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Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilungen

→ 25 Millionen Euro für Centrum für Thrombose und Hämostase der Universitätsmedizin Mainz
→ Hochschule Osnabrück: Mehr als 7,5 Millionen Euro für Forschung
      im Bereich Gesundheit und Pflege


Johannes Gutenberg-Universität Mainz - 25.09.2015

25 Millionen Euro für Centrum für Thrombose und Hämostase der Universitätsmedizin Mainz

Förderung durch Bundesministerium für Bildung und Forschung für weitere fünf Jahre

Eine internationale Gutachtergruppe hat dem Centrum für Thrombose und Hämostase (CTH) der Universitätsmedizin Mainz eine Förderempfehlung für weitere fünf Jahre ausgesprochen. Dieser Empfehlung entsprechend unterstützt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen seines Programms "Integrierte Forschungs- und Behandlungszentren (IFB)" das CTH mit rund 25 Millionen Euro. Damit ist das Zentrum eines der bislang umfangreichsten Drittmittelprojekte an der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU). Mit der Förderung durch das BMBF kann das Centrum für Thrombose und Hämostase seinen strukturellen Ausbau fortführen, die Überführung von Forschungsergebnissen in die Patientenversorgung beschleunigen und zugleich innovative Konzepte in der Nachwuchsförderung umsetzen. Die Basis der Gutachterempfehlung waren die bisherigen Leistungen des CTH seit seiner Gründung und dem Beginn der ersten BMBF-Förderperiode im Jahr 2010, die Pläne für eine weitere fünfjährige Förderperiode ab 2015 sowie eine zweitägige Vor-Ort-Begutachtung.

Die Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz, Vera Reiß, hebt die besondere Bedeutung des CTH für die medizinische Forschung hervor: "Die weitere Förderung durch das BMBF ist sowohl ein Zeichen der Anerkennung der bisherigen Leistungen als auch ein Vertrauensbeweis in die zukünftige Leistungskraft des CTH. Die Universitätsmedizin Mainz ist auch durch die Förderung des Landes im Rahmen der Forschungsinitiative mit dem Ausbau dieser modellhaften Strukturen bestens positioniert, um national und international zukunftsweisende Ergebnisse von der Grundlagenforschung bis zur Therapie zu erzielen. Damit stärkt sie den Wissenschaftsstandort Mainz."

"Die Fortführung der BMBF-Förderung ist ein bemerkenswerter Erfolg. Ich freue mich für die engagierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Medizinerinnen und Mediziner, dass ihre exzellente Arbeit auch auf diese Weise ausgezeichnet wird", ergänzt der Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Univ.-Prof. Dr. Georg Krausch.

"Das CTH vereint Grundlagenforschung, klinische Forschung und Patientenversorgung unter einem Dach - eine wichtige Struktur, damit Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung noch schneller in die klinische Anwendung einfließen können", betont die Vorstandsvorsitzende und Medizinischer Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Prof. Dr. Babette Simon, die Bedeutung des integrierten Forschungs- und Behandlungszentrums für die universitäre Medizin. "Umgekehrt regen klinische Beobachtungen die Grundlagenforschung an. Der Erfolg des CTH basiert also nicht zuletzt auf Integration und Innovation."

"Das CTH leistet hervorragende Arbeit", bestätigt auch der Wissenschaftliche Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Ulrich Förstermann. "Insbesondere in den Bereichen Nachwuchsförderung und Translation liefert es wichtige Impulse. Die Universitätsmedizin Mainz unterstützt das CTH daher in seinen Aufgaben durch die Bereitstellung von beispielsweise Forschungsflächen, Patientenambulanzen und akademischen Grundstrukturen inklusive Professuren. Mit den zusätzlichen Geldern vom BMBF kann sich das CTH noch besser entwickeln."

Der Sprecher des CTH-Direktoriums, Univ.-Prof. Dr. Wolfram Ruf, freut sich darauf, das CTH als integriertes Forschungs- und Behandlungszentrum weiter aufzubauen: "Spitzenforschung und Nachwuchsförderung dienen in hohem Maße der Translation und damit dem Patientenwohl. Darüber hinaus sind dies wichtige Faktoren, damit wir als nationales Referenzzentrum auch international wahrgenommen und anerkannt werden. Zu Beginn der zweiten CTH-Förderperiode veranstalten wir deshalb im Herbst 2015 ein wissenschaftliches Symposium zum Thema Thrombose und Entzündung. Hierbei werden international angesehene Gastredner aktuelle und für das CTH zentrale Forschungsthemen diskutieren."

