ONKOLOGIE/1588: B-Zell-Lymphom - Höhere Antikörper-Dosierung steigert Heilungschancen bei älteren Männern (idw)


Universität des Saarlandes - 11.07.2014

Männer brauchen mehr! Höhere Antikörper-Dosierung steigert Heilungschancen bei älteren Männern



Homburger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter der Leitung von Professor Dr. Michael Pfreundschuh, Direktor der Klinik für Innere Medizin I des UKS in Homburg, konnten zeigen, dass beim aggressiven B-Zell-Lymphom eine höhere Dosierung des monoklonalen Antikörpers Rituximab (MabThera) zu besseren Heilungschancen für ältere Männer führt.

Die Deutsche Studiengruppe für Hochmaligne Lymphome mit Sitz am UKS stellte die Ergebnisse beim diesjährigen 50. Jahreskongress der American Association of Clinical Oncology (ASCO) in Chicago und der 19. Jahrestagung der European Hematological Association in Mailand vor. Die Präsentation der Studienergebnisse auf dem weltweit größten und wichtigsten Krebskongress ASCO wurde als eine der bedeutendsten ("Best of ASCO") ausgewählt und wird auf den jetzt überall auf der Welt stattfindenden Post-ASCO-Veranstaltungen allen interessierten onkologischen Fachärzten vorgestellt.

Obwohl bekannt ist, dass es mehrere Krebsarten gibt, bei denen Frauen eine bessere Prognose haben als Männer (was mehr oder weniger als "gottgegeben" hingenommen wurde), werden die Ergebnisse der SEXIE-R-CHOP-14 Studie schon jetzt als "practice-changing", aber auch als "thought-changing" betrachtet. Diese Studie zeigt zum ersten Mal, dass man etwas gegen geschlechtsabhängige Unterschiede bei Therapieergebnissen tun kann. Im Fall von aggressiven Lymphomen indem man älteren Männern, die den Antikörper schneller abbauen als ältere Frauen, höhere Dosen des Antikörpers gibt und die Erhöhung der Antikörper-Dosis dazu führt, dass sich mit der höheren Dosis die Prognose der älteren Männer verbessert.

Die Ergebnisse der SEXIE-R-CHOP-14 Studie haben jetzt schon dazu geführt, dass auf vielen Gebieten der Onkologie ein Umdenken erfolgt und bei vielen bösartigen Erkrankungen die Therapieergebnisse geschlechtsspezifisch analysiert und gegebenenfalls im Sinne einer "personalisierten Medizin" modifiziert werden.


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Universität des Saarlandes, Roger Motsch, 11.07.2014
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veröffentlicht im Schattenblick zum 15. Juli 2014