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MELDUNG/061: Nachrichten aus Forschung und Lehre vom 17.02.10 (idw)


Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilungen


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Raute

Charité-Universitätsmedizin Berlin - 16.02.2010

Charité gewinnt im Wettbewerb zur Zukunft der Lehre

Dieter Scheffner Fachzentrum bringt neue Impulse für die Lehre

Mit ihrem Konzept des Dieter Scheffner Fachzentrums für medizinische Hochschullehre und evidenzbasierte Ausbildungsforschung konnte die Charité - Universitätsmedizin Berlin eine internationale Experten-Jury überzeugen. Im Rahmen der Initiative von "Bologna - Zukunft der Lehre" erhält sie 900.000 Euro für das Konzept "Lehren und Lernen für die Medizin von morgen". Mit dem Wettbewerb wollen die Stiftung Mercator und die VolkswagenStiftung die Lehre an deutschen Hochschulen stärken. Insgesamt stellen sie bis zu 10 Millionen Euro für die Entwicklung und E0rprobung neuer Curricula sowie für die Etablierung übergreifender Kompetenzzentren bereit. Das Förderangebot stieß an den Hochschulen auf große Resonanz: Insgesamt wurden 180 Anträge eingereicht. Eine Gutachterkommission wählte daraus im November 2009 25 Projektideen für die zweite Wettbewerbsrunde aus. Neun dieser Projekte können nun in die Tat umgesetzt werden. Das Fachzentrum der Berliner Charité ist dabei das einzige Vorhaben aus der Medizin.

Ziel ist es, die Ausbildung von Ärztinnen und Ärzten in Deutschland auf der Grundlage evidenzbasierter Erkenntnisse zu verbessern. "Die Auszeichnung ist eine wertvolle Bestätigung für das bisherige Engagement unserer Fakultät und gleichzeitig Ansporn für die Zukunft", freut sich Prof. Annette Grüters-Kieslich, Dekanin der Charité. Bereits mit der Einführung des ersten Reformstudiengangs Medizin 1999 habe die Charité richtungsweisende Impulse zur Neugestaltung der medizinischen Ausbildung gegeben. "Mit der Gründung des ersten Fachzentrums für medizinische Hochschullehre und evidenzbasierte Ausbildungsforschung in Deutschland möchte die Charité diesen Weg fortsetzen." Benannt nach dem Spiritus Rector des Berliner Reformstudiengangs und langjährigen Dekan der Fakultät, Prof. Dieter Scheffner, bündelt das Zentrum bereits gegenwärtig zehn ausbildungsrelevante Bereiche unter einem Dach. Dazu gehören unter anderem das Trainingszentrum für ärztliche Fertigkeiten, das Simulationspatientenprogramm und die Bereiche "Kommunikation, Interaktion, Teamarbeit", "Assessment" und "eLearning". Innerhalb der nächsten drei Jahre soll das Fachzentrum zu einem nationalen Referenzzentrum für die Ausbildung in der Medizin ausgebaut werden. "Von dieser innovativen Einrichtung und der umfangreichen Expertise an der Charité sollen alle Medizinischen Fakultäten in Deutschland profitieren", erklärt Prof. Manfred Gross, Prodekan für Studium und Lehre. "Wir verstehen uns als Anlaufstelle für Fragen rund um die medizinische Ausbildung und möchten durch hochschuldidaktische Angebote die Kompetenzen für die Lehre verbessern". Vernetzt mit nationalen Expertengruppen und einem international besetzten wissenschaftlichen Beirat wird das Fachzentrum Referenzkonzepte für die Weiterentwicklung der Curricula erarbeiten, die stärker auf Kompetenzen ausgerichtet sind und dazu beitragen, neue Erkenntnisse der Ausbildungsforschung schneller in die Unterrichtspraxis zu überführen.

Kontakt:
Prof. Manfred Gross
Prodekan für Studium und Lehre
Charité Campus Mitte
E-Mail: prodek-l@charite.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution318

Quelle: Charité-Universitätsmedizin Berlin, Kerstin Endele, 16.02.2010

Raute

Ruhr-Universität Bochum - 16.02.2010

PK: Humboldtpreisträger Prof. Dr. Jürgen Margraf jetzt an der Ruhr-Universität

Was über psychische Gesundheit oder Fehlentwicklung entscheidet
Zentrum für Psychische Gesundheit soll GesundheitsCampus Ruhr ergänzen

Was entscheidet über die Entwicklungspfade eines Menschen hin zu psychischer Gesundheit oder Krankheit? Darüber ein klares Verständnis zu erlangen trotz des komplexen Zusammenspiels von psychologischen, biologischen und sozialen Faktoren, heißt für den Humboldtpreisträger Prof. Dr. Jürgen Margraf neue Wege zu gehen. Dazu gehört die Betrachtung der gesamten Lebensspanne von der Kindheit bis zum Erwachsenenalter ebenso wie eine möglichst nahtlose und inhaltlich aufeinander abgestimmte stationäre und ambulante Behandlung.

Diese und weitere Konzepte werden in den Aufbau eines Forschungs- und Behandlungszentrums für Psychische Gesundheit einfließen. Prof. Margraf bringt dafür 5 Mio. Euro vom Bundesministerim für Bildung und Forschung (BMBF) mit und findet in Bochum eine ideale Infrastruktur vor: die Verbindung des Lehrstuhls für Klinische Psychologie mit dem Zentrum für Psychotherapie der RUB mit internationalen Kooperationen und einer engen Vernetzung mit Kliniken der Region. Zudem ist eine wissenschaftliche Zusammenarbeit insbesondere mit den Neurowissenschaften an der RUB geplant.

Konzept und Partner

Durch die Integration psychologischer, biologischer und sozialer Methoden in einen interdisziplinären Ansatz wollen die Forscher die komplexen dynamischen Interaktionen zwischen diesen einzelnen Dimensionen über die Zeit hinweg aufklären: z.B. die Frühprogrammierung des Stressreaktionssystems und deren Einfluss auf die spätere Bewältigung von Lebensanforderungen. Vereinbarungen mit der Technikerkrankenkasse sollen spezielle Behandlungen gewährleisten - wie eine hochfrequente Intensivtherapie bei Angststörungen -, die letztlich den Patienten zugutekommen.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution2

Quelle: Ruhr-Universität Bochum, Dr. Josef König, 16.02.2010

Raute

Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 18. Februar 2010