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DROGEN/310: Präventionsprogramm gegen Medikamentenmissbrauch in Fitnessstudios (idw)


Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen - 07.01.2015

Gegen Medikamentenmissbrauch in Fitnessstudios



Forscher der Katholischen Hochschule Nordrhein Westfalen (KatHO NRW) haben ein bundesweit einmaliges Programm zur Prävention von Medikamentenmissbrauch in Fitnessstudios entwickelt. Doping, also der Missbrauch leistungssteigernder Mittel, ist im Spitzensport ein großes Thema. Doch auch viele Hobbysportler - zurückhaltend geschätzt 350.000 bis 400.000 in Deutschland - dopen sich, indem sie mit Anabolika ihre Muskelmasse vermehren und den Fettanteil im Körper verringern wollen. Eine solide empirische Basis zu derartigem Medikamentenmissbrauch fehlt in Deutschland allerdings.

Ziel des vom Bundesministerium für Gesundheit geförderten Projektes "No roids inside" ist es, den Missbrauch von leistungssteigernden Medikamenten dort vorzubeugen, wo er zumeist erlernt wird. "Wir haben ein Programm entwickelt, bei dem wir die Sportler in den Fitnessstudios vor Ort über das so genannte "Natural Training" informieren und die Risiken aufzeigen, die Doping mit sich bringt", erklärt der Leiter der Studie Professor Dr. Dr. Martin Hörning. Rund 300 Freizeitsportler konnten die Wissenschaftler mit ihrem Programm bereits erreichen.

Inwieweit Ärzte und Apotheker mit der Thematik vertraut sind und welche Rolle sie bei der Prävention spielen können, haben die Wissenschaftler ebenfalls untersucht - mit ernüchterndem Ergebnis: Ärzte und Apotheker sind noch nicht ausreichend mit dem Thema Medikamentenmissbrauch in Fitnessstudios vertraut. "Unsere Ergebnisse zeigen, dass viele Ärzte sogar erstaunlich wenig dafür sensibilisiert sind oder zumindest wenig Interesse zeigen. Die Apotheker in unserer Umfrage waren da deutlich interessierter", so Hörning. Dabei haben beide Berufsgruppen eigentlich eine wichtige Rolle in der Prävention, da sie wohl die ersten sind, die aufgesucht werden, wenn Nebenwirkungen - zum Beispiel starke Akne, Stimmungsschwankungen oder Bluthochdruck - auftreten. Häufig würden diese gar nicht als Nebenwirkungen von Medikamenten erkannt sondern als eigenständige Erkrankungen fehlgedeutet, vermutet Hörning.


Die ausführlichen Ergebnisse des Präventsionsprojektes werden auf einer Fachtagung am kommenden Freitag in Paderborn vorgestellt und mit Fachleuten diskutiert. Dazu laden wir Sie herzlich ein:

Freitag, 9. Januar 2015
11 bis 17.30 Uhr
KatHO NRW, Raum 400
Leostraße 19
33098 Paderborn

Redaktion:
Julia Uehren
presse@katho-nrw.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution402

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen, Julia Uehren, 07.01.2015
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Januar 2015


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