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MELDUNG/278: Nachrichten aus Forschung und Lehre vom 26.01.11 (idw)


Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilungen


→  Graduiertenkolleg zur Infektionsforschung an der Universität Münster wird fortgeführt
→  Mehr Zeit für medizinische Forschung: VolkswagenStiftung fördert Arztausbildung an der Charité
→  MedizinDidaktisches Centrum für Ausbildungsforschung und Lehre
      an der Fakultät für Medizin der TU München gegründet

Raute

Westfaelische Wilhelms-Universität Münster - 25.01.2011

Graduiertenkolleg zur Infektionsforschung an der Universität Münster wird fortgeführt

DFG-Zusage über Förderung von fast 4,2 Millionen Euro: Graduiertenkolleg zur Infektionsforschung an der Universität Münster wird weitere viereinhalb Jahre fortgeführt

Was passiert im menschlichen Körper, wenn Bakterien, Viren oder Pilze über die Haut und die Schleimhäute in ihn eindringen? Wie schaffen es die Krankheitserreger, die zellulären Barrieren der Wirtszelle und das Immunsystem zu überwinden? Und wie breiten sich Keime beispielsweise an den Oberflächen von Kathetern und Endoskopen aus? An der Medizinischen Fakultät der Universität Münster gehen im Graduiertenkolleg "Molekulare Interaktionen von Pathogenen an biotischen und abiotischen Oberflächen" (GRK 1409) junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler diesen Fragen nach. Offenbar mit großem Erfolg: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) bewilligte dem seit 2006 bestehenden Kolleg jetzt 4,16 Millionen Euro für eine Fortführung über weitere viereinhalb Jahre.

"Dass das Kolleg damit die größtmögliche Förderungsdauer für eine solche Einrichtung erreicht, spricht für die Qualität der Arbeit unserer Doktorandinnen und Doktoranden. Außerdem werden ihre Promotionen künftig nicht mehr über Stipendien, sondern über Stellen finanziert", freut sich Prof. Dr. M. Alexander Schmidt. Der Leiter des Instituts für Infektiologie im Zentrum für Molekularbiologie der Entzündung (ZMBE) ist Sprecher des Kollegs und betreut die Promovenden gemeinsam mit weiteren Professoren der Fachbereiche Medizin, Chemie und Biologie. Die spezifische Thematik des Graduiertenkollegs ist an der Universität Münster in ein großes Netzwerk von Verbünden eingebettet, die an verwandten Fragestellungen forschen. Neben dem ZMBE untersuchen auch mehrere Sonderforschungsbereiche sowie das Interdisziplinäre Zentrum für Klinische Forschung (IZFK) die Mechanismen entzündlicher Prozesse mit modernsten molekularbiologischen Methoden.

Entsprechend hochkarätig ist das international ausgerichtete Forschungs- und Studienprogramm des GRK 1409, das die Teilnehmer innerhalb von etwa drei Jahren zur Promotion führt. Um die jeweils zwölf beziehungsweise - im dritten Durchgang - 15 von der DFG geförderten Doktorandenpositionen bewerben sich junge Naturwissenschaftler aus der gesamten Bundesrepublik und auch aus dem Ausland. Daneben gibt es mehrere Stipendien speziell für Doktoranden der Medizin, die am Graduiertenkolleg eine experimentelle Doktorarbeit durchführen wollen. Hinzu kommen noch assoziierte Nachwuchswissenschaftler der Universität Münster, die in einer der beteiligten Arbeitsgruppen ihre Doktorarbeiten in Medizin, Chemie oder Biologie verfassen. Insgesamt nehmen so rund 20 Graduierte gleichzeitig am Kolleg teil.

