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MELDUNG/235: Nachrichten aus Forschung und Lehre vom 15.11.10 (idw)


Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilungen


→  TU Berlin und AOK gründen Kompetenzzentrum für Präventionsmodelle der Zukunft
→  "Jenaer Zentrum für biologische Altersforschung" gegründet
→  Zwei Projekte der Ruhr-Universität Bochum Sieger im NRW-Transfer-Wettbewerb

Raute

Technische Universität Berlin - 11.11.2010

IT-Lösungen für die Gesundheitsvorsorge

TU Berlin und AOK gründen Kompetenzzentrum für Präventionsmodelle der Zukunft

Die Verknüpfung der zentralen Rolle von Prävention in der Gesundheitsversorgung und die zunehmende Bedeutung von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) im Alltag bilden ein relevantes Innovations- und Zukunftsfeld. Der AOK-Bundesverband, die AOK Berlin-Brandenburg und das DAI-Labor der Technischen Universität Berlin gehen in diesem Bereich in den kommenden fünf Jahren gemeinsame Wege und gründen hierzu "KoPrA" (Kompetenzzentrum für digitale PräventionsAssistenz). Gemeinsames Ziel ist es, notwendige nachhaltige Präventionsanstrengungen mit IKT-Anwendungen zu verknüpfen und in praktische Angebote zu überführen.

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.pressestelle.tu-berlin.de/medieninformationen/
http://www.pressestelle.tu-berlin.de/fileadmin/a70100710/News-Anhaenge/pi321.pdf

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution52

Quelle: Technische Universität Berlin, Stefanie Terp, 11.11.2010

Raute

Friedrich-Schiller-Universität Jena - 12.11.2010

Altersforschung in Jena weiter gestärkt

"Jenaer Zentrum für biologische Altersforschung" gegründet

(Jena) Durch die Verschiebung der Altersstruktur in den Industrieländern und speziell in den neuen Bundesländern haben das Verständnis und die Erforschung der Mechanismen des Alterns und der damit assoziierten Erkrankungen in den letzten Jahren enorm an Bedeutung gewonnen.

Diesem wachsenden Stellenwert entsprechend wird die Altersforschung in Jena weiter gestärkt: zahlreiche Wissenschaftler des Leibniz-Institutes für Altersforschung (Fritz-Lipmann-Institut; FLI) und unterschiedlicher Fakultäten der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) haben nun die Initiative ergriffen und im Oktober 2010 das "Jenaer Zentrum für biologische Altersforschung" gegründet.

Das neu gegründete "Jenaer Zentrum für biologische Altersforschung" soll als offener Verbund fungieren und Forscher unterschiedlicher Disziplinen zusammenführen, die ein Interesse an der Altersforschung und Alters-relevanten Themenstellungen haben. Als Sprecher werden die Professoren Peter Herrlich (FLI), Michael Ristow (FSU) und Otto W. Witte (Universitätsklinikum; UKJ) fungieren.

Wichtiges Ziel ist es, regional den Austausch von Ideen zu fördern, die Expertisen unterschiedlicher Institutionen aufzuzeigen und zu bündeln und damit den Altersforschungsschwerpunkt in Jena weiter auszubauen. "Langfristig gesehen soll die Altersforschung in Jena durch diese Initiative nicht nur gestärkt werden, sondern sich zu einer festen Größe der Jenaer Forschungslandschaft etablieren", erläutert Prof. Dr. Peter Herrlich, Direktor des Fritz-Lipmann-Institutes und Lehrstuhlinhaber für Molekulargenetik an der FSU.

"Die enge Kooperation von Grundlagenwissenschaftlern und klinischen Forschern ist die Voraussetzung für eine erfolgreiche translationale Forschung", betont Prof. Dr. Otto W. Witte, Direktor der Klinik für Neurologie am Jenaer Universitätsklinikum. "Das Zentrum wird hierfür eine gute Plattform bieten."