Als integriertes Forschungs- und Behandlungszentrum erforscht das Centrum for Thrombose and Hämostase der Universitätsmedizin Mainz Thrombose- und Blutgerinnungserkrankungen und will deren Behandlung verbessern. Dabei setzt das CTH auf translationale Forschung, also die Umsetzung von Erkenntnissen aus der experimentellen Grundlagenforschung in die klinische Anwendung. Mit seinem Nachwuchsprogramm bietet das CTH darüber hinaus attraktive Karrierewege für junge Nachwuchskräfte an der Schnittstelle von Wissenschaft und Klinik.

Das Centrum für Thrombose und Hämostase ist eines von insgesamt acht Modellzentren, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des nationalen Programms "Integrierte Forschungs- und Behandlungszentren (IFB)" gefördert werden. Ziele dieses Programms sind die Schaffung eines attraktiven Umfelds für klinische Spitzenforschung, bessere Karriereoptionen für den wissenschaftlichen Nachwuchs und eine hohe Qualität der patientenorientierten Forschung.

• http://www.unimedizin-mainz.de/cth/uebersicht.html

Weitere Informationen finden Sie unter

http://www.uni-mainz.de/presse/72463.php
Pressemitteilung

http://www.unimedizin-mainz.de/cth/uebersicht.html
Centrum für Thrombose und Hämostase (CTH)

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution218

Quelle: Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Petra Giegerich, 25.09.2015

Raute

Hochschule Osnabrück - 25.09.2015

Hochschule Osnabrück: Mehr als 7,5 Millionen Euro für Forschung im Bereich Gesundheit und Pflege

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler freuen sich über insgesamt sechs erfolgreiche Anträge für Forschungsprojekte und -verbünde in den vergangenen Wochen. Auch die Idee des Gesundheitscampus Osnabrück wird so immer greifbarer.

In Summe mehr als 7,5 Millionen Euro für sechs Forschungsprojekte und -verbünde im Bereich Gesundheit und Pflege: Die Hochschule Osnabrück freut sich über die breite Förderung durch verschiedene Mittelgeber aus Landes- und Bundespolitik sowie durch Unternehmen und Institutionen. "Im Mai haben Hochschule und Universität mit regionalen Partnern die Grundsatzvereinbarung unterzeichnet, in Osnabrück einen Gesundheitscampus zu etablieren. Die bemerkenswerte Vielzahl an erfolgreichen Anträgen der vergangenen Monate aus unterschiedlichen Fachbereichen verdeutlicht noch einmal, wie groß die Expertise an unserer Hochschule ist", hob Prof. Dr. Bernd Lehmann, Vizepräsident für Forschung, Transfer und Nachwuchsförderung, hervor. Während einer kleinen Feierstunde mit den beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern betonte Hochschulpräsident Prof. Dr. Andreas Bertram, dass es nun gelte, die vielen Facetten des Forschungsfeldes inhaltlich und strukturell weiter zu bündeln.

Genau hier knüpft das Projekt "Das Lernende Gesundheitssystem in der Region Osnabrück-Emsland" (ROSE) an. Dem Projekt liegt der Gedanke zugrunde, die Gesundheitsversorgung vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels in ländlichen Gebieten, dem Anstieg von Pflegebedürftigkeit und der immer noch schwachen Vernetzung über Institutionen und Berufsgruppen hinweg sicherzustellen. "Das Lernende Gesundheitssystem ist ein hochinnovatives Prinzip", erläuterte Prof. Dr. Ursula Hübner, die Projektsprecherin. "Es unterscheidet sich deutlich von der herkömmlichen Forschungspraxis, weil es ein praxis- und datengetriebener Ansatz ist." Kernelement ist eine Austauschplattform, die Daten von - zum Beispiel - Kliniken, Gesundheitsnetzen, Kommunen und den Hochschulen bündelt. Weitere Ziele von ROSE sind unter anderem der Aufbau und Betrieb eines Graduiertenkollegs von Hochschule und Universität Osnabrück zum Thema "Patientenzentrierte Versorgungsgestaltung durch Forschung" sowie eine institutionalisierte Zusammenarbeit mit den Gesundheitsdienstleistern in der Region. ROSE wird mit 2,5 Millionen Euro aus Landesmitteln durch das "Niedersächsische Vorab" gefördert.

