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GESUNDHEIT/772: Risiken bei Tattoos und Piercings (muebri-online)


Apotheker Brandenburg - Pressemitteilung von Mittwoch, 13. Januar 2010

Tattoos und Piercings - Schönheitsideale mit Tücken

Risiken werden oft unterschätzt


Potsdam. Tätowierungen und Piercings sind beliebt wie nie: Inzwischen trägt rund jeder zehnte Deutsche ein Tattoo auf der Haut. Doch dass diese Art von Körperverschönerung auch Gesundheitsrisiken birgt, ist vielen nicht bewusst. Immer wieder werden die Apotheker im Land Brandenburg mit zum Teil schweren allergischen Hautreaktionen oder Entzündungen konfrontiert, die nach einer Tätowierung oder einem Körperpiercing aufgetreten sind. Damit es gar nicht erst soweit kommt, informieren die Apotheker, was zu beachten ist.

"Bei Tätowierungen werden Bilder oder Schriftzüge dauerhaft mit Hilfe von Nadeln und Farbpigmenten in die mittlere Hautschicht eingebracht", sagt Monika Harms, Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit der Landesapothekerkammer Brandenburg. Dabei können die Farben beziehungsweise metallhaltigen Beimischungen in den Farben eine allergische Reaktion hervorrufen. "Die Farben, die für Tätowierungen verwendet werden, sind nicht auf gesundheitliche Auswirkungen überprüft. Auch über die Langzeitwirkung dieser Fremdstoffe im Körper ist nichts bekannt", so die Apothekerin. Vorsicht ist auch bei so genannten Henna-Tattoos geboten, die oft in Urlaubsländern angeboten werden. Dabei wird als Farbverstärker häufig die Chemikalie para-Phenylendiamin (PPD) verwendet, die schwere Allergien auslösen kann. Um diese Reaktionen zu verhindern, ist es sinnvoll, nur Farbmittel zu benutzen, die für die Verwendung in kosmetischen Mitteln geprüft und zugelassen sind.

Auch bei Piercings kann es durch Materialunverträglichkeit zu einer Allergie kommen. Um dieses Risiko zu minimieren, hat Piercing-Schmuck im Idealfall nur einen Nickelgehalt von maximal 0,05 Prozent. Was viele nicht wissen: Der Piercer muss zwar kein Arzt, doch medizinisch geschult sein, denn das Piercen fällt unter das Heilpraktikergesetz. Darum empfehlen die Apotheker im Land Brandenburg, im Studio nach einem entsprechenden Zertifikat zu fragen.

Im Studio ist Hygiene oberstes Gebot. Ansonsten besteht die akute Gefahr bakterieller Infektionen oder Pilzinfektionen. Auch die Übertragung von Hepatitis B und C oder sogar des HI Virus ist möglich. "Die Instrumente müssen deshalb sauber gelagert und nach jeder Behandlung sterilisiert werden, Nadeln müssen vor dem Kunden ausgepackt und später entsorgt werden", sagt die Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit. Wichtig ist auch, dass der Tätowierer oder Piercer unbedingt Handschuhe trägt. Dennoch besteht bei den Eingriffen wie bei einer normalen Operation immer ein Infektionsrisiko. "Zu beachten ist auch, dass vorhandene Muttermale nicht übertätowiert werden dürfen. Mögliche bösartige Veränderungen sind sonst nicht mehr sichtbar", weiß die Apothekerin.

Nach dem Eingriff ist eine konsequente Pflege und Desinfizierung der tätowierten oder gepiercten Stelle äußerst wichtig. Piercings an unterschiedlichen Stellen haben eine unterschiedliche Heilungsdauer und können sich auch entzünden. Damit das nicht passiert, empfiehlt die Apothekerin, die behandelten Stellen mindestens zweimal täglich mit einer antibakteriellen Flüssigseife zu reinigen und regelmäßig zu desinfizieren. Auch das neue Tattoo darf anfangs nur mit antibakterieller Seife gewaschen werden. "Sollte eine allergische Reaktion oder erste Anzeichen einer Entzündung auftreten, muss sofort ein Arzt aufgesucht werden", rät Monika Harms. Entzündungen können zu Gewebeinfektionen und somit zu einer Blutvergiftung führen.


Tattoos mit Reaktionen
http://www.presse-service.de/medienarchiv.cfm?medien_id=86914


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Quelle:
Nachrichtendienst muebri-online
Pressemitteilung von Mittwoch, 13. Januar 2010
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veröffentlicht im Schattenblick zum 14. Januar 2010