Das Ausbildungsprogramm ist durchgehend englischsprachig. Vorlesungen, Labor- und "Soft Skills"-Kurse werden unter anderem durch Vorträge international renommierter Gastwissenschaftler ergänzt, die von den Kollegiaten selbst eingeladen und betreut werden. Alle drei Jahre - in diesem Jahr vom 8. bis 10. Juni - findet außerdem eine internationale "Summer School" zur Thematik des Graduiertenkollegs statt, deren Organisation und Durchführung komplett in den Händen der Kollegiaten liegt. "Es ist uns sehr daran gelegen, dass unsere Nachwuchswissenschaftler möglichst früh selbständig im Wissenschaftsbetrieb agieren", unterstreicht Schmidt. Ein weiterer wichtiger Baustein der Ausbildung ist die Möglichkeit, für drei Monate an eine ausländische Hochschule zu gehen, um das eigene wissenschaftliche Thema zu vertiefen und zu ergänzen.

Weitere Informationen finden Sie unter
http://zmbe.uni-muenster.de/GRK1409/

Redaktion:
Dr. Thomas Bauer
thbauer@uni-muenster.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution72

Quelle: Westfaelische Wilhelms-Universität Münster, Dr. Christina Heimken, 25.01.2011

Raute

VolkswagenStiftung - 25.01.2011

Mehr Zeit für medizinische Forschung

VolkswagenStiftung fördert Arztausbildung an der Charité

'Forschung für unsere Gesundheit' - so lautet das Motto des Wissenschaftsjahres 2011 des Bundesforschungsministeriums. Auch die VolkswagenStiftung ist in diesem Bereich aktiv: Mit 865.000 Euro unterstützt die Wissenschaftsförderin das Pilotprojekt 'Charité Clinical Scientist'. Das Ziel: die Stärkung der klinischen Forschung in der Facharztausbildung.

Mediziner an deutschen Universitätskliniken haben ein enormes Arbeitspensum zu bewältigen: Patientenversorgung, Lehre, Verwaltung. Viel Zeit für die klinische Forschung lässt der Alltag nicht. Damit die Universitätsmedizin in Deutschland im internationalen Vergleich nicht ins Hintertreffen gerät, bedarf es deshalb einer tiefgreifenden Änderung der Ärzteausbildung.

Hier setzt das Projekt 'Charité Clinical Scientist Training Program' an der Charité - Universitätsmedizin Berlin an. Ziel ist es, Medizinern, die eine Karriere in der klinischen Forschung anstreben, bereits während ihrer Facharztausbildung geschützte Zeiten zu ermöglichen, um ihrer wissenschaftlichen Arbeit abseits des Klinikalltags und administrativer Aufgaben nachgehen zu können. Die VolkswagenStiftung unterstützt das innovative Vorhaben im Rahmen ihrer Förderinitiative 'Offen - für Außergewöhnliches' mit rund 865.000 Euro.

Während der dreijährigen Laufzeit des Trainingsprogramms sollen acht Ausbildungsplätze für Trainees aus verschiedenen repräsentativen Fächern der klinischen Medizin geschaffen werden. Zielgruppe sind Medizinerinnen und Mediziner, die ihre Facharztausbildung bereits begonnen haben und über eine etwa dreijährige Berufserfahrung verfügen. Die einzelnen Curricula für die Ausbildung sollen an die jeweilige Disziplin angepasst werden, wobei in allen Fällen ein persönliches Mentoring, die Vermittlung von Soft Skills und die Teilnahme an monatlichen Workshops zu Themen an der Schnittstelle zwischen präklinischer Forschung und klinischer Entwicklung vorgesehen sind.

Das Projekt ist ein Vorhaben der 'Jungen Charité', einem Gremium aus über 30 jungen Medizinerinnen und Medizinern, die auf Basis von Exzellenzkriterien ausgewählt werden. Unterstützt wird die Gruppe sowohl von der Fakultätsleitung als auch der Stiftung Charité, deren Zweck die Förderung von Exzellenz und Unternehmertum an der Charité ist.

Kontakt VolkswagenStiftung
Kommunikation
Jens Rehländer
E-Mail: rehlaender@volkswagenstiftung.de

Förderinitiative
Dr. Henrike Hartmann
E-Mail: hartmann@volkswagenstiftung.de

Informationen zur Förderinitiative
Die Förderinitiative "Offen - für Außergewöhnliches" richtet sich an Wissenschaftler/-innen mit einer herausragenden Projektidee, die einen innovativen Forschungsansatz verfolgen und quer zu Disziplinen und Mainstream denken.