Bereits im Juni gab es eine Feierstunde im Forschungskolleg "FamiLe - Familiengesundheit im Lebensverlauf" an der Hochschule Osnabrück. Das durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Forschungskolleg der Universität Witten/Herdecke und der Hochschule Osnabrück startete mit zwölf neuen Kollegiatinnen und Kollegiaten sowie zwei Postdoktorandinnen in eine zweite Förderphase. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden in ihren Promotionsvorhaben Fragen der Familiengesundheit - von der Schwangerschaft bis zum Ende des Lebens - erforschen und somit die Wissenschaftsentwicklung in der Pflege- und Hebammenwissenschaft gezielt fördern. Die Fortsetzung des kooperativen Forschungskollegs umfasst eine neue Laufzeit von weiteren drei Jahren (Juni 2015 bis Mai 2018).

Ebenfalls vom BMBF wird das Projekt "Dorfgemeinschaft 2.0" gefördert. Hier hat sich der Verein "Gesundheitsregion EUREGIO" mit mehr als 120 Mitgliedern das Ziel gesetzt, die Grafschaft Bentheim und das südliche Emsland mit konkreten Schritten auf den demografischen Wandel vorzubereiten. Wissenschaftlich begleitet wird der Verein von der Hochschule und Universität Osnabrück. Die Förderung durch das BMBF liegt voraussichtlich bei insgesamt 5 Millionen Euro, wobei 1,6 Millionen Euro an die Hochschule Osnabrück fließen. Im Projekt wird es unter anderem um rollende Praxen, e-Mobilität, die Erprobung von Geschäftsmodellen der akademisierten Pflegefachkraft im Kontext der Vernetzung von Gesundheitsdaten, Smart Home-Technologien und altersgerechte Mensch-Technik-Interaktion gehen. Aber auch "Satellitenstützpunkte" im ländlichen Raum sind Gegenstand der Forschung. Sie sollen den älteren Bürgerinnen und Bürgern in wichtigen Fragen des Alltags und Lebens weiterhelfen und dazu beitragen, dass sie möglichst lange unabhängig in ihrem gewohnten Umfeld leben können.

Rund eine Millionen Euro erhält die Hochschule aus Landesmitteln des "Niedersächsischen Vorab" für die "Initiative eHealth - Innovationen identifizieren, adoptieren, verankern, evaluieren". Grundsätzlich ist eHealth die IT-gestützte interne und externe Vernetzung aller Akteure im Gesundheitswesen, einschließlich der Patientinnen und Patienten. Im jetzt bewilligten Projekt geht es zum einen darum, die Messung des Innovationspotenzials von eHealth-Entwicklungen und von Gesundheitseinrichtungen und Gesundheitsnetzen über ein zu erarbeitendes Innovations-Kennzahlensystem zu ermöglichen. Zum anderen soll ein Management-Verfahren zur erhöhten Adoption, Akzeptanz und Verankerung von Innovationen in der Gesundheitswirtschaft entwickelt werden.

"Verbraucher einbeziehen! Partizipative Qualitätsentwicklung in der Pflegeberatung" (PartiziQ) lautet der Titel eines weiteren Projektes, das jüngst eine Förderzusage erhalten hat. Ziel ist es, einen Qualitätsstandard für Beratungsstellen in der Pflege zu entwickeln. Dabei sollen professionelle Akteure, Verbraucher- und Selbsthilfeorganisationen einbezogen werden. Aufgrund der Vielfalt der Beratungsangebote und der Wichtigkeit, lokale Beteiligte einzubinden, liegt der Fokus auf konkreten Beratungsstellen. In den Blick genommen werden der Pflegestützpunkt Osnabrück-Land, eine Beratungsstelle des Diakonischen Werks Berlin Stadtmitte und ein Pflegestützpunkt in Rheinland-Pfalz. Das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz fördert das Projekt mit knapp 300.000 Euro.

