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ERNÄHRUNG/1146: "Ernährung und Prävention - Chancen und Grenzen" - Thema auf dem Kongress der DGE (DGE)


Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. - 14. März 2012

Ernährung und Prävention - Chancen und Grenzen

49. Wissenschaftlicher Kongress der DGE


Ernährungsmitbedingte Krankheiten sind heute für rund zwei Drittel aller Leistungen und Kosten im Gesundheitssystem verantwortlich. Damit gewinnt die Frage danach, welches Potenzial Ernährung und Lebensstil in der Prävention zukommt, zunehmend an Bedeutung. Mit dem Schwerpunktthema "Ernährung und Prävention - Chancen und Grenzen" sucht die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) auf ihrem 49. Wissenschaftlichen Kongress vom 14. - 16. März 2012 an der TU München in Freising-Weihenstephan Antworten auf diese und weitere Fragen. Neuere Studien - auch aus Deutschland - unterstreichen, dass mit einer annähernd gesundheitsfördernden Lebensweise bis zu 90 % aller Diabeteserkrankungen, bis zu 80 % aller Herzinfarkte und rund 50 % aller Schlaganfälle vermieden werden könnten.

Aber wann beginnt eigentlich Prävention? "Dicksein beginnt heute bereits im Mutterleib" erklärt Prof. Dr. med. Andreas Plagemann, Charité Berlin, in seinem Plenarvortrag zu Überernährung und fetaler Prägung. Er stellt den prägenden Einfluss der Ernährung während der pränatalen, also vorgeburtlichen, und frühkindlichen Ernährung auf die spätere Entstehung von Übergewicht und Diabetes mellitus Typ 2 vor. Auf die viel diskutierte Rolle der Ernährung bei der Entstehung von Krebs geht Prof. Dr. Cornelia Ulrich, Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg, ein. Dabei kristallisiert sich heraus, dass Krebs nicht gleich Krebs ist, denn nicht jede Tumorart hat einen Bezug zur Ernährung. Mit "Metabolic insights into the benefits and risks of nutritional interventions" beschäftigt sich Dr. Elaine Holmes, Imperial College London, schließlich im dritten Plenarvortrag. Denn auch wenn das große präventive Potenzial von Ernährung und Lebensstil hinsichtlich ernährungsmitbedingter Krankheiten bei weitem noch nicht ausgeschöpft zu sein scheint, hat Prävention auch ihre Grenzen: Trotz erfolgreicher Forschung stehen wir in vielen Bereichen ganz am Anfang und sind von einer personalisierten Ernährung noch weit entfernt.

Gemeinsam mit den Wissenschaftlichen Leitern Prof. Dr. Hans Hauner und Prof. Dr. Hannelore Daniel, beide TU München, begrüßt die DGE 700 Ernährungsexperten zu ihrem diesjährigen Wissenschaftlichen Kongress. In 72 Vorträgen und 139 Posterbeiträgen stellen mehr als 200 Referenten ihre aktuellen Ergebnisse aus der ernährungswissenschaftlichen Grundlagenforschung und verwandter Disziplinen vor. Minisymposien und Workshops, u. a. zur Nationalen Verzehrsstudie II und zur ernährungswissenschaftlichen Hochschulausbildung, sowie eine Industrieausstellung erweitern das interessante und umfangreiche 2 1/2-tägige Kongressprogramm.


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Quelle:
DGE-aktuell 02/2012 vom 14.03.2012
Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE)
Godesberger Allee 18, 53175 Bonn
Telefon 0228/3776 - 600, Telefax 0228/3776 - 800
Internet: www.dge.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 16. März 2012