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MELDUNG/608: Nachrichten aus Forschung und Lehre vom 05.10.12 (idw)


Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilungen

→  Universität Duisburg-Essen (UDE) und Fachhochschule Dortmund:
      Gemeinsamer Masterstudiengang Medizinische Informatik
→  Mehr über das Sterben wissen, um es menschlicher zu gestalten.
      Nationales Forschungsprogramm "Lebensende" (NFP 67) gestartet



Universität Duisburg-Essen - 02.10.2012

UDE/FH Dortmund: Gemeinsamer Masterstudiengang Medizinische Informatik

Zusammen mit der Fachhochschule Dortmund wird die Universität Duisburg-Essen (UDE) künftig Studierende in einem gemeinsamen Masterstudiengang Medizinische Informatik ausbilden. Dazu haben sich die beiden Hochschulen am 1. Oktober verpflichtet und ermöglichen damit eine landesweit einzigartige Kompetenzbündelung in diesem zukunftsträchtigen Fach.

Bei der medizinischen Diagnose oder auch in der Therapie ist es oft entscheidend, die richtige Information zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu haben. Die Medizinische Informatik verbindet die Errungenschaften der Informationstechnologie mit dem ärztlichen Fachwissen. Berufliche Einsatzfelder sind zum Beispiel das Simulieren operativer Eingriffe oder das Entwickeln bildverarbeitender Verfahren für die Diagnose. Prof. Dr. Karl-Heinz Jöckel (UDE) und Prof. Dr. Britta Böckmann (FH Dortmund) betonen: "Wir freuen uns auf die nun vertraglich besiegelte Kooperation. Sie ergänzt nicht nur die vorhandenen Forschungsprofile unserer Institute, sondern passt auch perfekt in die Landesstrategie, Telemedizin und Telematik zu stärken.

Der Boden ist gut bereitet: Schon im kommenden Semester wird es gemeinsame Veranstaltungen geben. Die Akkreditierung ist eingeleitet, so dass der volle Studienbetrieb spätestens zum Wintersemester 2013/14 aufgenommen werden kann. Beide Hochschulen beteiligen sich aktiv an der Lehre und wirken in den Gremien des Studiengangs mit, betreuen Masterarbeiten und führen Labor- und Softwarepraktika durch. Perspektivisch soll auch ein Doktorandenkolleg aufgebaut werden, in dem die erbrachten Promotionsleistungen gemeinsam betreut werden. Die Hochschulen vergeben gemeinschaftlich Zeugnis, Urkunde und Diploma Supplement. Die administrative Durchführung liegt bei der Fachhochschule Dortmund.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution801

Quelle: Universität Duisburg-Essen, Beate Kostka M.A., 02.10.2012

Raute

Schweizerischer Nationalfonds SNF, Abteilung Kommunikation SNF - 03.10.2012

Mehr über das Sterben wissen, um es menschlicher zu gestalten

Nationales Forschungsprogramm "Lebensende" (NFP 67) gestartet

In der Schweiz sterben jährlich rund 62'000 Menschen. Unter welchen Umständen jedoch und wie sie sterben, ist kaum bekannt. Damit die letzte Lebensphase alter wie junger Menschen humaner gestaltet werden kann, startet der Schweizerische Nationalfonds das Nationale Forschungsprogramm "Lebensende" (NFP 67): Es erarbeitet für Politik und Gesellschaft das einschlägige Wissen.

"Der Tod ist kein Tabu mehr: Auf allen Kanälen wird über das Sterben geredet. Aber wir wissen viel zu wenig darüber, wie gestorben wird", sagt Markus Zimmermann. Der Theologe und Ethiker ist der Präsident des neuen Nationalen Forschungsprogramms "Lebensende" (NFP 67). Die daran beteiligten Forschenden - Medizinerinnen, Rechtswissenschaftler, Theologen, Soziologinnen, Ökonominnen, Anthropologen - untersuchen in den nächsten fünf Jahren, wie und unter welchen Umständen Menschen in der Schweiz sterben.

"Bis in die sechziger Jahre redeten die Menschen nicht über das Sterben, machten aber Erfahrungen mit sterbenden Angehörigen und Nachbarn. Auf dem Land war der Tod Teil des Alltags. Heute ist es gerade umgekehrt: Wir reden über das Sterben, aber kommen kaum mehr damit in Berührung", sagt Zimmermann. Doch Politik und Gesellschaft müssten dringend mehr über das Sterben wissen, um die letzte Lebensphase menschwürdig gestalten zu können.

"Gutes Sterben"

Jährlich sterben in der Schweiz rund 62'000 Menschen. Aber wo sterben wie viele Menschen? Und wie sterben sie? Krank, vereinsamt, über- oder unterversorgt? Welche medizinische Unterstützung brauchen sie in der letzten Lebensphase, was kostet ihre Betreuung, wer bezahlt? Wie sterben junge Kranke, was tun ihre Angehörigen? Warum wollen manche Menschen den Zeitpunkt des Todes selbst festlegen? Wer soll darüber bestimmen dürfen, wie sieht eine gute rechtliche Regulierung aus? Und was stellt sich die Gesellschaft unter "gutem Sterben" vor?

Diese Fragen will das NFP 67 beantworten. Seit einigen Jahren sei die Aufmerksamkeit für die letzte Lebensphase markant gestiegen, sagt Zimmermann: Das zeigten die Debatten um Patientenverfügung, Palliative Care und Suizidhilfe. Daran knüpft das NFP an. Dabei konzentriert es sich auf Menschen, die nur noch wenige Monate zu leben haben, auf alte, aber auch auf junge Menschen, auf Kinder, Neugeborene und sogar auf ungeborene Menschen.

Von der Versorgung zur Spiritualität

Dem NFP 67 stehen fünfzehn Mio. Franken zur Verfügung. Seine knapp dreissig Forschungsprojekte sind in vier Schwerpunkte gegliedert. Das Modul "Versorgung" fragt, welche Einrichtungen - Heime, Spitäler, Hospize - bestehen und wie sie von den Insassen erlebt werden; "Entscheidungen" untersucht, wie das medizinische Personal entscheidet und mit welchen Motiven es die Sterbebegleitung gestaltet; "Regelungen" prüft, ob die geltenden Gesetze der Realität gerecht werden und ob es neue braucht; und "Leitbilder" erforscht, wie Spiritualität, Ideale und kulturelle Herkunft die Vorstellung über das Sterben und den Tod beeinflussen.

Kontakt
PD Dr. Markus Zimmermann-Acklin
Präsident der Leitungsgruppe NFP 67
Universität Freiburg
Departement für Moraltheologie und Ethik
Av. de l'Europe 20
CH-1700 Fribourg
E-Mail: markus.zimmermann@unifr.ch

Der Text dieser Medienmitteilung steht auf der Website des Schweizerischen Nationalfonds zur Verfügung:
www.snf.ch →  Medien →  Medienmitteilungen

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.snf.ch

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution1165

Quelle: Schweizerischer Nationalfonds SNF, Abteilung Kommunikation SNF, 03.10.2012

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 6. Oktober 2012