"Am 20. Januar 2011 wird es ein erstes gemeinsames Treffen geben, zu dem alle Interessenten der biologisch ausgerichteten Altersforschung in Jena und Umgebung herzlich eingeladen sind", so Prof. Dr. Michael Ristow vom Institut für Ernährungswissenschaften der FSU. Jeder hat dort die Möglichkeit, sich vorzustellen und seine Arbeiten auf dem Gebiet der Altersforschung und Alters-relevanter Themenstellungen zu präsentieren. Anmeldungen zu diesem Kick-off-Meeting sind bis zum 10. Januar 2011 per E-Mail möglich an: mandy.schalowski[at]uni-jena.de.

Sprecher des "Jenaer Zentrums für biologische Altersforschung" sind:

Prof. Dr. Peter Herrlich (FLI, Wissenschaftlicher Direktor)
Prof. Dr. Michael Ristow (FSU, Institut für Ernährungswissenschaften, Lehrstuhl für Humanernährung)
Prof. Dr. Otto W. Witte (Universitätsklinikum Jena, Klinik für Neurologie)

Kontakt:
Dr. Kerstin Wagner
Leibniz-Institut für Altersforschung / Fritz-Lipmann-Institut (FLI)
Beutenbergstr. 11, 07745 Jena
E-Mail: koordinator@fli-leibniz.de

Zu dieser Mitteilung finden Sie Bilder unter:
http://idw-online.de/pages/de/image129076
Unter anderem durch die Entschlüsselung des Erbgutes dieses Prachtgrundkärpflinges wollen Jenaer Wissenschaftler den Geheimnissen des Alterns auf die Spur kommen.

Hintergrundinfo

Das Leibniz-Institut für Altersforschung - Fritz-Lipmann-Institut (FLI) in Jena ist das erste deutsche Forschungsinstitut, das sich seit 2004 der biomedizinischen Altersforschung widmet. Über 300 Mitarbeiter aus 25 Nationen forschen zu molekularen Mechanismen von Alterungsprozessen und altersbedingten Krankheiten.
Näheres unter www.fli-leibniz.de.

Zur Leibniz-Gemeinschaft gehören zurzeit 86 Forschungsinstitute und Serviceeinrichtungen für die Forschung sowie drei assoziierte Mitglieder. Die Ausrichtung der Leibniz-Institute reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Sozial- und Raumwissenschaften bis hin zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute arbeiten strategisch und themenorientiert an Fragestellungen von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung. Bund und Länder fördern die Institute der Leibniz-Gemeinschaft daher gemeinsam. Näheres unter www.leibniz-gemeinschaft.de.

Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU):
Näheres unter
http://www.uni-jena.de

Das Universitätsklinikum Jena (UKJ)
ist Thüringens einzige Einrichtung dieser Art. Die Mediziner und Naturwissenschaftler an den 25 Kliniken und 27 Instituten des Klinikums betreiben sowohl patientenbezogene klinische Forschung als auch biomedizinische Grundlagenforschung. Etwa 2.200 Studierende der Human- und Zahnmedizin sind an der Medizinischen Fakultät eingeschrieben. Das UKJ ist ein hochmodernes Krankenhaus der Supra-Maximalversorgung, in dem jährlich über 250.000 Patienten stationär und ambulant betreut werden.
Näheres unter www.uniklinikum-jena.de.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution23

Quelle: Friedrich-Schiller-Universität Jena, Axel Burchardt, 12.11.2010

Raute

Ruhr-Universität Bochum - 12.11.2010

Zwei RUB-Projekte Sieger im NRW-Transfer-Wettbewerb

Medikamente maschinell sicher zusammenstellen Proteinleuchten ein- und ausschalten

Zwei Projekte der Ruhr-Universität gehören zu den Siegern der dritten Runde im Wettbewerb Transfer.NRW Science to Business - PreSeed des NRW-Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr: Terahertz-Spezialisten entwickeln eine Automatenkomponente, die helfen wird, den täglichen Medikamentenbedarf von Patienten oder Pflegeheimbewohnern sicher zusammenzustellen. Biologen wollen MarViRed, einen neuartigen Fluoreszenzmarker, entwickeln, der sich unter anderem ein- und ausschalten lässt, so dass sich damit zum Beispiel Prozesse wie Infektionen in Echtzeit beobachten lassen.

