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MELDUNG/412: Nachrichten aus Forschung und Lehre vom 06.09.11 (idw)


Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilungen


→  Nachwuchswettbewerb zum Thema Zelltherapie und -transplantation
→  Hamburg-Preis Persönlichkeitsstörungen 2011 bleibt in der Hansestadt


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Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf - 05.09.2011

Nachwuchswettbewerb zum Thema Zelltherapie und -transplantation

UKE und die Pavlov State Medical University in St. Petersburg veranstalten wissenschaftlichen Nachwuchswettbewerb zum Thema Zelltherapie und -transplantation

Am 1. Oktober 2011 startet der Wettbewerb um den Alexander Maximow-Award. Deutsche und russische Nachwuchswissenschaftler sind aufgerufen, ihre Kompetenz auf dem Gebiet der adulten Stammzellentransplantation zu zeigen und zu Fachdiskussionen beizutragen. Junge Forscher sollen auf diese Weise dazu ermutigt werden, Netzwerke zu bilden und ihre Arbeit zu internationalisieren.

Die Teilnehmer können Artikel und Essays einreichen. Die besten Beiträge werden mit Preisgeldern von bis zu 1.000 Euro prämiert. Zusätzlich werden die Gewinner eingeladen, ihre Arbeiten auf der Tagung der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie e.V. (DGfH) in Berlin im März 2012 vorzustellen und mit führenden Stammzellforschern zu diskutieren. Der Wettbewerb findet statt im Rahmen des Deutsch-Russischen Jahres der Bildung, Wissenschaft und Innovation und wird gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung.

"Der Maximow Award trägt dazu bei, russische, deutsche und Wissenschaftler aus der ganzen Welt zusammenzuführen," betont Prof. Axel Zander, UKE-Experte für Stammzellentransplantation und Leiter der Forschungsabteilung Zell- und Gentherapie der interdisziplinären Klinik und Poliklinik für Stammzellentransplantation. "Noch nie zuvor wurde ein solcher Wettbewerb in drei verschiedenen Sprachen durchgeführt. Wir freuen uns auf dieses spannende Experiment." Der Maximow Award wird zu Ehren des russischen Wissenschaftlers Alexander A. Maximow (1874-1928) vergeben. Geboren in St. Petersburg, studierte er in St. Petersburg, Freiburg und Berlin Medizin. Im Jahr 1909 formulierte er in einem bahnbrechenden Vortrag vor der Berliner Hämatologischen Gesellschaft als erster Mediziner ein Modell der Stammzelle.

Der aus dem Vortrag resultierende Artikel "Der Lymphozyt als gemeinsame Stammzelle der verschiedenen Blutelemente in der embryonalen Entwicklung und im postfetalen Leben der Säugetiere", (Folia Haematologica 1909; 8: 125-134) gilt als Standardwerk. Der Alexander A. Maximow Award ist eine Nachwuchs-Initiative des internationalen Open-Access-Journals "Cellular Therapy and Transplantation" (CTT) und damit ein Resultat der 20-jährigen erfolgreichen Kooperation des UKE und der Pavlov State Medical University in St. Petersburg.

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.ctt-journal.com/maximow-award.html

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/de/institution347

Quelle: Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Christine Jähn, 05.09.2011


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Asklepios Kliniken Hamburg GmbH - 04.09.2011

Hamburg-Preis Persönlichkeitsstörungen 2011 bleibt in der Hansestadt

Hamburger Forscher für herausragende Arbeiten ausgezeichnet

Hamburg, 04. September 2011. Zum Abschluss des 8. Hamburger Symposiums Persönlichkeitsstörungen "Mut und Demut" wurde gestern zum sechsten Mal der aus zwei Kategorien bestehende "Hamburg-Preis Persönlichkeitsstörungen" verliehen. Mit einem Preisgeld von insgesamt 15.000 Euro gehört er zu den bundesweit höchstdotierten Wissenschaftspreisen in der Psychiatrie.

Den mit 10.000 Euro dotierten "Hamburger Preis Persönlichkeitsstörungen 2011" nahm stellvertretend für seine Arbeitsgruppe Prof. Dr. med. Carsten Spitzer, kommissarisch Leitender Oberarzt des Institut und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie im Universitäts-Klinikum Hamburg-Eppendorf, entgegen. Prämiert wurde die im Journal of behavior therapy and experimental psychiatry veröffentlichte Arbeit "Psychotic-like cognitive biases in borderline personality disorder". Dafür hatte Spitzers Team 20 Borderline-Patienten und eine gleich große Kontrollgruppe eine Reihe von Tests durchführen lassen, die Hinweise auf psychotische Störungen liefern. Dabei fanden die Hamburger Forscher heraus, dass Patienten mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung in vier von fünf Tests deutliche Hinweise auf eine Psychose zeigten, während sie bei anderen neuropsychologischen Tests ähnliche Ergebnisse wie die gesunden Probanden der Kontrollgruppe aufwiesen. Die Ergebnisse der Arbeit könnten wertvoll für die weitere Erforschung der bisher eher mit affektiven als mit psychotischen Störungen in Verbindung gebrachten Borderline-Persönlichkeitsstörung und die Entwicklung neuer Behandlungsstrategien sein.

Das mit 5.000 Euro dotierte "Hamburger Fellowship Persönlichkeitsstörungen 2011" ging an die Diplom-Psychologin Cornelia Schwarze aus der Arbeitsgruppe Borderline-Persönlichkeitsstörungen in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsklinik Mainz für ihre Arbeit "Pränatale Risikofaktoren bei der Borderline-Persönlichkeitsstörung". Das Fellowship ist mit einem Studienaufenthalt in einem renommierten internationalen Institut verknüpft, das sich mit der Erforschung von Persönlichkeitsstörungen befasst.

Der von der Gesellschaft zur Erforschung und Therapie von Persönlichkeitsstörungen (GePs) e.V. und der Asklepios Kliniken Hamburg GmbH ausgeschriebene Preis wird jährlich für herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der Persönlichkeitsstörungen verliehen und soll vor allem die klinische Forschung fördern. "Für die Grundlagenforschung gibt es genügend Förderung, dieser Preis soll direkt der patientenorientierten Forschung zu gute kommen und insbesondere auch junge Forscher fördern", so Kongresspräsident Dr. Birger Dulz. Eine fünfköpfige Preisjury unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Stephan Doering (Wien) hatte die beiden Arbeiten aus zahlreichen Bewerbungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ausgewählt.

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.asklepios.com
http://www.geps.info

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/de/institution586

Quelle: Asklepios Kliniken Hamburg GmbH, Jens Oliver Bonnet, 04.09.2011


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. September 2011