Weitere Auskünfte und Kontakt
Charité - Universitätsmedizin Berlin
Prof. Dr. Duska Dragun
E-Mail: duska.dragun@charite.de

Die Pressemitteilung steht im Internet zur Verfügung unter
http://www.volkswagenstiftung.de/service/presse.html?datum=20110125

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung
http://idw-online.de/pages/de/institution458

Quelle: VolkswagenStiftung, Jens Rehländer, 25.01.2011

Raute

Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München - 25.01.2011

TUM MeDiCAL
Professionalisierung der Lehre in der Medizin

MedizinDidaktisches Centrum für Ausbildungsforschung und Lehre an der Fakultät für Medizin der TU München gegründet

Die Fakultät für Medizin am Klinikum rechts der Isar der TU München hat das "MedizinDidaktische Centrum für Ausbildungsforschung und Lehre" (TUM MeDiCAL) gegründet. Damit soll dem hohen Stellenwert der Lehre in der universitären Medizin Rechnung getragen werden. Leiter der Einrichtung sind Studiendekan Prof. Jürgen Gschwend und Privatdozent Dr. Pascal Berberat.

"Mit der Gründung von TUM MeDiCAL verfolgen wir das Ziel, die medizinische Ausbildung weiter zu professionalisieren", erläutert Prof. Peter Henningsen, Dekan der Fakultät für Medizin. "Weiterhin wollen wir die kontinuierliche Weiterentwicklung und Innovation fördern und in Zusammenarbeit mit anderen Fächern der Technischen Universität München neue Erkenntnisse in der Medizindidaktik und Ausbildungsforschung gewinnen." TUM MeDiCAL kooperiert dazu eng mit anderen Einrichtungen der TUM wie der TUM School of Education und ProLehre (Carl von Linde-Akademie).

Exzellente medizinische Lehre bildet den entscheidenden Dreh- und Angelpunkt für die zukünftige ärztliche Versorgung unseres Gesundheitssystems. Gleichzeitig befinden sich die Universitäten im ständigen Wettbewerb um den besten akademischen Nachwuchs. Die Qualität der Lehre ist die Grundlage, um die künftigen Mediziner zu gewinnen und zu fördern. Die Lehre ist dabei nicht nur eine tragende Säule der universitären Medizin, sondern hat sich mittlerweile zu einer etablierten akademischen Disziplin mit eigener Identität entwickelt.

TUM MeDiCAL wird hauptsächlich auf zwei Feldern tätig: Der Bereich "Medizinische Ausbildung und Lehre" übernimmt die Aufgaben des bisherigen Studiendekanats und unterstützt die Fakultät in der Lehre. Das bestehende Curriculum soll kontinuierlich an die neuen Anforderungen des ärztlichen Berufsbildes angepasst und im Rahmen der Qualitätssicherung überprüft werden. Studierende sollen neben fachbezogenen Kompetenzen auch verstärkt fachübergreifende Schlüsselqualifikationen erwerben. Zusätzlich zu einer strukturierten wissenschaftlichen Ausbildung soll die spezifische und individuelle Karriereförderung weiter ausgebaut werden. Der Bereich "Medizindidaktik und Ausbildungsforschung" soll der medizinischen Ausbildung an der Fakultät ein akademisches Profil geben. Er stellt die wissenschaftliche Basis von TUM MeDiCAL dar und befasst sich mit der Theoriebildung und deren empirischer Überprüfung in Bezug auf Lehren und Lernen. Eine weitere Aufgabe ist es, die individuellen Lehrkompetenzen aller Dozenten der Fakultät zu fördern und weiter zu entwickeln.

Kontakt:
Priv.-Doz. Dr. med. Pascal O. Berberat
Wissenschaftlicher Leiter
MedizinDidaktisches Centrum für Ausbildungsforschung und Lehre
TU München (TUM MeDiCAL), Fakultät für Medizin
Klinikum rechts der Isar
email: berberat@tum.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution860

Quelle: Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Tanja Schmidhofer, 25.01.2011

Raute

Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 27. Januar 2011