TeraPharm SafeCam: Medikamente maschinell zusammenstellen

Bewohner von Pflegeheimen nehmen durchschnittlich rund 48 verschiedene Tabletten in der Woche ein. Beim Zusammenstellen des individuellen "Medikamentencocktails" für jeden Tag durch das Pflegepersonal können folgenschwere Fehler passieren. Sie durch die maschinelle Zusammenstellung der Medikamente sicher zu verhindern, ist Ziel des Projekts TeraPharm SafeCam des Applied Competence Centers (ACC) Terahertz der RUB. Als Kontrolle, ob die Zuordnung korrekt ist, werden in solchen Automaten zurzeit schwarz-weiß-Kameras eingesetzt, die die sortierten Tabletten in den Folien abgleichen. Sie können allerdings nicht alle Tabletten voneinander unterscheiden, so dass immer noch gefährliche Fehler möglich sind. Die Terahertz-spektroskopische Identifizierung der Tabletten schließt solche Fehler aus. Die typischen Beutel- oder Blistermaterialien sind für Terahertzwellen transparent. Viele Wirkstoffe und weitere Tablettenbestandteile zeigen bei Terahertzbestrahlung einen typischen "Fingerabdruck" und lassen sich identifizieren. Das Projekt soll den Aufbau eines ersten Systems für dieses Verfahren ermöglichen.

Weitere Informationen

Dr. Jens Soetebier
ACC Terahertz der Ruhr-Universität
44780 Bochum
http://www.ACC-THz.com

MarViRed: Proteinleuchten ein- und ausschalten

Fluoreszenz-basierte Technologien sind fundamentale Werkzeuge der Bioanalytik und klinischen Diagnostik. Obwohl eine breite Palette Protein-basierter Fluoreszenzmarker auf dem Markt erhältlich ist, ist die Nachfrage nach kleinen, hoch fluoreszenten Proteinen für Anwendungen im roten und nahen Infrarot-Bereich unverändert hoch. Diesen Bedarf könnte das aus einem viralen Protein und einem Farbträger (Chromophor) zusammengesetzte fluoreszierende MarViRed decken. MarViRed ist den kommerziell erhältlichen Markern in mehrerlei Hinsicht überlegen: Es hat ein geringes Molekulargewicht, ist im langwelligeren Spektralbereich einsetzbar und leuchtet sehr hell. Im Projekt werden die Forscher MarViRed als proteinogenen Fluoreszenzmarker für in vivo und in vitro Anwendung entwickeln, optimieren und erproben. Zudem soll MarViRed zu einem infrarotfluoreszierenden Protein mit einem spektralen Arbeitsbereich jenseits der 650 nm designt werden. Außerdem wollen sie das einzigartige Potential von MarViRed als molekularer Schalter mit "ein-" und "ausschaltbarer" Fluoreszenz validieren. Dies würde neue Anwendungsgebiete wie das Echtzeitmonitoring von Prozessen wie Proteinfaltung oder Infektion eröffnen.

Weitere Informationen

Dr. Jessica Wiethaus
Prof. Dr. Nicole Frankenberg-Dinkel
AG Physiologie der Mikroorganismen
Fakultät für Biologie der RUB
44780 Bochum
E-Mail: jessica.wiethaus@web.de
E-Mail: nicole.frankenberg@rub.de

Redaktion: Meike Drießen

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.ziel2.nrw.de/2_Wettbewerbe_und_weitere_Foerdermoeglichkeiten/1_Wettbewerbe_2010/Transfer_NRW_Science-to-Business/
(Informationen zum Wettbewerb)

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution2

Quelle: Ruhr-Universität Bochum, Dr. Josef König, 12.11.2010

Raute

Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 16. November 2010