Schattenblick →INFOPOOL →MEDIZIN → FACHMEDIZIN

ARBEITSMEDIZIN/367: Prävention psychischer Erkrankungen bei Beschäftigten - gute Zusammenarbeit ist entscheidend (idw)


Universitätsklinikum Heidelberg, Pressemitteilung 62 / 2014 - 07.05.2014

Auf die gute Zusammenarbeit kommt es an

Studie des Kompetenzzentrums untersucht, welche unterschiedlichen Einstellungen und Erfahrungen Betriebsärzte, Hausärzte, Psychotherapeuten und Personalverantwortliche in die Prävention bei Beschäftigten einbringen



Die Prävention psychischer Erkrankungen bei Beschäftigten kann nur erfolgreich sein, wenn die Ansprechpartner der Betroffenen gut zusammenarbeiten. Dafür müssen ihre Erfahrungen, Einstellungen und Konzepte bekannt sein.

Eine Studie des Kompetenzzentrums "Prävention psychischer und psychosomatischer Erkrankungen in der Arbeits- und Ausbildungswelt" untersucht dies bei Betriebsärzten, Hausärzten, Psychotherapeuten und Führungskräften in Personalabteilungen. In der interdisziplinären Studie arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Bereichen Arbeitsmedizin und Psychosomatik der Medizinischen Fakultäten Ulm und Tübingen eng zusammen. Die Studie wird geleitet von Professor Dr. Monika A. Rieger, Ärztliche Direktorin des Instituts für Arbeitsmedizin, Sozialmedizin und Versorgungsforschung, am Universitätsklinikum Tübingen. Die Studie wurde bei einer Pressekonferenz am 7. Mai 2014 in Heidelberg im Rahmen eines Symposiums des Kompetenzzentrums vorgestellt.

Psychische Probleme und Belastungen in der Arbeitswelt nehmen zu. Psychische Erkrankungen sind der häufigste Grund für eine Frühberentung (40 Prozent) und sorgen mit rund 15 Prozent für einen hohen Anteil an Fehltagen. Wenn nicht in einem frühen Stadium eingegriffen wird, drohen die Beschwerden chronisch zu werden.

Bei der Prävention müssen mehrere Akteure gut miteinander kommunizieren und kooperieren. "Betriebsärzte kennen in der Regel den Beschäftigten an seinem Arbeitsplatz und haben dadurch einen guten Einblick in die Entstehung möglicher psychischer Erkrankungen", sagte Professor Rieger bei der Pressekonferenz. Hausärzte seien wiederum die ersten Ansprechpartner der Patienten bei Beschwerden und kennen sie oft über lange Zeit. Psychotherapeuten werden bei Beschwerden hinzugezogen. Die Personalleitung zeichnet für Abläufe und Bedingungen in den Betrieben verantwortlich.

Mit einer standardisierten Befragung werden diese vier Gruppen unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse sollen die Grundlage für neue Konzepte der Zusammenarbeit bilden.
AT


Internet:
http://www.kompetenzzentrum-prävention-bw.de
https://www.medizin.uni-tuebingen.de/Patienten/Institute/Arbeitsmedizin_+Sozialmedizin+und+Versorgungsforschung.html

Ansprechpartner:
Prof. Dr. med. Monika A. Rieger
Ärztliche Direktorin
Institut für Arbeitsmedizin, Sozialmedizin und Versorgungsforschung
Wilhelmstraße 27
72074 Tübingen
arbeitsmedizin@med.uni-tuebingen.de

Diese Pressemitteilung ist auch online verfügbar unter
www.klinikum.uni-heidelberg.de/presse

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution665

*

Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Universitätsklinikum Heidelberg, Dr. Annette Tuffs, 07.05.2014
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Mai 2014