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MELDUNG/357: Forsa-Umfrage - Wie die Deutschen mit EHEC umgehen (idw)


Wissenschaftsjahr 2011 - Forschung für unsere Gesundheit - 03.06.2011

Forsa-Umfrage - Wie die Deutschen mit EHEC umgehen


Jeder zweite Deutsche stellt seine Ernährung um. Das hat eine Forsa-Umfrage im Auftrag des Wissenschaftsjahres Gesundheitsforschung ergeben. Vor dem Hintergrund der aktuellen EHEC-Welle herrscht Pragmatismus statt Panik - die Deutschen lassen sich nicht beunruhigen, aber ändern ihr Essverhalten.

Jeder zweite Deutsche stellt seine Ernährung um. Das hat eine Forsa-Umfrage im Auftrag des Wissenschaftsjahres Gesundheitsforschung ergeben. Vor dem Hintergrund der aktuellen EHEC-Welle herrscht Pragmatismus statt Panik - die Deutschen lassen sich nicht beunruhigen, aber ändern ihr Essverhalten.

Gelassen bleiben und vorsorgen

Fast alle haben von dem gefährlichen Bakterium EHEC gehört, große Sorgen um seine Gesundheit macht sich allerdings nur ein geringerer Anteil der Deutschen. 40 Prozent sind wenig und 34 Prozent fast gar nicht besorgt. Das liegt auch daran, dass sich rund Dreiviertel der Befragten als gut informiert betrachten. 59 Prozent der Frauen und 41 Prozent der Männer gaben an, aufgrund der aktuellen Situation ihre Ernährung umgestellt zu haben. So meiden sie vorsorglich den Verzehr roher Tomaten, Salatgurken und Blattsalaten. 27 Prozent der Befragten ergreifen verstärkte Hygiene-Maßnahmen und achten besonders darauf, die Hände oft und gründlich zu reinigen.

"Da die Infektionsquelle nach jüngster Datenlage noch aktiv sein kann, sind vorbeugende Maßnahmen immer noch der beste Schutz. Die Bevölkerung über diese zu informieren, ist notwendig und unerlässlich, um Schlimmeres zu verhindern. Der aktuelle Fall zeigt ja, wie viel mehr wir durch mikrobielle Kontaminationen als durch so genannte Schadstoffe bedroht sind", sagt Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Joost, wissenschaftlicher Direktor des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung in Potsdam-Rehbrücke. Prof. Dr. Lothar H. Wieler vom Institut für Mikrobiologie und Tierseuchen schätzt das Vertrauen in das Robert-Koch-Institut positiv ein: "Es ist erfreulich, dass laut Forsa-Umfrage ein großer Teil der Bevölkerung auf die Empfehlung des Bundesinstituts reagiert hat."

Zahlen rund um das Bakterium

Die vollständigen Ergebnisse der Forsa-Umfrage sind auf der Webseite des Wissenschaftsjahres
www.forschung-fuer-unsere-gesundheit.de
veröffentlicht.

EHEC (entero-hämorrhagische Escherichia coli) sind seit zirka 30 Jahren bekannt für mitunter schwer verlaufende Darmerkrankungen. Während der aktuellen Welle von EHEC-Infektionen sind dem Robert-Koch- Institut bisher 520 sogenannte HUS-Fälle übermittelt worden. Elf der Fälle verliefen seitdem tödlich. HUS steht für hämolytisch-urämisches Syndrom, das durch den EHEC-Erreger ausgelöst werden kann. Die im tierischen Organismus natürlich vorkommenden Darm-Bakterien können beim Menschen Blutzellen zerstören und die Nierenfunktion schädigen.

Die Wissenschaftsjahre sind eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit Wissenschaft im Dialog (WiD). Seit 2000 dienen sie als Plattform für den Austausch zwischen Öffentlichkeit und Wissenschaft entlang ausgewählter Themen und haben dabei vor allem junge Menschen im Blick. In diesem Jahr steht die Gesundheitsforschung im Fokus. Der Erfolg der Wissenschaftsjahre basiert auf der Beteiligung zahlreicher Partner aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Kultur in ganz Deutschland.


Kontakt:
Redaktionsbüro Wissenschaftsjahr 2011 - Forschung für unsere Gesundheit
Katja Wallrafen / Doris Köster
Saarbrücker Straße 37 / 10405 Berlin
Tel.: +49 30 818777-24 / Fax: +49 30 818777-25
redaktionsbuero@forschung-fuer-unsere-gesundheit.de

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.forschung-fuer-unsere-gesundheit.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/de/institution1600


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Wissenschaftsjahr 2011 - Forschung für unsere Gesundheit, Katja Wallrafen, 03.06.2011
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Juni 2011