Im Projekt "Variability of optimal cutpoints - Development of an R-Package" schließlich stehen sogenannte Patient Reported Outcomes (PRO) im Mittelpunkt. PRO ist ein Sammelbegriff für Maße, die auf Patienteneinschätzungen basieren, etwa zur Schmerzintensität oder Depressivität. Ein Beispiel: Mithilfe eines psychologischen Testverfahrens wird die Schwere depressiver Symptome eines Patienten eingeschätzt. Der Patient erhält einen Punktwert von 30 auf der Skala von 0-64. Sollte er behandelt werden, oder nicht? In der klinischen Praxis ist häufig unklar, wie man Ergebnisse der PRO-Maße in klinische Entscheidungen übersetzt, da es widersprüchliche Befunde zu den Trennwerten gibt. Manche Studien legen nahe, dass schon ab einem Wert von 25 behandelt werden sollte, andere, dass dies erst ab einem Wert von 30 der Fall sein sollte. Im Forschungsvorhaben soll es vor allem darum gehen, auf Basis von "R", einer freien Programmiersprache für statistisches Rechnen, ein Werkzeug zu entwickeln, um die Variabilität der Trennwerte zu bestimmen. So sollen in der Folge trennschärfere Werte ermittelt werden. Das Projekt wird mit mehr als 200.000 Euro vom BMBF gefördert.

• Weitere Informationen zu Projektbeteiligten der Hochschule Osnabrück:

"Das Lernende Gesundheitssystem in der Region Osnabrück-Emsland" (ROSE)

Prof. Dr. Nikolaus Ballenberger, Prof. Dr. Andrea Braun von Reinersdorff, Prof. Dr. Andreas Büscher, Prof. Dr. Frauke Cording-de Vries, Prof. Dr. Claudia Hellmers, Prof. Dr. Gerrit Hirschfeld, Prof. Dr. Ursula Hübner (Sprecherin), Prof. Dr. Markus Lüngen, Prof. Dr. Stefanie Seeling, Prof. Dr. Ursula Wiese, Prof. Dr. Friederike zu Sayn-Wittgenstein, Prof. Dr. Christoff Zalpour

Kontakt:
Prof. Dr. Ursula Hübner
E-Mail: U.Huebner@hs-osnabrueck.de


"FamiLe - Familiengesundheit im Lebensverlauf"

Prof. Dr. Andreas Büscher, Prof. Dr. Claudia Hellmers, Prof. Dr. Friederike zu Sayn-Wittgenstein (Sprecherin vonseiten der Hochschule Osnabrück)

Kontakt:
Dr. Stephanie Stelzig
E-Mail: S.Stelzig@hs-osnabrück.de


Dorfgemeinschaft 2.0

Vonseiten der Hochschule Osnabrück: Prof. Dr. Ingmar Ickerott, Prof. Dr. Stefanie Seeling

Kontakt:
Thomas Nerlinger, Gesundheitsregion EUREGIO e. V.
Tel.: 05921/8220-80
E-Mail: thomas.nerlinger@ gesundheitsregion-euregio.eu


"Initiative eHealth - Innovationen identifizieren, adoptieren, verankern, evaluieren"

Prof. Dr. Andrea Braun von Reinersdorff, Prof. Dr. Ursula Hübner (Sprecherin), Prof. Dr. Stephan Kleuker, Prof. Dr. Thorsten Litfin, Prof. Dr. Frank M. Thiesing

Kontakt:
Prof. Dr. Ursula Hübner
Tel.: 0541/969-2012, E-Mail: U.Huebner
@hs-osnabrueck.de


"Verbraucher einbeziehen! Partizipative Qualitätsentwicklung in der Pflegeberatung" (PartiziQ)

Kontakt:
Prof. Dr. Andreas Büscher
Tel.: 0541/969-3591, E-Mail: A.Buescher@hs-osnabrueck.de


"Variability of optimal cutpoints - Development of an R-Package"

Kontakt:
Prof. Dr. Gerrit Hirschfeld
E-Mail: G.Hirschfeld@hs-osnabrueck.de

Weitere Informationen finden Sie unter

http://tinyurl.com/qzj86um
Pressemitteilung vom 3. Juli zum Projekt "Initiative eHealth - Innovationen identifizieren, adoptieren, verankern, evaluieren"

http://tinyurl.com/nttdd3j
Pressemitteilung vom 29. Juli zum Projekt "Dorfgemeinschaft 2.0"

http://tinyurl.com/ophc32b
Pressemitteilung vom 30. Juni zum Forschungskolleg "FamiLe - Familiengesundheit im Lebensverlauf"

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution14

Quelle: Hochschule Osnabrück, Holger Schleper, 25.09.2015

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. September 2015

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