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ZAHN/157: Adhäsive Zahnrestauration - Als wäre es ein Stück vom Zahn (DGK)


Sektion Zahngesundheit im Deutschen Grünen Kreuz e. V. informiert - 26.01.2009

Als wäre es ein Stück vom Zahn

Adhäsive Zahnrestauration


(rz, Marburg, 26.01.2009) Schöne Zähne symbolisieren Gesundheit, Vitalität und Lebensfreude, lassen Sie selbstsicher auftreten und sich wohl fühlen in Ihrer Haut. Verlorene oder beschädigte Zähne können heutzutage so ersetzt werden, dass sie sich optisch perfekt in das Bild der natürlichen Zähne einfügen.

Bei Zahnersatz spielt Keramik eine große Rolle: Vollkeramische Kronen oder Brücken bestehen sowohl aus einem keramischen Unterbau (Gerüst) als auch einer keramischen Verblendung. Daher kommt der Name Vollkeramik. Da dieses Material eine ähnliche Lichtdurchlässigkeit zeigt wie ein biologischer Zahn, wirkt jede Restauration aus Vollkeramik sehr natürlich. Ob Zahnersatz mit Kronen und Brücken oder auch bei Farbkorrekturen durch Verblendschalen (Veneers): Ein Zahnersatz aus Keramik ist biologisch besonders gut verträglich. So verändert Vollkeramik weder das Mundmilieu noch wird es selbst dadurch beeinflusst. Ihre chemische Widerstandsfähigkeit übertrifft selbst hochwertige Metalle. Keramik ist absolut farbbeständig und sehr abrasionsfest, das bedeutet sie "nutzt" sich beim Kauen wenig ab. Hinzu kommt noch, dass die geringe Wärmeleitfähigkeit den Zahnnerv schont, der auf Temperaturwechsel (heiße Getränke oder Eis) schmerzhaft reagiert.

Inlays und Teilkronen sind allerdings nicht immer unbedingt nötig. Bei kleinen Zahndefekten an den Front- und Seitenzähnen wie z.B. nach einem Zahntrauma (Zahnunfall mit abgebrochenem Zahnstück) oder auch bei kleinen und mittleren Kariesschäden bestehen heutzutage auch andere Möglichkeiten die Zahndefekte, zahnschonend, direkt, schnell und ohne zeitaufwändige Laborarbeiten zu beheben.

"Bei solchen Schäden ist die direkte Restauration mit Kompositen die beste Versorgung, bei der Zahnsubstanz geschont und stabilisiert wird", erklärt Professor Thomas Attin, Direktor der Klinik für Präventivzahnmedizin, Parodontologie und Kariologie der Universität Zürich. Bei vielen Zahnärzten sind Kompositmaterialien das bevorzugte Füllungsmaterial. Neu entwickelte Restaurationstechniken ermöglichen Ergebnisse, die meist von den natürlichen Zähnen nicht mehr zu unterscheiden sind und außerdem die gesunde Zahnsubstanz schonen. Kompositkunststoffe erfüllen zahnmedizinisch und ästhetisch die Anforderungen an eine perfekte Versorgung in vielen Situationen und können im Sinne einer minimalinvasiven bzw. zahnhartsubstanzschonenden Füllungstherapie angewendet werden. Kompositfüllungen werden im Gegensatz zu Amalgamfüllungen nicht gestopft, sondern geklebt und sollten schichtweise aufgetragen werden.

Nach jeder Schicht wird das Komposit, das in einem teigartigen Zustand in die Kavität (Loch/Defekt) eingebracht wird, mit einer Polymerisationslampe (spezielle Lichtquelle) ausgehärtet. Ein Kleber, ein so genanntes Adhäsiv, sorgt für die Haftung am Zahn. Der Vorteil: Es geht kaum gesunde Zahnsubstanz verloren und der Zahnarzt kann die Farbe durch die schichtweise Verwendung unterschiedlicher Farbtöne perfekt an die der natürlichen Zähne anpassen.

Moderne Komposite zeichnen sich durch eine extrem geringe Schrumpfung und eine hohe Festigkeit aus und erreichen eine Oberflächenhärte ähnlich der des natürlichen Zahnschmelzes. "Die Anwendung von Kompositen setzt jedoch eine sorgfältige Verarbeitung durch den Zahnarzt voraus, um die Schrumpfung auszugleichen, die beim Härten des Materials entsteht", betont Professor Attin. Adhäsive erlauben zudem bei sachgerechter Anwendung einen dichten und stabilen Verbund zum Zahn.

"Letztendlich muss jedoch der Zahnarzt entscheiden, welches Füllungsmaterial im Einzelfall am besten geeignet ist", so Attin. Wichtige Kriterien sind beispielsweise das individuelle Gebiss, Lage und Ausmaß der Zahnschäden oder mögliche Allergien gegen Inhaltsstoffe. Auch die Erwartungen des Patienten und Kosten spielen eine wichtige Rolle bei der Materialauswahl.

Eine individuelle Prophylaxe-Beratung und Informationen zu modernen Füllungsmaterialien geben der Zahnarzt und sein Team.


Weitere Informationen:
auf www.rundum-zahngesund.de


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Quelle:
Sektion Zahngesundheit im Deutschen Grünen Kreuz e. V.
im Kilian, Schuhmarkt 4, 35037 Marburg
Telefon: 06421/293-119, Fax: 06421/293-719
E-Mail: zahngesund@kilian.de
Internet: www.rundum-zahngesund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Januar 2009